Das Mittelfeld
Aufgeteilt auf vier wunderbar knackige Ausgaben werden wir euch in den nächsten Tagen ein kleines Zwischenfazit über jeden eingesetzten Spieler der Blackys liefern. Hier fließen die durchschnittlichen Noten aus allen Leserzeugnissen, Spieldaten sowie unsere subjektive Meinung mit ein. Wir wünschen viel Spaß!
Die Mittelfeldspieler
Philipp Huspek (ø-SturmNetz-Leserzeugnisnote: 2,18)
Totgesagte leben länger, wie man am Beispiel Philipp Huspek zweifellos erkennen kann. Oftmals wurde ihm in der Vorsaison fehlende Klasse attestiert, es waren zwar stets gute Ansätze zu erkennen, aber zumeist gelang dem quirligen Außenbahnspieler wenig. In der Hinrunde dieser Spielzeit avancierte der Oberösterreicher zu einer fixen Größe in der Startformation des SK Sturm und schien in manchen Partien schier unaufhaltbar. Dabei wusste auch seine Polyvalenz zu gefallen, denn oftmals agierte Huspek auch in der Sturmspitze und wurde dabei zu einer sehr gefährlichen Waffe. Dies schlägt sich auch in seiner Scorerstatistik nieder, dabei stehen ihm insgesamt fünf Tore und sechs Assists zu Buche. Außerdem konnte er sich vier Mal zum Mann des Spieles küren, was anhand der starken Konkurrenz einen sehr starken Wert darstellt. Verbesserungspotenzial gibt es wohl recht wenig, denn Huspek befindet sich in der Form seines Lebens. Klar könnte der Oberösterreicher körperlich mit Sicherheit noch eine Schippe draufpacken, wie seine Zweikampfstatistik verrät (43 Prozent gewonnen). Man darf dabei aber nicht vergessen, dass er immer wieder das Eins gegen Eins sucht und oft Risiko geht, da sei ihm der ein oder andere verlorene Zweikampf verziehen. Man möge hoffen, dass Huspek genauso gut in das Jahr 2018 startet, dann sollten wir mit ihm noch eine Menge Freude haben. Bisher ist das eine ganz starke Saison!
Peter Zulj (ø-SturmNetz-Leserzeugnisnote: 2,32)
Als Porno Matic-Ersatz verpflichtet, sollte er das Loch, welches selbiger spielerisch hinterlassen hatte, füllen – eine nahezu unmögliche Aufgabe. Vor allem, wenn man sich seine bisherige Vita ansah, schienen diese Fußstapfen einige Nummern zu groß. Zulj galt als schwieriger Charakter, mit unglaublich großem Potenzial, dieses nutzte er jedoch zu selten. Man mag von Franco Foda halten, was man möchte, aber mit jener Art von Spielern wusste der Deutsche meist umzugehen. Zulj bekam von Anfang an eine Stammplatzgarantie und seine Leistungen explodierten nahezu. Unfassbare Zuckerpässe gepaart mit unwiderstehlichen Zweikämpfen, welche er am liebsten mit seinem Hinterteil führt. Seine Präsenz im Mittelfeld ist wirklich unglaublich wichtig für das Angriffsspiel des SK Sturm, vor allem die Fähigkeit den Ball zu halten und dann den klugen vertikalen Pass zu spielen, verzückte die Zuseher ein ums andere Mal. Ebenso herausragend waren seine vier Tore, sowie die sieben Vorlagen, welche er verzeichnen konnte. Auch seine sonstigen Statistiken lesen sich gut, eine Zweikampfquote von 53 Prozent und eine Passgenauigkeit von 79 Prozent zeichnen weiter ein sehr positives Bild von Zulj. Klarerweise gibt es auch Partien, in denen er ein wenig untertaucht, doch der Neuzugang hat schon oft bewiesen, dass er in den entscheidenden Situationen präsent ist und Verantwortung übernimmt. Unterm Strich eine tolle erste Saisonhälfte bei den Schwarz-Weißen.
