Die Abwehr

Aufgeteilt auf vier wunderbar knackige Ausgaben werden wir euch in den nächsten Tagen ein kleines Zwischenfazit über jeden eingesetzten Spieler der Blackys liefern. Hier fließen die durchschnittlichen Noten aus allen Leserzeugnissen, Spieldaten sowie unsere subjektive Meinung mit ein. Wir wünschen viel Spaß! 

Die Abwehr (Foto: Sturmtifo.com)

Gregory Wüthrich (ø-SturmNetz-Leserzeugnisnote: 2,18)

Gregory Wüthrich zum FC Augsburg lautete die Schlagzeile in vielen Medien gegen Ende der Sommertransferzeit und dann scheiterte der Transfer doch noch am medizinischen Check. Sturm hätte Greg bei seinem Transfer nichts in den Weg gelegt, sich bedankt und ihm alles Gute in der deutschen Bundesliga gewünscht. Der Schweizer stand zwei Tage später über 90 Minuten gegen Altach am Platz und gab wieder alles für seinen ‚alten/neuen‘ Verein. Das sagt wohl viel über beide Seiten aus und viele Sturmfans waren, wenn man ehrlich bleibt, wohl doch glücklich, dass der Transfer noch gescheitert ist. Wüthrich brachte es im Herbst bei 22 Einsätzen auf 1878 Minuten, drei Tore und zwei Man of the Match. Bei 20 seiner 22 Einsätze ging der 29-jährige Schweizer über die volle Distanz, nicht schlecht für jemanden der Ende August einen medizinischen Check nicht bestanden hat. Gegen Ende November hat ihn dann leider doch eine Verletzung erwischt, die aber bis zum Frühjahrsauftakt überwunden sein sollte und ab dann darf man sich wieder auf Sturms stärksten Innenverteidiger und dessen stabilisierende Wirkung für die gesamte Abwehr freuen.

Jusuf Gazibegovic (ø-SturmNetz-Leserzeugnisnote: 2,4)

Sturms Dauerläufer oder anders gesagt, der Feldspieler mit den meisten Einsatzminuten, nämlich 2255 um genau zu sein. Die Entwicklung die Gazi bei Sturm hingelegt hat ist beeindruckend, inzwischen gibt er nicht mehr nur den Scheibenwischer auf der rechten Seite. Auch wenn sein Schuss bisher nur einmal den Weg ins Tor gefunden hat, kann man davon ausgehen, dass seine Kracher noch öfter den Weg ins Tor finden werden. Auch die vom bosnischen Teamspieler getretenen Standards strahlen häufig Gefahr aus. Es bleibt daher zu hoffen, dass sein Instagram-Beitrag stimmt und er vor ein paar Tagen nur zu einem kurzen Besuch in Zagreb war. Die Nummer zwei im Abwehrspieler-Ranking absolvierte neben 26 Einsätzen für Sturm auch 7 EM-Quali Partien für Bosnien, ok gegen Liechtenstein war es nur eine Minute. Für Sturm erzielte er dabei wie gesagt ein Tor, zusätzlich erzielte er noch drei Assists und wenn er so weiter macht, kann man sich sicher sein, dass im Frühjahr noch einige Scorerpunkte dazukommen werden.

David Affengruber (ø-SturmNetz-Leserzeugnisnote: 2,43)

Ein weiterer Ex-Lieferinger der aus der Sturmabwehr nicht wegzudenken ist, der seinen einzigen Treffer in der Liga heuer im Auftaktspiel gegen die Austria erzielt hat und der mit 2171 Minuten bisher auch nicht gerade wenig am Platz gestanden ist. Ja ich sehe es wie unser Leser, dass Wüthrich der Spieler ist, der die Abwehr des SK Sturm dirigiert, aber man sollte halt nicht vergessen, dass Affengruber erst 22 ist. An seinem Defensivverhalten gibt/gab es selten etwas auszusetzen, auch strahlt er bei Standards öfter eine Torgefahr aus. Persönlich sehe ich hin und wieder noch am ehesten Potential im Spielaufbau, aber ich schreibe hier über einen 22-jährigen Routinier und mit dieser Aussage ist alles gesagt. 26 Einsätze, drei Tore, zwei davon in das des Gegners und die Hoffnung, dass der mit Juni 2024 auslaufende Vertrag bald verlängert wird, bleiben als Resümee über Affengrubers Herbst.

