Der Traum lebt
Endlich rollt der Ball wieder! Eine durch die skandalöse WM-Vergabe gefühlt endlos lange Winterpause hat nun doch ihr Ende gefunden. Genau 82 Tage nach dem Remis beim LASK steht das erste Pflichtspiel des Jahres an. Und dies könnte ein echter Cup-Kracher werden. Im Kampf um den Einzug ins Halbfinale wartet das Duell bei den Bullen: Liga-Tabellenführer gegen dessen ersten Verfolger! Meister gegen Vizemeister! Aktueller Cupsieger gegen den letzten anderen!
„Der Weg zum Cup-Titel führt über Salzburg“
Wer in Österreich etwas gewinnen will, der muss zwangsläufig an den Dosen aus Wals-Siezenheim vorbei. Nicht umsonst ging ein Großteil, wenn nicht zu sagen fast jeder Titel seit Beginn der Bullenära 2005 an den Ligabonzen. Aber in den letzten Monaten erweckten die „Blackys“ immer mehr den Eindruck, den Bullen wehtun zu können, immerhin steht es im direkten Vergleich, in dieser Saison, eins zu null für die Grazer. Trainer Christian Ilzer erwartet sich wie schon beim torlosen Remis im Herbst ein schnelles und intensives Spiel, das man, um es gewinnen zu können, mit viel Selbstbewusstsein und Überzeugung angehen muss: „Jedem von uns ist bewusst, dass man einen Top-Top-Tag braucht, sie sind in Österreich das Um und Auf. Wenn sie einen vom Stapel lassen, dann haben dort auch richtige Größen im europäischen Spitzenfußball große Probleme.“ Trotz allem glaubt Ilzer an seine Mannschaft und die Chance: „Dass wir sie richtig fordern können, haben wir ja schon bewiesen. Das ist kein Hirngespenst.“
Ein Debüt im Tor
So richtig fordern konnte man die Bullen auch am 30.07.2022 beim zwei zu eins Sieg in Graz Liebenau. Nur um zu gerne denkt man als Sturmfan an den Doppelpack von Rasmus Højlund zurück. Das dieser diesen im Cup-Viertelfinale nicht wiederholen wird, schnürt der Däne seine Schuhe doch mittlerweile für Atalanta Bergamo, steht ebenso fest wie das Fehlen von William Böving, Moritz Wels und Stefan Hierländer. Ansonsten kann Christian Ilzer allerdings aus dem vollen schöpfen und kündigte bereits ein Debüt an. So wird der von Arsenal ausgeliehene Arthur Okonkwo den langjährigen Stammkeeper Jörg Siebenhandel bereits gegen Salzburg das erste mal auf die Bank verweisen. Der ehemalige englische Jugendnationaltorhüter durfte sich bereits wie der andere Winterneuzugang Brian Teixeira in den Wintertestspielen zeigen und es wird spannend zu sehen sein, wie er sich auf dem neuen Niveau einfinden wird. Nachdem die Wintertransferphase für Sturm allerdings relativ ruhig verlaufen ist und der Kader in großen Teilen zusammen geblieben ist, sind in der Startformation auch keine großen Überraschungen zu erwarten.
Nach der langen Pause ist es eigentlich freilich kaum möglich, abzuschätzen, in welcher Form sich die beiden Mannschaften aktuell befinden. Während die Salzburger gegen u.a. gegen den FC Bayern (4:4) und Sparta Prag (2:1) Testspiele austrugen und sich im südspanischen Marbella auf die Rückrunde vorbereiteten, setzte Sturm auf ein Trainingslager im türkischen Side, sowie zwei Kurztrainingscamps in Catez, wovon man auch direkt nach Salzburg anreisen wird.
