Der Cup-Traum ist geplatzt
Es war angerichtet. Der SK Sturm gastierte im Viertelfinale des österreichischen Cups am Samstagabend auf der Linzer Gugl beim LASK. Zu den knapp über 9000 Besucher*innen zählten rund 1200 mitgereiste Fans der steirischen Schwarz-Weißen, die sich mit einem Marsch vom Linzer Hauptplatz zum Stadion aufgewärmt hatten und entschlossen waren, ihre Mannschaft lautstark ins Halbfinale zu tragen. Trainer Nestor El Maestro konnte abgesehen von Kiril Despodov und Isaac Donkor, deren Winterpause eine verletzungsbedingte Verlängerung erfuhr, aus dem Vollen schöpfen und sorgte mit seiner Startaufstellung somit auch für keine großen Überraschungen. Die beiden Neuzugänge Kevin Friesenbichler und Lukas Jäger standen im Kader der Grazer, nahmen allerdings auf der Ersatzbank Platz. Die Linzer auf der anderen Seite mussten auf Torhüter Alexander Schlager und die zwei Defensivspieler Markus Wostry und Petar Filipovic verzichten.
Durchaus ausgeglichen
Nach kurzem Abtasten übernahmen zunächst die Gastgeber das Zepter. Schon früh im Spiel musste Jörg Siebenhandl einen von Thomas Goiginger schön angetragenen Freistoß mit seinen Fingerspitzen über die Torlatte lenken. Die Viererkette des SK Sturm wurde meist von Ivan Ljubic unterstützt, der sich in die Verteidigung zurückfallen ließ. Trotz ihres streng defensiven Konzepts fanden die Gäste mit Verlauf der Anfangsphase besser in die Partie und kamen in der elften Minute zum ersten durchaus gefährlichen Abschluss. Verantwortlich dafür zeichnete Philipp Huspek. Aus spitzem Winkel beförderte er den Ball noch Richtung Tor der Gastgeber, konnte Thomas Gebauer damit aber nicht wirklich fordern. Beide Mannschaften versuchten, das Kommando zu übernehmen, jedoch entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Immer mehr Fehlpässe schlichen sich in die zweikampfintensive Partie ein und vor allem den Blackys fehlten nach gut einer halben Stunde zündende Ideen in der Offensive. Dann beinahe die Führung für die Athletiker: Klauss traf in der 32. Minute nach Dominik Friesers guter Vorarbeit aus etwa elf Metern die Stange. Gewaltiges Glück El Maestros Männer! Bis zum Ende der ersten Halbzeit wurden die Oberösterreicher stärker, übernahmen das Kommando und waren dem 1:0 auch deutlich näher als Sturm. Kurz vor der Pause zirkelte Goiginger einen langen Ball nur knapp am Tor der Steirer vorbei.
In der zweiten Halbzeit waren es die Grazer, die besser aus der Kabine kamen und sich zumindest kurz in der gegnerischen Hälfte festsetzen konnten. Ein von Lukas Spendlhofer getretener Freistoß brachte nach drei Minuten jedoch nichts ein. Die Blackys schafften es dann zunächst auch tatsächlich, das Spiel immer mehr an sich zu reißen und agierten doch spürbar aggressiver als vor der Pause. Nach einer Flanke von Thorsten Röcher schloss Bekim Balaj per Volley ab, konnte Gebauer damit aber nicht in Verlegenheit bringen. Zu zentral feuerte der Albaner den Ball auf das Gehäuse. Nach gut zehn Minuten schließlich stellten die in Pasching beheimateten Schwarz-Weißen ihre Dominanz aus der letzten Viertelstunde im ersten Durchgang aber wieder her und näherten sich so dem Führungstreffer an. Der ließ dann auch gar nicht mehr lange auf sich warten: In der 61. Minute bewies Goiginger seine Qualitäten als Assistgeber nämlich einmal mehr eindrucksvoll, indem er Klauss mit einem mustergültigen hohen Ball aus dem Halbfeld bediente. Letzterer hatte dann auch überhaupt keine Probleme dabei, Siebenhandl zu schlagen und das Leder per Kopf in die Maschen zu befördern.