Amadou Dante (ø-SturmNetz-Leserzeugnisnote: 2,66)

Der 23-Jährige wird zum Trainingsauftakt fehlen, aber weder wegen einer Verletzung, noch wegen eines Transfers, sondern weil er mit Mali beim Afrika-Cup teilnehmen wird. Die Linksverteidigerposition wird bei Sturm heuer sehr leidenschaftlich diskutiert: Dante ist besser, Blödsinn natürlich Schnegg. Gefühlt treffen hier zwei sehr festgefahrene Meinungen aufeinander, am besten wäre wohl die Stärken von beiden in einem Spieler vereint. Dantes Technik, Schneggs Dynamik und die Flanken von jemand anderem. Spaß bei Seite, auch ich habe in der Diskussion meinen Favoriten, den ich hier natürlich nicht kundtun werde, aber während beide Potential haben, ist keiner überzeugend und die Linksverteidiger Position eine, wo sich Sturm meiner Meinung nach definitiv verstärken könnte. Aber Linksverteidiger fallen nicht vom Himmel, sind dementsprechend nicht günstig und schlecht ist man hier ja jetzt auch nicht besetzt. Bei den SturmNetz-Lesern hatte der malische Teamspieler mit einer Zeugnisnote von 2,66 im Herbst die Nase vorn, er brachte es bei 19 Einsätzen auf 1048 Minuten, zwei Assists, ein Eigentor, acht Ein- und vier Auswechslungen. Wir wünschen Amadou viel Erfolg beim Afrika-Cup!

Max Johnston (ø-SturmNetz-Leserzeugnisnote: 2,87)

Bei der Bewertung der Mittelfeldspieler werden wir noch von einer Leihgabe von Atletico Madrid lesen, aber wie erstmals das Gerücht aufgetaucht ist, dass der schottische ‚SFWA Young Player of the Year award for 2022–23‘-Gewinner zu Sturm kommen könnte, fand ich das persönlich noch abenteuerlicher. Gut die schottische Liga als Ganze ist jetzt vom Niveau, wenn auch nicht von der Spielweise her, wohl mit der österreichischen vergleichbar. Aber die Finanzkraft von den Rangers, Celtic oder ganz zu schweigen von englischen Vereinen, die die Liga auch beobachten, ist jetzt doch eine ganz andere als jene von Sturm. In Fußballfanforen ging es dann schon so weit, dass sogar der Grazer Luftraum überwacht wurde um festzustellen, ob an dem Gerücht doch etwas dran sein könnte. Und als es dann ruhiger um den damals 19-jährigen Schotten wurde, gab man auf einmal doch dessen Verpflichtung bekannt. Sturm Graz holt einen schottischen Nachwuchsspieler des Jahres als Perspektivenspieler, kann man sagen was man will, aber Andi Schicker muss schon ein, zwei, viele Dinge richtig gemacht haben seit er als Sportdirektor das Zepter schwingt. Dass es für Johnston in der Kampfmannschaft bisher erst für 288 Einsatzminuten gereicht hat, liegt sicherlich auch daran, dass er die selbe Position wie Gazibegovic bekleidet, aber man ist hier definitiv gut aufgestellt und sollte nicht vergessen, dass der Schotte am 26. Dezember gerade erst seinen 20. Geburtstag gefeiert hat. Alles Gute nachträglich und wir sind sehr froh Max in Graz zu haben!

David Schnegg (ø-SturmNetz-Leserzeugnisnote: 2,94)

Teil zwei des ‚Linksverteidigergespanns‘, zwei Jahre älter als Dante, wie beim Malier beschrieben mit anderen Vorzügen. Die meiner Meinung nach völlig aus der Luft gegriffene/willkürliche Kritik vom Teamchef bei Schneggs Teamdebüt im Freundschaftsspiel gegen Moldawien hat diesem meines Erachtens nicht gut getan. Wäre Schnegg abgesehen von der Auswärtspartie gegen Eindhoven, wo einem aber nicht nur er, sondern die ganze Sturmmannschaft und da ganz besonders die beiden Außenverteidiger leid tun konnten, nicht gut in die Saison gestartet, wäre er wohl kaum zu diesem Teamdebüt gekommen. Aber mit Fortdauer der Saison ging es mit der Leistung von Schnegg leider bergab und vor allem im Spiel nach vorne gab es viel zu viele zum Teil völlig unnötige Ballverluste. Über den Herbst betrachtet kam Schnegg, wie Dante, auf 19 Einsätze. Er stand dabei 1386 Minuten auf dem Platz, erzielte wie Dante ein Eigentor, brachte es auf drei Vorlagen, sah eine rote Karte, wurde dreimal ein- und achtmal ausgewechselt. Wie sein Konkurrent hat auch Schnegg bewiesen, dass er Potential hat und dass er es kann. Im Frühjahr ist Sturm erstmals seit langem in drei Bewerben vertreten und wenn man in diesen länger eine Rolle spielen will, bleibt zu hoffen, dass einer oder noch besser beide Linksverteidiger ihr Potential ausschöpfen und ein starkes/konstant gutes Frühjahr spielen.