Der frühe Vogel fängt den Wurm!
Der frühe Vogel fängt den Wurm, deshalb machten wir uns schon um fünf Uhr in der Früh mit einer gehörigen Portion Schlafmangel und etwas Bauchweh auf den Weg zum Flughafen Wien-Schwechat. Ausgelöst wurde dieser Gefühlszustand durch ein abgelaufenes Reisedokument. Hier hüllen wir besser einmal den „Tartar’schen“ Mantel des Schweigens darüber und freuen uns, dass bei der Anreise alles perfekt funktioniert hat, womit wir nicht wirklich rechnen durften. Bei herrlichen 16 Grad und bester Laune bretterten wir die spanischen Straßen entlang, als uns aus der Heimat die Lykogiannis-Hiobsbotschaft ereilte, doch später mehr dazu. Kaum im Hotel angekommen, ging es auch schon wieder weiter Richtung Trainingsgelände, welches sich keinesfalls verstecken braucht und fast schon meisterlich anmutet.
Nach zirka 20 Minuten lockerem Aufwärmen, bestehend aus Dehn-, Pass- und Laufübungen, wurde es zum ersten Mal etwas ernster. Zwei Mannschaften zu je elf Spielern formierten sich und sollten verschiedene Drucksituationen von hinten heraus spielerisch lösen. Anfangs lief das noch ein wenig schleppend, denn oftmals fehlte die Schärfe in den Bällen und somit konnten Fabian Schubert und Emeka Eze ein ums andere Mal die Passwege geschickt zustellen. Auch Heiko Vogel wirkte nur bedingt zufrieden und wechselte somit vom großen in das sogenannte kleine Positionsspiel. Somit ging es darum, Drucksituationen auf engem Raum zu lösen und möglichst schnell zu kombinieren.
Diese Maßnahme zeigte bei der Mannschaft anscheinend Wirkung, denn nun spielten sie ein ums andere Mal gefällig nach vorne. Auffällig war, dass die Spielsysteme oft variierten, ein Team agierte zumeist mit Viererkette, während das andere versuchte, sich mit einer Dreier- beziehungsweise Fünferkette nach vorne zu kombinieren. Häufig sah man auch einen etwas abkippenden Sechser, der sich zwischen eigenem Innenverteidigerpaar sowie den gegnerischen Angreifern positionierte. Diese Rolle übernahm oftmals Sandi Lovric. Immer wieder konnte man schön beobachten, wie die Automatismen bei den Schwarz-Weißen greifen, was von Vogel auch häufig goutiert wurde. Dass der neue Trainer auch anders kann, bekam Marvin Potzmann zu spüren, als er in einer Situation zu kopflos agierte und den falschen Pass spielte.
In gewohnter Potzmann-Manier besserte er diesen Fehler wenig später wieder aus und bekam dafür Lob. Man muss sagen, dass die Mannschaft nach einer sehr intensiven Vormittagseinheit ein gutes Training absolviert hat. Jeder Akteur wirkte zu 100 Prozent gewillt, sich in die Auslage zu spielen. Besonders überzeugen konnte uns Stefan Hierländer, der mit unglaublich intelligenten Laufwegen ein ums andere Mal zu verzücken wusste. Auch Marc Andre Schmerböck wurde häufig gelobt und dürfte wieder berechtigte Ansprüche auf seine Einsatzminuten stellen.
Einen erneuten Rückschlag hatte Martin Ovenstad in den letzten Tagen zu überwinden. Er stieg erst heute wieder ins Mannschaftstraining ein, nachdem er aufgrund eines Magen-Darm-Virus die letzten Tage nicht in der Lage gewesen war, mitzutrainieren. In der Folge sollte wenig Spannendes auf dem Rasen passieren und man ließ das Training mit Koordinations- und Kraftübungen ausklingen. Viel spannender waren dann die Gespräche nach der Einheit, allen voran jene mit Heiko Vogel und Günter Kreissl. Letzterer meinte, dass man verhandle, aber zum jetzigen Zeitpunkt nichts Konkretes über die Causa Lykogiannis sagen könne. In den nächsten Tagen wisse man mehr. Was der neue Übungsleiter zu berichten hatte, solltet ihr euch unbedingt in den untenstehenden Audios anhören.
Herr Vogel, Trainingstag Nummer Zwei: Wie ist Ihr bisheriger Eindruck von der Mannschaft?
Könnten Sie vielleicht „sehr streng“ etwas genauer erläutern?
Worauf im Speziellen haben Sie den Fokus am heutigen Trainigstag gelegt?
Wir haben in dieser Einheit den Begriff des Positionsspiels öfters gehört, sei es das Kleine oder das Große. Könnten Sie dazu näher Bezug nehmen?
Wie erwarten Sie den FC St.Gallen?
Eine Frage, die jetzt noch sein muss: Glauben Sie, dass Lykogiannis bis zum Saisonende bleibt?
Denken Sie, dass der Kader auf der linken Verteidigerpostion ausreichend besetzt ist ?
Nachdem Christian Gratzei aufgrund von Rückenproblemen zu Hause geblieben ist und bei den Amateuren trainiert, mausert sich vielleicht Schützenauer oder Ehmann zur neuen Nummer Zwei auf der Tormannposition?
Alles in allem, dürfen wir auf einen sehr turbulenten aber spannenden Tag zurückblicken, der schon einige Highlights zu bieten hatte. Morgen geht es dann um 15.30 Uhr mit dem Liveticker zum Spiel gegen den FC St. Gallen weiter, wo übrigens auch Franco Foda zugegen sein wird. Jetzt widmen wir uns aber der ersten Mahlzeit des Tages, die wir genauso sehnlich erwarten wie einen Meistertitel des SK Sturm.
In diesem Sinne:
Schwarz-Weiße Grüße
Stefan und Kai
Gut dass genau die 2 hingeflogen sind, die optisch am ehesten als Inländer durchgehen würden in der Türkei. Falls das abgelaufene Reise-Dokument der Rückreise im Weg stehen sollte 😉
Ansonsten Respekt. und Danke fürs vor Ort sein 😉
nur blöd das sie in Spanien sind 🙂
@SchwarzSeher:
Da hast du natürlich Recht – mein Fehler. Das obligatorische Belek-Trainingslager hatte sich da zu sehr eingebrannt im Gehirn 😉
Also Potzmann könnt i mir als LV gut vorstellen! Auch wenn man seine steigende Leistung diese Saison bedenkt und die etwas rückläufigere vom Lyko..
Im Sommer wär er sowieso fix weg, no dazu gratis! Sollten wir ihn wirklich hergeben, wird sich das finanziell sicher sehr lohnen für uns und ziemlich sicher net so einen Einschnitt verursachen, wie die Abgänge von Matic+Edi seinerzeit..
Also alles in Allem, blick i echt mit brutalster Vorfreude auf die Rückrunde 🙂