Der Kapitän der „Millionen-Elf“

Heinz Thonhofer wird heute 59

Der Brucker Heinz Thonhofer spielte bis 21 auf Amateur-Ebene bei seinem Heimatklub SV Breitenau, ehe er 1979 in die Zweite Liga zu DSV Leoben wechselte. Dank starker Leistungen für das Hochofenballett, wurden mehrere Bundesligisten auf den Obersteirer aufmerksam. Sturm-Präsident Franz Gady, der persönlich in der Wohnung von Thonhofers Eltern in Breitenau vorsprach, bekam jedoch den Zuschlag. Der Mittelfeldspieler avancierte unter Trainer Gernot Fraydl sofort zum Stammspieler. Bereits in seiner zweiten Saison am Jakominigürtel gelingt ihm mit Sturm der Einzug unter die besten Acht im UEFA-Cup und er debütiert bei einer 1:3-Niederlage gegen die Türkei im Ali-Sam-Yen für das österreichische Nationalteam.

In der Ludescher-Ära trägt der Obersteirer erstmals, alternierend mit Andy Pichler und Rudi Schauss, die schwarz-weiße Kapitänsbinde. Doch die Millionenelf – mit Titelambitionen gestartet und den Neuverpflichtungen Georg Zellhofer, Jürgen Werner und Walter Schachner im Kader – enttäuscht auf allen Linien. Unter anderem auch deshalb, weil sich Thonhofer im April 1988 einen Kreuzbandriss zuzieht und fast ein Jahr pausieren muss. Walter Ludescher muss gehen, mit Otto Baric gewinnt man souverän das Mittlere-Play-Off und zeigt sich optimistisch für die kommende Saison. Doch wieder überschatten Turbulenzen das Vereinsgeschehen: Nach einer Kampfabstimmung wird Werner Mörth neuer Klub-Boss und Baric abgelöst. Mit dem nicht unumstrittenen Nachfolger Gustl Starek und einem wiedergenesenen Heinz Thonhofer spielt man bis kurz vor Schluss um den Titel mit, erreicht letztendlich nach langer internationaler Abstinenz erneut einen Europacupstartplatz. 

(c) Johann Dietrich

Als es jedoch Anfang der 90er-Jahre sowohl sportlich als auch finanziell mit Sturm immer mehr bergab geht, trennt man auf unrühmliche Art und Weise von verdienten Spielern. Im Sommer 1993 trifft es auch den Kapitän. Thonhofer stellt sich bei Zwistigkeiten um Vertragsdetails mit Neo-Präsident Hannes Kartnig vor die Mannschaft und wird daraufhin in die U21 versetzt. Für den Breitenauer ist nun der richtige Zeitpunkt gekommen, um sich nach elf Jahren von Sturm zu verabschieden. Er kehrt zurück in die Obersteiermark und lässt seine Karriere beim damaligen Landesligisten Kapfenberger SV ausklingen. 

Insgesamt absolvierte der Mittelfeldspieler 306 Pflichtspiele für den SK Sturm, in denen er 35 Treffer erzielen konnte. Dem Fußball ist der Polizeibeamte noch immer sehr verbunden: Nach Trainerstationen bei DSV Leoben, SV Bad Aussee, FC Waidhofen/Ybbs und Flavia Solva saß er noch letzte Saison – und insgesamt fünf Jahre lang – auf der Betreuerbank des Regionalliga-Ost-Vereins SKU Amstetten.

1 Kommentar

  1. Nock-74 sagt:

    War mein erstes großes Vorbild als ich Anfang der 80er zu kicken begann! 🙂

    Ein Vorzeigesportler und wirklich immer mit 100%igem Einsatz!

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