Der Lichtblick im Schatten eines frustrierenden Auftakts
Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der Bundesliga-Begegnung SV Mattersburg vs. SK Sturm Graz sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet, sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man of the Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.
Man of the Match:
Jörg Siebenhandl – Note: 2,07
Trotz eines unfassbaren Aussetzers, Siebenhandl spielte den Ball ohne Bedrängnis genau zu Smail Prevljak, in der 50. Minute, den er allerdings selbst wieder korrigieren konnte, war der Sturmgoalie mit Abstand der stärkste Sturmakteur im Pappelstadion. Ein um das andere Mal bewahrte er die Grazer mit starken Paraden vor einem noch höheren Rückstand, beispielsweise in Minute 58 gegen Prevljak oder in Minute 80 gegen den Ex-Blacky Andreas Gruber. Zudem versuchte er immer wieder, das Spiel schnell zu machen und bewies einmal mehr seine fußballerischen Qualitäten im Spielaufbau. Dem Torhüter ist die Niederlage jedenfalls nicht anzukreiden. Daher war Jörg Siebenhandl der logische und verdiente Man of the Match bei der Mattersburg-Niederlage.
Fabian Koch – Note: 2,84
Eine gewohnt solide Partie des Tirolers. War einer der wenigen, die halbwegs ihre Leistung abrufen konnten. Dass Koch einen tollen Schuss hat, weiß man ja bereits, wie viel Gefühl im Fuß des Rechtsverteidigers steckt, bewies er kurz nach der Halbzeitpause. Ein gefühlvoller Schlenzer aus gut 25 Metern ging allerdings nur an die Querlatte, es war die größte Grazer Tormöglichkeit des Spiels. Eine durchaus anständige Performance des Dauerbrenners.
Philipp Huspek – Note: 2,99
Startete vielversprechend in die Partie, presste vorne richtig drauf und bewies, dass er nichts an Schnelligkeit verloren hat. Mit Fortdauer der Partie trat Huspek allerdings immer mehr in den Hintergrund, wurde selten eingesetzt und wenn doch, dann gab es an den Mattersburger Außenverteidigern ganz einfach kein Durchkommen. Wie auch Marc Schmerböck sah man ihm zwar das Bemühen an, jedoch fehlte der Zug zum Tor oder eine zündende Idee.
Thomas Schrammel – Note: 3,46
Der Winterneuzugang stand prompt in seinem ersten Pflichtspiel für die Blackys in der Startelf und darf auf ein solides Debüt zurückblicken. Hinten ließ der Ex-Rapidler nichts anbrennen, nach vorne schaltete er sich allerdings zu selten mit ein. Eine Explosivität und Dynamik im Spiel nach vorne, wie sie der zu Cagliari abgewanderte Charalampos Lykogiannis Inne hatte, dürften wohl nicht Schrammels Top-Attribute sein.
Marvin Potzmann – Note: 3,62
Im 4-1-4-1-System als zentraler Mittelfeldspieler aufgeboten, konnte Marvin Potzmann nicht wirklich überzeugen. Einsatzwille und Kampfgeist waren vorhanden, wirklich in Erscheinung getreten ist der gelernte Außenverteidiger allerdings nicht. Ging irgendwie total im Spiel unter. Das kann er besser. Wurde in der 76. Minute für Fabian Schubert aus dem Spiel genommen.
Marc Andre Schmerböck – Note: 3,84
Durch den verletzungsbedingten Ausfall von Röcher rutschte wohl Marc Andre Schmerböck in die Startelf, das Eigengewächs blieb aber über die gesamte Spieldauer sehr blass. Zu selten wurde Druck in Richtung des gegnerischen Strafraums ausgeübt, keine gefährlichen Flanken geschlagen. Das Bemühen war ersichtlich, allerdings wirklich gelungen ist ihm, wie der gesamten Mannschaft, nicht viel. Wurde in der 59. Spielminute für Eze ausgewechselt.
