Der magische Abend

SK Sturm Graz vs. FC Wacker Innsbruck 2:1 (1:1), 25. Mai 2011

In der Reihe Schwarz-Weiße Liebes’gschichtn erzählen die Autoren von SturmNetz über ihre emotionalsten Momente als Anhänger des Sportklub Sturm. Heute erinnert sich unser jüngstes Teammitglied, Viktoria Aldrian, an ihren bislang magischsten Moment.

Schon früh schaffte es mein Vater mich für den SK Sturm zu begeistern. Schon früh fuhren wir gemeinsam von Deutschlandsberg nach Liebenau. Wochenende für Wochenende klatschte ich als kleines Mädchen wie die vielen anderen Fans im Stadion. Damals, im zarten Alter von 5, begeisterten mich die Choreographie der Fans, die Atmosphäre, die Pfiffe, die Euphorie, ja sogar die Schimpfwörter – und zwar mehr als das eigentliche Fußballspiel selbst.

Spiel für Spiel war ich aufgeregt. Als würde es um Alles oder Nichts gehen. Dieses Gefühl zog sich über Jahre hinweg durch. Bis der eine Tag kam, an dem es wirklich um ALLES ging: Wir schreiben den 25. Mai 2011. Ein Tag wie kein anderer. 20:30 Uhr, Stadion Liebenau. Sturm ist drauf und dran sich den Meistertitel zu holen! 

Es fühlt sich an, als wäre es erst gestern gewesen. Dieser Tag brannte sich über Jahre hinweg in mein Gedächtnis!

Das Training darf ich an diesem Abend auslassen. Gemeinsam mit meinem Vater mache ich mich auf den Weg nach Liebenau. Noch nie habe ich einem Fußballspiel so entgegen gefiebert – am letzten Spieltag der Saison trifft der SK Sturm auf Wacker Innsbruck. 15.400 Zuseher schaffen es ins seit Wochen ausverkaufte Stadion.

Nur 14 Minuten nach Spielbeginn tobt das gesamte Oval: Andreas Hölzl verwertet einen Stanglpass. 1:0! In der 29. Minute trifft Alexander Hauser zwar zum Ausgleich, aber je länger das Spiel dauert, umso besser und vor allem sicherer agieren die Grazer. Als kurze Zeit später die Information, dass Salzburg 3:2, gar 4:2 gegen die ersten Verfolger aus Wien in Führung geht, von Fan zu Fan im Stadion verbreitet wird, kann sich niemand mehr halten. Trotz der phasenweiser weniger überragenden Vorstellung von Sturm befindet sich das ganze Stadion in völliger Extase. Der Meistertitel ist perfekt! Egal, wie das Spiel nun auch enden würde. Doch es wird noch besser, man möchte sagen fast kitschig: In der 84. Minute spielt der zuvor eingewechselte Mario Haas einen kurzen Pass auf Samir Muratovic, dieser nimmt den Ball perfekt mit und platziert ihn im linken Eck – 2:1!

Der Lärmpegel steigt ins Unermessliche! Mein Vater reißt mich vom Sitz! Noch nie zuvor sah ich so viele Fahnen wehen. Die Stimmung ist unglaublich – und ich bin live dabei. ,,Das Spiel meines Lebens‘‘ sozusagen.
Kurze Zeit später der Schlusspfiff. AUS. SCHLUSS. VORBEI. Der SK Sturm Graz ist Meister! Mir kommen die Tränen – damit bin ich nicht alleine. Noch nie habe ich mich so sehr auf ein Fußballspiel gefreut, noch nie habe ich so sehr gehofft, dass alles gut geht. Und es ist alles gut gegangen – eine tolle Saison, ein perfekter Abschluss!

Sturm bleibt zum siebten Mal in Folge ungeschlagen und somit sichert sich die Elf von Franco Foda den Meistertitel. Andreas Hölzl und Samir Muratovic sind die Matchwinner, doch an diesem Abend sind alle Sieger – jeder einzelne Sturmfan!

Ich weiß nicht mehr genau, wie lange mein Vater und ich nach Spielende im Stadion blieben. Aber ich weiß noch genau, dass ich nichts verpassen wollte. Jedes noch so kleine Detail wollte ich mir einprägen. Die Stimmung aufsaugen. Die Euphorie spüren. Sturm Graz ist Meister! ,,Mein‘‘ Sturm Graz. Man kann es gar nicht oft genug sagen. Unglaublich, aber wahr! Diese Saison war ein Wahnsinn und dieser Abend ist magisch!

( Foto CC SA by Kurt Kulac / Wikimedia Commons)

(Foto CC SA by Kurt Kulac / Wikimedia Commons)

 

3 Kommentare

  1. Sturmmani sagt:

    Das war auch mein erster Meistertitel im Stadion und es war tatsächlich ein magischer Moment. Unfassbar für mich waren die positiven Emotionen die allerorts freigesetzt wurden. Dieser Abend bleibt auch für mich UNVERGESSLICH!!!

  2. graz4ever sagt:

    Wunderbar schöner, nostalgischer Artikel :))))

  3. gabrielzoll sagt:

    Habe den Tag darauf, es war ein Donnerstag, extra frei genommen.

    Jaja, einfach nur schön. Aber auch die beiden Meistertitel davor waren etwas besonderes.

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