Der Hut brennt

Spielvorschau: LASK vs. SK Sturm Graz

Einer großartigen Saison folgt eine zum Vergessen – beinahe schon eine Gesetzmäßigkeit beim SK Sturm, so könnte man meinen. Obwohl in der Bundesliga erst acht Runden gespielt sind, darf man bereits jetzt davon ausgehen, dass diese Spielzeit eine wohl eher unspektakuläre wird, in der die Schwoazen erst einmal den Einzug in das sog. Meister-Play-Off zu meistern. Aktuell auf Rang sechs gelegen ist der Weg nach oben ein sehr weiter und jener nach unten ein steiler, vor allem weil in den nächsten drei Runden die Wiener Austria, RB Salzburg und kommenden Sonntag schon der LASK warten. Die Linzer erwischten einen Start nach Maß: Mit 19 Punkten und dem damit einhergehenden besten Bundesligastart in der Vereinsgeschichte liegen sie hinter dem Ligakrösus auf Platz zwei, feierten nun schon sieben Siege in Serie und konnten zuhause bisher außerdem ungeschlagen bleiben.

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie

Schwierige Ursachensuche

Dass Trainer Heiko Vogel früh in der Saison bereits unter Druck geriet, ist nicht nur der mageren Punkteausbeute in den bisherigen acht Runden in Österreichs Oberhaus geschuldet, sondern auch dem frühen Aus auf der Internationalen Bühne und vor allem dem noch viel schmerzhafteren Ausscheiden aus dem nationalen Cup. Sollte er das Ruder nicht bald herumreißen, könnte Ungemach drohen, denn essentiell, so Günter Kreissl in der letzten Ausgabe von Black FM, sei der Erfolg und ein sechster Rang nach einer Reihe durchwachsener Leistungen kann dieser Anforderung mit Sicherheit nicht gerecht werden. In den Untiefen der Sozialen Medien rumort es jedenfalls schon ordentlich, dort findet man nämlich nicht nur die üblichen unflätigen Beschimpfungen, die nach erfolglosen Spielen sicher wie das Amen im Gebet in die Tastaturen gekotzt werden, sondern mittlerweile auch durchaus sachlich formulierte Kritik an System und Spielanlage. Ungleich seinem Wiener Kollegen Goran Djuricin, der durch ungebührliches Verhalten erneut für einen Eklat sorgte, dürfte Vogel allerdings vorerst noch die Rückendeckung des harten Kerns der Fans genießen. Wie gewohnt üben sich die Fanklubs in der Nordkurve in Geduld. Die Suche nach den Ursachen für die aktuelle Misere kennt viele Erklärungsansätze und dürfte eine langwierige sein: ein neues System, viele Neuzugänge, für Beobachter manchmal nicht nachvollziehbare Rotationen. Kaum einmal wird die individuelle Qualität als Problemfeld genannt, immerhin kann man dem SK Sturm diese durchaus guten Gewissens in ausreichendem Maß bescheinigen, auch wenn vor allem die Linksverteidigerposition weiterhin als Baustelle betrachtet werden muss. Felipe Ferreira scheint in Graz noch nicht ganz angekommen zu sein und Stefan Hierländer dürfte sein Potenzial eher anderswo in der Aufstellung voll entfalten können.

Ein Mysterium

Das Mysterium der zwei Gesichter des SK Sturm bedarf zusätzlicher Erklärungen, denn einer guten Halbzeit folgt meist eine schlechte oder umgekehrt. So auch am vergangenen Mittwoch: In den ersten 45 Minuten waren dominante Grazer zu sehen, die sich Chancen erarbeiteten und nur dank des starken Patrick Pentz im Kasten der Wiener Austria nicht in Führung zu gehen vermochten. Nach dem Seitenwechsel konterkarierten die Schwarz-Weißen ihre bis dahin starke Leistung selbst, indem sie zuvor an den Tag gelegte Tugenden, wie etwa disziplinierte Defensivarbeit und schnelles Umschalten fast zur Gänze missen ließen. Zwei Situationen, in denen es an Konzentration mangelte, besiegelten das Cup-Aus des Titelverteidigers.