Wieder Diskussionsstoff
Von diesem Treffer beflügelt, drehten die Gastgeber noch mehr auf! Trainer Nestor El Maestro musste reagieren, mit den Einwechslungen von Lukas Jäger für Huspek und Kevin Friesenbichler für Balaj konnte Kiteishvili wieder etwas weiter nach vorne aufrücken und das hätte sich in der 73. Minute auch beinahe ausgezahlt: Sturm trat offensiv nun wieder ambitionierter auf. Nach Thorsten Röchers guter Hereingabe hatte Juan Dominguez die Chance auf den Ausgleich, dieser traf den Ball allerdings nicht richtig. Im Rahmen der darauffolgenden Ecke rutschte Avlonitis nur hauchdünn an einem scharf in den Strafraum gezirkelten Ball vorbei. In Minute 77 kam dann noch Jakob Jantscher für Emanuel Sakic auf das Feld. Die Richtung, in die es gehen sollte, war klar. Jedoch standen die Oberösterreicher hinten sehr sicher und in der Schlussphase waren sie einem möglichen 2:0 näher als der SK Sturm dem Ausgleich. Immer wieder gelangen ihnen schnelle Vorstöße, mit denen sie recht schnörkellos vor das Tor der Grazer kamen und dort für Gefahr sorgten. Dennoch durften die Gäste auf der anderen Seite zumindest für einige wenige Sekunden jubeln. Das vermeintliche 1:1 in der 88. Minute durch Röcher wurde jedoch aberkannt – eine diskussionswürdige Entscheidung. In der Nachspielzeit jubelten die Linzer dann noch über das 2:0: Der eingewechselte Neuzugang Husein Balic traf nach einer Einzelaktion ins kurze Eck und sorgte damit für den Schlusspunkt.
Der LASK folgte mit dem Sieg über den SK Sturm Wacker Innsbruck und Austria Lustenau in das Halbfinale des österreichischen Cups. Für die Blackys geht es nächste Woche in der Bundesliga um Punkte, wenn der SV Mattersburg in Graz zu Gast ist.
Schade, ob es am wunderschönen dritten Trikot lag (wieso nahm man nicht einfach das kleine Schwarze) seis drum Trikot machen keine Spiele.
Schade, das eine Winterpause plus Vorbereitung nicht gereicht haben um Ihnen klar zu machen das einfach lange Bälle nach vorne dreschen keinen Sinn haben. Dazu müsste man sich schon die dazu gehörigen Räume schaffen.
Schade, daß der Stürmer noch immer bis zur Mittellinie mit aushelfen muss, warum er dann keine Power mehr für Vorstöße hat darf sich keiner fragen.
Man ist ja realistisch und man wird nie das Tiki Taka schlecht hin bei uns sehen aber im Rahmen der Möglichkeiten und von Profis darf und kann man mehr erwarten als… Dreschen wir den Ball nach vorne und Fortuna wird es schon richten….
BravoRAM:
Alles gesagt. Auch wenn das unbedeutende hässliche Trikot bei dir an erster Stelle steht, passts dann doch wieder, symbolisch für den ganzen Haufen.
Wir alle sind ja aus FF’s Zeiten nicht mit ansehlichen, modernen, offensiven Fußball verwöhnt, was diese Truppe jedoch abliefert ist grässlich par excellence..
Aus einer unsicheren, wankenden Defensive den Ball hoch nach vorne dreschen, wo allerdings sowohl König Balaj und sein Nachfolger Prinzregent und Osnabrückbomber Frieserl keinen einzigen Ball auch nur irgendwie jemals verarbeiten konnten. Schauderhaft.
Das Frühjahr ist bereits nach 90 Minuten gelaufen. Hat aber auch was positives: Spieler mit Porential aus dem eigenen Nachwuchs bringen: Sprich JJ und Leiti in die Start11. Und die neue Legende, Emannuela Sackic zum Kapitän beordnen. 6 Fehlpässe am Stück, so wie in diesem Spiel, ist einmal ein lautes Ausrufezeichen.