Thorsten Röcher (ø-SturmNetz-Leserzeugnisnote: 2,37)
Der Neuzugang aus Mattersburg kam mit einigen Vorschusslorbeeren nach Graz und konnte seine starke letzte Saison bestätigen und gute Leistungen beim SK Sturm zeigen. Röcher bringt viele wichtige Attribute für das Spiel der Schwarz-Weißen mit, vor allem seine Dribbelstärke im Eins gegen Eins überzeugte ungemein. Das erste Aufeinandertreffen gegen die Austria im Happel Stadion fasst wohl die Fähigkeiten des Thorsten Röcher perfekt zusammen. Hier konnte man seine Antrittsstärke und vor allem gutes Passspiel, welches ihn auch auszeichnet, beobachten. Schade, dass er über einen längeren Zeitraum ausgefallen ist, denn einen Spieler mit seinen Qualitäten kann eine Mannschaft immer gebrauchen. Auch Röcher kommt auf gute statistische Werte, wie zum Beispiel zwei Tore und vier Vorlagen. Ähnlich wie bei Huspek ist die Zweikampfquote zu bemängeln (41 Prozent gewonnen), aber auch hier gilt selbiges, denn aufgrund der vielen Eins gegen Eins-Duelle trügt der Wert ein wenig. Sollte Röcher verletzungsfrei bleiben, werden wir noch einiges an Freude mit ihm haben, denn einen körperlich so robusten und gleichzeitig technisch beschlagenen Außenbahnspieler hatte der SK Sturm schon lange nicht mehr.
James Jeggo (ø-SturmNetz-Leserzeugnisnote: 2,38)
Der Australier ist einfach nicht mehr aus Graz, beziehungsweise dem zentralen Mittelfeld des SK Sturm wegzudenken. Immer wieder macht Jeggo mit Monstertacklings auf sich aufmerksam und zeigt unglaubliche Präsenz im zentralen Mittelfeld. Auch das Zusammenspiel mit Zulj funktioniert immer besser und leise Erinnerungen an das kongeniale Duo mit Porno Matic werden wach. Sehr erfreulich ist, dass der Australier es geschafft hat, die eklatanten Abspielfehler der Vorsaison einzustellen und somit das Mittelfeld weitestgehend zu stabilisieren. Jeggo stopft Löcher und hält seinen Kollegen somit den Rücken frei, außerdem sind seine spektakulären Tacklings immer wieder eine Augenweide. 55 Prozent gewonnene Zweikämpfe und 80 Prozent Passquote sind zudem sehr ordentliche Werte. Das Einzige, was man sich von ihm öfters wünschen würde, wäre, dass er sich traut, einfach mal abzuziehen. Ansonsten eine gewohnt starke Saison des Australiers.
Stefan Hierländer (ø-SturmNetz-Leserzeugnisnote: 2,40)
Die Wichtigkeit mancher Spieler erkennt man erst, wenn sie nicht auf dem Platz stehen. Das beste Beispiel hierfür stellt wohl Stefan Hierländer dar. Es ist einfach unfassbar, wie viele Kilometer er abspult und stets versucht, agil und beweglich zu bleiben. Einen solchen Spieler kann sich wohl jede Mannschaft nur wünschen, vor allem aufgrund seiner Polyvalenz. Egal ob als Außenverteidiger, Zentrumspieler oder im rechten Mittelfeld, der Kärntner bringt einfach auf jeder Position seine Leistung und ist wohl einer der unterschätztesten Akteure in der Bundesliga. Eine solche Spielweise erfordert ein hohes Maß an Intelligenz und diese zeichnet Hierländer am meisten aus, seien es seine klugen Pässe oder genialen Laufwege. Nicht umsonst steht er im erweiterten Kader der österreichischen Nationalmannschaft und weckt das Interesse der Konkurrenz. Auch seine Statistik lässt aufhorchen, denn drei Tore und fünf Assists können sich auf jeden Fall sehen lassen und auch seine Pass- (70 Prozent) sowie Zweikampfquote (51 Prozent) sind schwer in Ordnung. Es wird äußerst spannend zu beobachten, welche Rolle Hierländer unter dem neuen Trainer Heiko Vogel einnehmen wird, beziehungsweise ob er dem SK Sturm überhaupt erhalten bleibt. Man möge es hoffen!
