Deutliche Niederlagen gegen NK Domzale & Rukh Lviv

Spielberichte des Testspieldoppels

Nach den Duellen gegen den SC Weiz und die Admira letzte Woche wartete heute das erste internationale Testspiel-Doppel des Sommers. Zuerst empfing man um 15 Uhr den slowenischen Erstligisten NK Domžale in Tillmitsch, bevor man um 18 Uhr gegen Rukh Lviv testete. Am Rande sei auch noch angemerkt, dass ein junger Däne namens Mika Biereth sich gemeinsam mit Euro-Rückkehrer Prass beide Spiele von der Tribüne aus verfolgten.

Lehrstunde für die Jungen

Beim ersten Testspiel des heutigen Tages gegen den Siebenten der vergangenen Saison aus Slowenien bekamen vor allem junge Talente die Chance, sich zu zeigen. So führte zum Beispiel Gabriel Haider die Blackys als Kapitän aufs Feld, und auch der vor wenigen Tagen erst vorgestellte Zvonarek, der Sturm für die nächste Saison von den Bayern verstärkt, durfte von Beginn an starten. Außerdem gab es einen unerwarteten Rückkehrer in Schwarz-Weiß: Amadou Dante trug zum ersten Mal seit seiner Leihe nach Zürich wieder das Trikot der Blackys.

NK Domžale, bei denen Ex-Sturmkicker Daniel Offenbacher Kapitän war, erwischte einen Traumstart. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld versucht Malic zu klären, trifft den Ball aber nicht richtig und befördert ihn damit ins eigene Tor, wodurch die Slowenen bereits in der vierten Minute mit 1:0 in Führung gehen. Die junge Sturm-Mannschaft lässt sich davon aber nicht beeindrucken und zieht das von den Grazern gewohnt hohe Pressing auf, man schafft es allerdings nicht, das Spiel dauerhaft zu kontrollieren, so landen doch zu viele Pässe bei den Gegnern. Beispielhaft dafür ein Angriff in der 16. Minute, bei dem Johnston von der Grundlinie einen guten Stanglpass auf Zvonarek spielt, dieser trifft den Ball allerdings nicht. Eine Minute später gab es dann aber wirklich den ersten Torschuss für Sturm, Camara verzieht aus gut 25 Metern aber deutlich.
Nach einer knappen halben Stunde zeigten Camara und Zvonarek aber einmal, wie es gehen kann. Innerhalb weniger Minuten überbrücken sie das halbe Feld und spielen Wlodarczyk frei. Der junge Pole will uneigennützig Martin Kern mitnehmen, dessen Schuss aber geblockt wird. Camara kommt dann wenig später selbst zum Abschluss, nach einem super Steilpass von Haider steht er alleine vorm Keeper der Slowenen, der den unplatzierten Abschluss entschärfen kann. Wenig später zeigt dann Daniel Sturm auf der Gegenseite, wie es geht. Der Slowene umspielt den herausstürmenden Bignetti und schiebt zum 2:0 für Domžale ein. (45. Minute)

Bei den Slowenen wird zur Halbzeit fast die gesamte Mannschaft ausgewechselt, während bei den Grazern Peter Kiedl einen sehr auffälligen Camara ersetzt. Doch am Spiel ändert das erstmal wenig: Sturm presst und Domžale will kontern. Und genau so ein Konter führt zum 3:0 für die Slowenen, die Grazer schaffen es im Mittelfeld nicht, den Ball zu erobern, Stefanec ist durch und trifft ins kurze Eck. (52. Minute) Auf der Gegenseite zeigt sich dann fast das gleiche Bild: Wlodarczyk bekommt den Ball durchgesteckt, will wie schon in der ersten Halbzeit ablegen, doch sein Querpass auf Kiedl wird im letzten Moment abgefangen. Sturm danach mit einigen guten Torchancen, doch ein doppelter Wlodarczyk und Haider aus der Distanz scheitern.
Nach dieser wilden Anfangsphase beruhigt sich das Spiel, auch durch einen weiteren Fünffachwechsel der Slowenen, etwas. Beide Seiten schaffen es nicht mehr wirklich gefährlich zu werden und den Ball länger in ihren Reihen zu halten. In der 74. Minute dann aber doch nochmal: der eingewechselte Koita setzt Wlodarczyk ein, der aber zu wenig Druck hinter seinen Schuss bringt. Kurz darauf dann ein kleines Kuriosum, denn bei den Slowenen verlassen drei erst zur Pause eingewechselte Spieler wieder den Platz, so will man doch den gesamten Kader einsetzen. Auch bei Sturm sind mittlerweile einige neue am Feld, unter anderem Sorg und Hödl, die bei der U-17 EM auf sich aufmerksam machen konnten. Das Spiel plätschert dann so seinem Ende entgegen, Sturm wird noch zweimal in Form von Wlodarczyk und Koita gefährlich, kann aber nichts Zählbares herausschlagen und muss sich schlussendlich mit 0:3 geschlagen geben.

SK Sturm Graz 0:3 (0:2) NK Domozale
Tore:
Malic (4’/ET), Sturm (45′), Stefanec (52′)

SK Sturm Graz: Bignetti – Johnston (77′ Burger) – Haider – Pirker – Dante (77′ Sorg) – Malic – Kern (71′ Wolf) – Stosic (77′ Hödl) – Zvonarek (71′ Koita) – Camara (46′ Kiedl) – Wlodarczyk

Vom Regen in die Traufe

Nach dieser Niederlage machte sich der gesamte Sturm-Tross auf den Weg nach Gralla, so sollte dort doch bereits eine gute Stunde später das zweite Testspiel des heutigen Tages gegen den ukrainischen Erstligisten Ruch Lwiw stattfinden. Das Spiel konnte allerdings erst mit ca. 15 Minuten Verspätung angepfiffen werden, da der Bus eine Panne hatte. Christian Ilzer schickte mit Böving, Sarkaria, Grgic und Jatta eine sehr offensiv ausgerichtete Mannschaft in dieses zweite Testspiel.