Peter Zulj – Note: 3,88
Auch Peter Zulj blieb gegen den SV Mattersburg klar unter den Erwartungen. Zwar zeigte er auch im Burgenland immer wieder wie perfekt er die Seiten mit punktgenauen Flanken verlagern kann, allerdings gelang ihm sonst nicht viel. Zu selten schaltete sich der Spielmacher mit nach vorne ein, wenn er dies nämlich tat wurde es ein bis zwei Mal zumindest ein bisschen gefährlicher. Unter dem Strich: enttäuschend.
Christian Schoissengeyr – Note: 3,94
Christian Schoissengeyr dürfte in der Vorbereitung wohl überzeugt haben, bedeutete seine Nominierung für die Stammelf doch, dass sich Lukas Spendlhofer mit der Bank zufriedengeben musste. Man kann den Innenverteidiger getrost als eine Mischung aus Genie und Wahnsinn bezeichnen, wobei dieses Spiel eher in die Kategorie Wahnsinn einzustufen ist. Der Verteidiger kann bei Standards zwar immer wieder für Unruhe im gegnerischen Strafraum sorgen, allerdings vermag er diese Unruhe auch hin und wieder in das eigene Spiel mitzubringen. Schoissengeyr wirkte phasenweise behäbig und noch langsamer als sein 34-jähriger Innenverteidiger-Kollege, stellte sich bei einem Kopfball gar nicht gut an und verschuldete damit eine Riesenchance für Markus Pink, der allerdings die Kugel nicht im Tor unterbringen konnte. Mit einer solchen Leistung wird es wohl schwer werden, den Platz in der Stammelf länger zu halten.
Christian Schulz – Note: 4,05
Der deutsche Kapitän dürfte wohl, wie auch schon unter Heiko Vogels Vorgänger, ein absoluter Fixbestandteil in der Grazer Innenverteidigung sein. Gegen Mattersburg blieb Schulz bis auf weiteres unauffällig, was für diese Position an sich von einer soliden Leistung zeugt. Im Gegensatz zu seinem Kollegen fiel Schulz weniger negativ auf. Er war auf jeden Fall der sicherere Teil im Verteidigungszentrum.
Deni Alar – Note: 4,11
Deni Alar war am Feld? Der Stürmer war über 90 Minuten abgemeldet, bekam aber auch absolut keinen Ball. Kein Torschuss, keine nennenswerte Aktion, nicht das Spiel des Grazer Toptorjägers. Eine Entlastung durch Edomwonyi könnte dem Stürmer definitiv gut tun.
Dario Maresic – Note: 4,35
Sei’s drum. Es sei ihm verziehen. Der auf der Sechserposition aufgebotene Dario Maresic bestritt in Mattersburg wohl sein bisher schlechtestes Spiel im Sturm-Trikot. Ein Abspielfehler nach dem anderen, stets zu langsam im Spielaufbau, gefährliche Ballverluste, ein überhartes Foul – der 18-Jährige wirkte schlicht überfordert. Dass dies ausschließlich an der ungewohnten Position lag, die er übrigens vor kurzem als seine Lieblingsposition bezeichnet hat, darf mehr als bezweifelt werden. Es war nun einmal absolut nicht der Tag des Youngsters, ein Spiel zum Vergessen. Wie unzufrieden Maresic mit sich selbst war, zeigte er auch bei seiner Auswechslung als er fluchte bis zum geht nicht mehr. Abhaken und weiter geht’s!
Einwechselspieler:
Emeka Eze – Note: 2,74
Brachte tatsächlich ein wenig Schwung auf den linken Flügel. Sorgte das ein oder andere Mal für Betrieb auf der Außenbahn und brachte zumindest ein paar Hereingaben, die allerdings nicht verwertet werden konnten. War im Spiel gegen Mattersburg definitiv ein Upgrade zu Schmerböck, für den er in der 59. Minute eingewechselt wurde.
Fabian Schubert -Note: 3,18
Kam in Minute 76 für Marvin Potzmann in das Spiel und fügte sich nahtlos in dieses ein. Tauchte zu seinem Stürmerkollegen Alar runter und blieb in der gesamten Einsatzzeit unauffällig.