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie

An Details arbeiten

Gegen den LASK wird der SK Sturm ganz ohne Zweifel etwas mehr als neunzig herausragende Minuten brauchen und vor allem auch Tore, wenn er endlich in die Spur zurückfinden will. Dass diese gerade gegen jene Mannschaft erzielt werden sollen, die bisher nur fünf Gegentreffer – ex aequo Spitzenwert mit St. Pölten – erhalten hat, macht die Ausgangslage für das schwarz-weiße Original aus Graz nicht gerade besser. Man müsse versuchen, dagegenzuhalten, meinte Kapitän Stefan Hierländer bei der Pressekonferenz am Freitag. Die Linzer haben derzeit nämlich einen sehr guten Lauf, der für Trainer Heiko Vogel keine Überaschung ist: „Dadurch, dass sie ihre Kontinuität im Kader haben, konnten sie an Feinheiten arbeiten.“ Sturm müsse an Details feilen, um sich Erfolgserlebnisse zu erarbeiten. Nur Fleiß führe zu den gewünschten Ergebnissen.

Definitiv kein Pflichtsieg

Der SK Sturm steht unter Druck. Es gilt, den Anschluss an die oberen Ränge nicht zu verlieren und dafür müssen am Sonntag drei Punkte her. Dennoch betonte Heiko Vogel, dass man auf gar keinen Fall von einem Pflichtsieg sprechen dürfe. Das sei aus Sicht seiner Mannschaft derzeit „vermessen“. Ein solcher wäre viel eher die Partie gegen Mattersburg gewesen, nicht aber die Begegnung mit dem LASK: „Dafür sind die einfach zu gut.“

Spieldaten

LASK vs. SK Sturm Graz
Sonntag, 30.09.2018, 17:00, TGW Arena, Pasching
Schiedsrichter: Harald Lechner

Mögliche Aufstellung: Siebenhandl; Hierländer, Maresic, Spendlhofer, Avlonitis, Koch; Lackner, Zulj;Kiteishvili; Huspek, Hosiner

Ersatz: Schützenauer; Schrammel, Ferreira, Lovric, Obermair, Eze, Grozurek

Es fehlt: Jantscher

Fraglich: Pink

 

23 Kommentare

  1. schmitz sagt:

    So schnell geht’s  Rapid beurlaubt Djuricin, Nicht so wie bei uns,  tatenlos zu sehen bis das Vogerl unsere Mannschaft noch weiter in den Abgrund  stürzt…..

    • jott1976 sagt:

      Ich denk wenn wir morgen verlieren, ist bei uns der Vogel auch Geschichte. Spätestens nach der Heimniederlage gegen die Bullen.

      Sollten wir jetzt 3-4 Punkte aus den nächsten 2 Spielen machen, was ich mir zwar wünsche aber nicht glaube, dann schafft der Vogel nochmals den Turnaround.

    • Luca1111 sagt:

      Wird sich aber erst weisen ob es auch was bringt. Rausschmeißen geht schnell aber einen kompetenten Nachfolger finden der das Ruder herumreisst gestaltet sich schwieriger.

    • schmitz sagt:

      Ich Hoffe Du hast Recht!!

       

  2. Ennstaler sagt:

    Dann kann ja Djuricin gleich nach Graz kommen, im Winter folgt dann sein toller Stürmersohn (besser als Alar und Edi zusammen).

    • Grazer Fussballwunder sagt:

      Habe mir heute Rapid-St. Pölten angesehen. Also im Nachhinein waren die 600.000 Euro für diesen armseligen Kicker (Alar) eigentlich eh ein recht guter Deal. Ich war aber ohnehin nie ein großer Fan dieses Verräters.

      Hoffentlich gehts jetzt ohne Djuricin nicht aufwärts mit Rapid!

  3. brent_everett sagt:

    na danke den Djuricin brauch ma net.. ich nehm eher an nächste Woche übernimmt der Mählich.

    • Ennstaler sagt:

      Fit wie der ist, kann sich Mählich als Spielertrainer gleich im defensiven Mittelfeld als Kampfzecke austoben, von seinem Einsatz können sich noch etliche etwas abschauen.