Sandi Lovric (ø-SturmNetz-Leserzeugnisnote: 2,51)
Mit gemischten Gefühlen blicken wir auf die Saison des Sandi Lovric zurück, obwohl natürlich das Positive überwiegt. Zu Saisonbeginn zählte er gemeinsam mit Dario Maresic zu den absoluten Leistungsträgern der Mannschaft. Immer wieder spielte er tolle Lochpässe und vor allem im Heimspiel gegen Podgorica hat Sandi gezeigt, dass auch in schwierigen Situationen mit ihm zu rechnen ist. Dieser Mann hat wirklich alle Anlagen, die es für einen modernen Achter braucht. Lovric ist laufstark, kann den entscheidenden Pass spielen, verfügt über einen guten Schuss und bringt auch körperlich gute Voraussetzungen mit. Sein Hauptproblem besteht darin, dass er sich oftmals zu spät vom Ball trennt und somit gefährliche Ballverluste produziert. Vor allem als zentraler Mittelfeldspieler ist dies natürlich kontraproduktiv. Obwohl Lovric seinen Stammplatz an Jeggo verloren hat, könnte seine Ausgangsposition schlechter sein. Er bekommt regelmäßig seine Spielzeiten und wird weiterhin beständig an die Mannschaft herangeführt. Unter Heiko Vogel werden die Karten wieder neu gemischt und somit ist auch für Lovric ein Stammplatz wieder im Bereich des Möglichen.
Oliver Filip (ø-SturmNetz-Leserzeugnisnote: 2,53)
Dem jungen Außenbahnspieler klebte vor allem zu Saisonbeginn der Verletzungsteufel an den Füßen. Langsam wurde er an die Mannschaft herangeführt und vor allem gegen Ende der Hinrunde entwickelte sich Filip zu einem wichtigen Kaderspieler. Seine starken Leistungen konnte er mit einem Tor sowie einem Assist untermauern. Der Neuzugang ist ein Spieler, der speziell im schnellen Umschaltspiel extrem gefährlich werden kann, zudem verfügt er über gute technische Qualitäten. Somit ist auch ein ballbesitzorientiertes Spiel möglich, welches wir unter Heiko Vogel erwarten dürfen. Es ist noch zu früh, um sich ein Urteil zu bilden, doch das bisher Gezeigte macht definitiv Lust auf mehr.
Zu kurz eingesetzt:
Marc-André Schmerböck: Ähnlich wie Oliver Filip hat Schmerböck eine lange Leidenszeit hinter sich und war geprägt von Verletzungen. Erst in den letzten Spielen kam der linke Mittelfeldspieler wieder zu Einsatzminuten und machte seine Sache recht ordentlich. Mit Thorsten Röcher hat er einen sehr starken Konkurrenten und wir dürfen gespannt sein, wie Schmerböck diese Situation annimmt.
Martin Ovenstad: Ovenstad kann einem schon fast leidtun, als hoffnungsvolles Talent wurde er verpflichtet, aber irgendwie sollte es nicht so recht funktionieren. Seine letzte Chance dürfte wohl das Wintertrainingslager sein, sollte er sich auch unter Heiko Vogel nicht beweisen können, dürfte es das wohl in Graz mit ihm gewesen sein.
Ich hätte gern öfter das Wort „Polyvalenz“ gelesen. Aber sonst gute Analyse…
Was, zweimal is eh in Ordnung! Net zuviel,net zuwenig 😉
Unser Mittelfeld is echt brutal gut besetzt.. Wir haben heuer vom Torwart bis zum Stürmer (viell mit Ausnahme Schulz, Zulechner) a wirklich qualitativ breite + hochwertige Mannschaft, mit einigen „Rohlingen“ die Potenzial nach oben haben..
Würd sogar sagen, nach/mit Salzburg den stärksten Kader der Liga!
Freu mi scho irre auf die Rückrunde und wenn Kreissl bei der Auswahl des Trainers ein ähnlich gutes Händchen wie beim Kader bewiesen hat, kann das heuer ganz ganz spannend werden 🙂