Sandi Lovric – Note: 3,2
Erlöste in Minute 81 den völlig überforderten Maresic. Dieser Wechsel hätte wohl schon etwas früher vorgenommen werden können. Derart desaströse Fehlpässe gab es nämlich in den letzten 10 Minuten keine mehr, wirklich etwas bewegen konnte der Mittelfeldspieler allerdings auch nicht mehr.
Das SturmNetz – Team bedankt sich für 239 eingegangenen Bewertungen und widmet Man-of-the-Match Jörg Siebenhandl diesen Song:
Das war wohl nix… Kollektives Versagen würde ich das nennen.
Ich glaube man kann der Aufstellung und auch dem System nicht die Schuld geben, so wie man es mancherorts hören kann. Bitte nicht falsch verstehen, ich will hier nicht den Trainer schützen (siehe weiter unten), ihn aber auch noch nicht allzu früh in Bezug auf Aufstellung und System bewerten.
Das große Problem war, dass Grundtugenden gefehlt haben. Manche der Spieler haben sich anscheinend schon in der Championsleague gesehen. Und siehe da, da kamen 11 Mattersburger mit beschränkten fußballerischem Können aber Einsatz, Leidenschaft, Laufbereitschaft und Willen und die Akteure des Sk Sturm konnten froh sein, nicht eine 3:0 Packung, in einem mehr als mäßigen Spiel, mit nach Hause genommen zu haben.
Für mich war übrigens auch Maresic der schlechteste Mann am Platz, meiner Meinung war dies aber nicht der Position geschuldet sondern der Lustlosigkeit. (Vielleicht ist er mit den Gedanken schon weg) Als Beispiel seien hier die Querpässe in der !eigenen! Hälfte angeführt, die auf diesem Niveau nicht vorkommen !dürfen!. Dabei muss man festhalten, dass er die erste Hälfte nicht mehr fertig spielen hätte dürfen und eine Auswechslung noch vor Minute 45 konsequent und pflicht gewesen wäre. Das kreide ich dem Trainer sehr wohl an.
Das Problem ist halt: Wer soll auf die 6? Lovric die einzig wahre Alternative. Vogel wird schon seine Gründe gehabt haben Lovric nicht aufzustellen, spätestens jetzt weiß er wo die 6 steht.
Zum Thema Auswechseln: Alar hatte in HZ1 auch gefühlt -6 Ballaktionen, deshalb kann ich ihn nicht rausnehmen…besonders vor der Halbzeit rausgenommen zu werden ist für den Spieler die Höchststrafe. Selbst wenn Lovric früh gekommen wäre, alleine hätte er auch nicht Mattersburg an die Wand spielen können. Hinter Maresic und vor Maresic waren auch alle verunsichert, da hätte Lovric schon zaubern müssen um das zu ändern. Ohne Frage haben die Einwechselungen Schwung gebracht, nur Schwung alleine hätte eine kollektive Fehlleistung auch nicht mehr verhindert.
Gegen den WAC kehrt Jeggo eh zurück, zudem mit Hierländer und Röcher. Auch keine unwichtigen Spieler. Ein Ausrutscher sei dem Herrn Vogel erlaubt, nur daheim sollte er vielleicht ein bisschen weniger experimentieren.
Zuerst.. Das Spiel war aus verschiedensten Gründen und wie von vielen Usern bereits erwähnt, zum Vergessen..
Was sich für mich mit den Aussagen des GF nicht ganz deckt, ist der Umstand, dass HV offensiver spielen lassen soll als sein Vorgänger und daher Edi und Jantscher zusätzlich geholt wurden (nicht nur deshalb, aber auch deshalb..)
Mir fallen beim Spiel gegen die Burgenländer nur Alar, Huspek, Schmerböck und mit Abstrichen Zulj als „Offensivkräfte“ ein – der Rest: Koch, Schoissi, Schulz, Schrammel, Maresic, Potzmann – meines Erachtens lauter Defensivspieler.. sehe darin nicht viel Unterschied zu FF..