Und wie schon im ersten Spiel wird Sturm zum Start eiskalt erwischt: Maric verpasst einen langen Einwurf und der Schiedsrichter sieht im Getümmel ein Handspiel von Lavalee. Den fälligen Elfmeter verwertet Pidgurskyi trocken ins linke obere Eck zur Führung für die Ukrainer. (5. Minute) In der 10. Minute gibt es dann eine Schrecksekunde für die Sturm-Fans: Gazibegovic bleibt verletzt liegen, kann aber weitermachen. Wie schon im ersten Testspiel übernimmt Sturm nach dem frühen Rückstand die Kontrolle über das Spiel, doch der letzte Pass will einfach nicht ankommen. In der 31. Minute sind es dann wieder die Ukrainer, die gefährlich werden, doch Maric kann den Flachschuss von der Strafraumkante parieren. Kurz darauf machen sie es dann besser: Lavalee spielt einen Fehlpass im Spielaufbau, der Ball kommt retour auf die Grundlinie, Karic, der bereits aufgerückt war, kann nicht entscheidend stören und so kommt die Flanke in die Mitte, die von Krasnopir per Flugkopfball zum 2:0 verwertet wird. Sturm auf der Gegenseite kommt in dieser ersten Halbzeit nicht über Weitschüsse von Sarkaria und Chukwuani hinaus, die allerdings keine echte Gefahr ausstrahlen. Und so geht es mit einem 0:2 für die Blackys in die Kabine.

Sturm kommt aggressiv aus der Kabine und dann nimmt sich Seedy Jatta ein Herz, setzt sich gegen drei Ukrainer durch und wird im Strafraum zu Fall gebracht. Manprit Sarkaria schnappt sich die Kugel und schießt ins untere rechte Eck, doch Ledviy hat die Ecke und hält somit den Zwei-Tore-Vorsprung für Rukh Lviv fest. Etwas später macht es der Elfmeterschütze von Sturm beinahe wieder gut: Nach einem Foul an Gazibegovic setzt Sarkaria den Freistoß gefühlvoll über die Mauer, doch wieder ist der Keeper der Ukrainer da. Sturm drängt, gerade in Form eines sehr auffälligen Seedy Jattas, auf den Anschlusstreffer, doch der Ball will einfach nicht ins Tor. Auf der Gegenseite machen es die Ukrainer dann besser: Nach einer verunglückten Flanke der Grazer wird die Sturm-Abwehr eiskalt ausgekontert und Krasnopir schnürt den Doppelpack zum 3:0. Der eigentlich gute Spielfluss der Blackys nimmt dadurch komplett ab und die Ukrainer drücken auf das 4:0, einzig Maric, der zweimal gut reagiert, ist es zu verdanken, dass Sturm nicht noch höher in Rückstand gerät. Doch dann passiert es: ein weiter Pass, Maric kommt hinaus, um den Ball zu klären, aber Karabin ist schneller und schiebt in das leere Tor ein. Doch Sturm will noch den Ehrentreffer erzielen und bekommt auch nochmal die Chance dazu: Grgic wird im Strafraum von Slyubyk zu Fall gebracht. Der Ukrainer muss daraufhin mit Gelb-Rot vom Feld und zum zweiten Mal an diesem Tag heißt es Elfmeter für Sturm Graz. Wieder nimmt sich Manprit Sarkaria den Ball und diesmal macht er es besser und versenkt ihn im Tor. (85. Minute) Kurz darauf bekommt dann Gazibegovic per Freistoß die Chance, noch einmal zu verkürzen, der Ball landet aber doch deutlich über dem Tor. Danach passiert nichts mehr und Sturm muss sich auch in dem zweiten Testspiel am heutigen Tag geschlagen geben.

SK Sturm Graz 1:4 (0:2) Rukh Lviv
Tore:
Sarkaria (’85/E); Pidgurskyi (‚5/E), Krasnopir (’35), Krasnopir (’63), Karabin (’78.)
Rote Karten: Slyubyk (84′)

SK Sturm Graz: Maric – Gazibegovic – Geyrhofer (81′ Burger) – Lavalee – Karic (’81 Sorg) – Chukwuani (81′ Wolf) – Böving (46′ Hödl) – Hierländer – Sarkaria – Grgic – Jatta (70′ Koita)

3 Kommentare

  1. Dragoner sagt:

    Testspiele sind Testspiele, kein Grund zur Sorge.

  2. Blacky sagt:

    Was ist eigentlich mit Wüthrich ? Gegen Weiz im ersten Spiel nicht dabei und heute auch bei keinem?

  3. SchwarzSeher sagt:

    lt. KLZ https://www.kleinezeitung.at/sport/18642054/der-sk-sturm-kassierte-zwei-niederlagen-und-erlebte-einen-platzsturm
    „Trainer Christian Ilzer gab alle derzeit im Training befindlichen Spieler Einsatzminute, mit Ausnahme von Gregory Wüthrich, der wegen leichter Sprunggelenks-Probleme geschont wurde.“

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