Ein Sieg im Vorhinein
Nach dem Spiel gegen die „echten“ Salzburger und dem Derby im Achtelfinale also das nächste Aufeinandertreffen mit ordentlich Zündstoff. Diesmal jedoch wohl mehr auf dem Rasen, als auf den Rängen – denn hier ist das Duell bereits im Vorhinein zugunsten der Gäste entschieden. Bei der sportlichen Führungsspitze der Dosen ist die Vorfreude auf den Kracher groß, so sprach man im Vorhinein über ein absolutes Topspiel „Es treten die voraussichtlich zwei besten Teams Österreichs an, so schätzen wir Sturm auch ein.“ und über ein sich anbahnendes „Fußballfest“. Umso größer und wohl auch bitterer das Armutszeugnis der Salzburger Fans das sich in den Ticketzahlen niederschlägt. Am Dienstag waren gerade mal knapp unter achttausend Tickets verkauft und die Kommentare der Heimfans in den sozialen Medien sprechen dabei wohl ihr übriges: „Kracher gibt es nur in der Europa League“ oder „Das ist doch kein Hit“. Doch wer hoch fliegt kann auch schwer fallen und dass die Fans der Grazer alles tun werden, um ihrer Mannschaft zu diesem Coup zu verhelfen ist wohl kaum anzuzweifeln, so war der Gästesektor doch innerhalb weniger Stunden restlos ausverkauft. Nur der geschlossene Verkauf verhinderte wohl eine klar schwarz-weiße Längsseite, diese Energie spürt man auch im Verein. „Ich übertreibe wohl nicht, wenn ich sage, es wären über 10.000 unserer Fans gekommen, wenn es möglich gewesen wäre. Das gibt mir und der Mannschaft einfach ein unglaublich gutes Gefühl. Wir spüren den Sturm-Geist hautnah“ sagte Christian Ilzer im Vorhinein. Um zu schöner wäre es natürlich, wenn er und sein Team der Anhängerschaft der Blackys einen Sieg schenken würden.
Spieldaten
ÖFB-Cup 2022/23, Viertelfinale
Mitttwoch 03.02.2023, 20:45 Uhr, Red Bull Arena
Schiedsrichter: Julian Weinberger
Mögliche Aufstellung:
Okonkwo; Gazibegovic, Wüthrich, Affengruber, Dante; Gorenc Stankovic, Horvat, Prass, Kiteishvili; Jantscher, Emegha
Ersatz:
Siebenhandl; Ingolitsch, Borkovic, Schnegg, Teixeira, Fuseini, Ajeti
Es fehlen:
Hierländer, Bøving, Wels
Was ist mit Sarkaria – wieder nicht im Kader?
Zu aller erst hoffe ich mal, dass bei der An- und Abreise alles gut geht. Das Wetter hat uns Sturm-Fans in den nördlicheren Region das Autofahren seit gestern nicht unbedingt leichter gemacht. Aber hoffen wir das Beste!
Dasselbe hoffe ich natürlich auch für das Spiel. Möge alles gut gehen auf schwarz-weißer Seite und wir die Bullen erlegen können!
Die Chance lebt. Und ehrlicherweise hat man nix zu verlieren. Werden wir abgeschossen kann man enttäuscht sein aber sonst….gegen RB zu gewinnen wäre top und zu verlieren keine Katastrophe.
So oder so wird’s ein interessantes Spiel. Unser neuer 1er wird gleich von der 4. englischen Liga, einen eher zweite Tabellenhälfte Team, zu einem Cupclash zwischen EL und CL Team in einer Top 10 Liga gepusht und mehr als feuergetauft. Aber an solchen Spielen wächst man. Egal ob im Sieg (hoffentlich) oder eben der Niederlage. Aber zaubert er kann er auch berühmt werden. Alles möglich.
Der restliche Kader sollte relativ gelassen reingehen…wird nicht nervenaufreibender als Feynoord werden. Ka wie Ilzer aufstellen wird. Der Kader ist groß.
Am Ende will ich nur eine beherzte Leistung sehen um die 1.6k vor Ort anzuheizen.