    • schmitz sagt:

      Mit Mählich wäre ich nicht abgeneigt.

  4. Luca1111 sagt:

    Mählich war einer meiner Lieblingsspieler ich halte sein Trikot in Ehren aber bitte nicht als Trainer. Nein danke.

  5. Grazhopper sagt:

    *Kommentar gelöscht* Anm. der Redaktion: Noch mal so ein menschenverachtender Komentar und du bist der erste User in der SturmNetz-Geschichte der mit einer Sperre belegt wird!

    • Grazhopper sagt:

      Dachte etwas „schwarzer“ Humor würde ganz gut zur aktuellen Situation passen, da hab ich die Rechnung wohl ohne die humorlose Sturmnetz Redaktion gemacht.

      Bin schon seit längerem ein großer Fan dieser Seite, aber wenn ihr jetzt anfangt eure User zu zensieren und auch noch zu bedrohen, dann werde ich die Seite in Zukunft meiden 🙁

  6. ulmi87 sagt:

    Ich würde mir an vorderster Front einmal Pink wünschen. Der schoss in 326 gespielten Minuten diese Saison 4 Tore. Alle 81 Minuten im Durchschnitt. Klar waren es auch Abstaubertore aber er stand dort wo einer Stürmer zu stehen hat. Dahinter würde ich einmal Eze mehr Vertrauen schenken.

    Das Spiel sollte meiner Meinung nach gewonnen werden um einen Vorsprung auf Platz 7 herauszuholen. Klar ist es kein Pflichtsieg aber in der Liga kann jeder außer Salzburg geschlagen werden.

    Durch die Punkteteilung ist trotzdem noch vieles möglich. Die Mannschaft muss sich endlich finden.

     

    • schmitz sagt:

      Ich würde mir Lovric für Lackner wünschen,  meine Meinung nach ist Lackner einer der Schwächste von ersten Tag an.

  7. Arch Stanton sagt:

    Genug gesempert! Schaut Euch den Tag an! Es riecht förmlich nach Sturmsieg..

    Auf die Schwoazn!

    • Melvinuss sagt:

      Arch, es ist wirklich immerzu eine Freude, Deinen Kommentare zu lesen. Einer der Sturm lebt und einer, der Sturm „versteht“.

       

      Auf die Schwoazn! (Egal unter welchem Trainer und egal, mit welchen Spielern. Mein Verein)

    • Melvinuss sagt:

      DeinE Kommentare, sorry ‍♂️

    • Melvinuss sagt:

      …und nochmal sorry, sollte ein facepalm werden 😀

    • black_aficionado sagt:

      Passt schon @Melvinuss, sturmnetz dankt es dir für die clicks und den traffic 😀

      Im Ernst, ich weiß zwar nicht ob es nach Sieg riecht @arch stanton, aber ich bin dennoch (auch nach der gezeigten Leistung in Wien in HZ 1) noch nicht am verzweifeln und guter Dinge 🙂

  8. Luca1111 sagt:

    Euer Wort in Gottes Ohr. Ich will mir gar nicht ausmalen was los ist wenn wir heute wieder einschaun.

    • Arch Stanton sagt:

      Oberflächlich betrachtet war das natürlich kein Sieg.

      Wenn man aber die Sponsoren näher betrachtet, so hat Puntigamer gegen Zipfer gespielt und da hab ich gestern persönlich einen Kantersieg eingefahren.

      Und ein x gegen den gehypten LASK von unserer Partie, die dauernd zu hören und zu lesen kriegt, wie schlecht sie denn sei, kann man schon nehmen.

      Zudem sind wir Schwoaze und haben dadurch an sich schon gewonnen..

       

  9. brent_everett sagt:

    Schlager; Ramsebner, Trauner, Wiesinger; Ranftl, Holland, Michorl, Ullmann; Goiginger, Otubanjo, Joao Victor?? Nominell sind diese 11 niemals höher einzustufen als unsere 11. Den Unterschied macht ausschließlich der Trainer aus. Bitte lieber Sturmtrainer mach heut den Djuricin!

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