Das Mittelfeld
Aufgeteilt auf vier wunderbar knackige Ausgaben werden wir euch in den nächsten Tagen ein kleines Zwischenfazit über jeden eingesetzten Spieler der Blackys liefern. Hier fließen die durchschnittlichen Noten aus allen Leserzeugnissen, Spieldaten sowie unsere subjektive Meinung mit ein. Wir wünschen viel Spaß!
Jon Gorenc Stankovic (ø-SturmNetz-Leserzeugnisnote: 2,28)
Der slowenische Teamspieler ist, seit er 2020 von Huddersfield kam, eine der Konstanten im Spiel der Grazer und die Freude beim Sturmanhang war sehr groß, als im November seine Vertragsverlängerung bis 2027 bekanntgegeben wurde. Stankovic lief heuer ausschließlich als 6er auf, entweder gewohnt in der Raute oder als ein Teil der Doppel-6 im neuen 4-2-3-1, das heuer öfter gespielt wurde. Egal in welcher taktischen Ausrichtung, Stankovics Stärken kommen immer zum Tragen. Sein Zweikampfverhalten und vor allem sein Stellungsspiel machen ihn zu einer nicht wegzudenkenden Stütze im Spiel von Sturm. 2023 führte er Sturm 14 Mal als Kapitän aufs Feld, ein weiterer Beweis wie wichtig er für Sturm und Chris Ilzer ist. Insgesamt kam Stankovic auf 26 Spiele, wobei er einmal ein- und viermal ausgewechselt wurde. Er brachte es in 2216 Einsatzminuten auf drei Tore und einen Assist und wurde von euch einmal zum Man of the Match gewählt. Die beste Durchschnittsnote aller Mittelfeldspieler hat er sich genauso verdient, wie seinen neuen Vertrag bis 2027, den er, wenn er so weiterspielt, hoffentlich nicht nur erfüllen sondern noch weitere Male verlängern wird.
Dimitri Lavaleé (ø-SturmNetz-Leserzeugnisnote: 2,31)
Ein weiterer Spieler den Sturm-Sportchefmagier Andi Schicker am 01.09.2023 aus seinem Hut gezaubert hat. Als Dimitri Lavaleé als Neuzugang bei Sturm präsentiert wurde, war er wohl nicht allzu vielen Fans bekannt. Das sollte sich nach seinen 14 Einsätzen und 1186 gespielten Minuten im Herbst geändert haben. Egal ob als zweiter 6er oder als IV, der 1,87 Meter große Belgier wusste bei seinen Einsätzen zu überzeugen. Eine Ein- und eine Auswechslung gab es, zwölf Mal spielte Lavaleè durch. Mit seinem starken linken Fuß ist ihm im Frühjahr dann auch durchaus ein Premierentreffer für Sturm zuzutrauen. Dass der Belgier gelernter IV ist merkt man nicht wenn er als 6er agiert, wo ihm neben seiner Zweikampfstärke auch sein Spielverständnis und Spielstärke auszeichnen und er durchaus einen sehr modernen 6er gibt. Aufgrund dieser Tatsachen und natürlich auch aufgrund seines marginalen Rückstands von 0,03 Punkten auf Stankovic bei unserer Leserbewertung bleibt zu hoffen, dass wenn er im Frühjahr so weiterspielt, die Kaufoption gezogen wird und er fix von Mechelen nach Graz gelotst werden kann.
Otar Kiteishvili (ø-SturmNetz-Leserzeugnisnote: 2,45)
Seit Sommer 2018 ist der georgische Teamspieler jetzt bei Sturm. Hätte er seit seiner Verpflichtung nicht immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, bezweifle ich, dass Kite immer noch in Graz wäre. Denn mit seinen fußballerischen Qualitäten könnte er sich vermutlich auch in stärkeren Ligen durchsetzen. So freut es uns, dass er noch in Graz ist und zumindest bis zum Saisonende weiterhin in schwarz-weiß auflaufen wird. Auch heuer hat er einige Spiele verletzungsbedingt versäumt, brachte es in Summe aber doch auf 20 Einsätze, 1406 Minuten, sieben gelbe Karten, sechs Assists, vier Tore und drei Man of the Match bei den SturmNetz Bewertungen. Sein Traumtor aus 28 Metern gegen Salzburg im Spitzenspiel am 16.09. wird wohl noch länger in Erinnerung bleiben. Bleibt zu hoffen, dass Kiteishvili im Frühjahr verletzungsfrei bleibt, dann kann man eigentlich davon ausgehen, dass noch einige Scorerpunkte und Man of the Match-Ehren dazukommen werden.
Tomi Horvat (ø-SturmNetz-Leserzeugnisnote: 2,56)
Bei den SturmNetz-Leserzeugnisnoten knapp hinter Otar Kiteishvili dürfte das auch im Standing bei Chris Ilzer der Fall sein und so hatte der Slowene heuer keinen einfachen Start bei Sturm. Denn nach zwei Einsätzen über 90 Minuten zu Beginn der Saison im August, sollte es bis 12.11. und der Auswärtspartie in Klagenfurt dauern bis Horvat wieder mal durchspielen durfte. Da erzielte er dann auch gleich Saisontore Nummer drei und vier. Auch in den beiden darauffolgenden Partien sollte Horvat starten und treffen. Somit stehen in 24 Spielen sechs Treffer, ein Assist und vier Man of the Match zu Buche und das obwohl Horvat dabei nur fünf Mal durchgespielt hatte. Was für einen Spieler seiner Klasse eigentlich einerseits nicht allzu viel ist, andererseits sicherlich ein weiteres Zeichen für Sturms starken und ausgeglichenen Kader ist. Dennoch darf die Frage gestellt werden, ob nicht doch irgendwie Möglichkeiten gefunden werden können/sollen/müssen, um Horvat und Kiteishvili im Frühjahr öfter gemeinsam am Feld zu sehen.
Alexander Prass (ø-SturmNetz-Leserzeugnisnote: 2,59)
Lorient oder nicht Lorient, das war die Frage. Zumindest jene die Alexander Prass im Transfersommer dieses Jahres betraf, grundsätzlich waren sich alle Parteien einig, über rund 7 Millionen Euro wurde gesprochen, gescheitert ist das Ganze dann an ‚den Details‘. Prass gab umgehend bekannt, dass es zwar schade ist, er aber nicht auf der Flucht vor Sturm war. Im Gegenteil, in der Zwischenzeit hat er seinen Vertrag bis 2026 verlängert und war nach Stankovic der Mittelfeldspieler mit den meisten Einsatzminuten im Herbst. 2150 Minuten, in 26 Partien, fünf Tore, vier Assists, 7 gelbe Karten, eine Ein- und zwölf Auswechslungen. Zweimal kam Prass zu Man of the Match Ehren, genau so oft lief Prass auch fürs österreichische Nationalteam auf. Gewohnt dribbelstark wirkte Prass gegen Ende des Herbsts etwas überspielt und versuchte es auch das ein oder andere Mal zu oft bzw. blieb vielleicht auch öfter als sonst hängen. Deswegen kam für Prass die Winterpause sicher nicht zu spät und wir dürfen uns auf einen Dribblanski mit frisch aufgeladenen Akkus freuen, vorausgesetzt es kommen im Winter keine Angebote herein, bei denen sogar Details geklärt werden können.
Javi Serrano (ø-SturmNetz-Leserzeugnisnote: 2,71)
Sturm Graz leiht einen Nachwuchsspieler von Atletico Madrid und diese Nachricht gab es am 30. Juni dieses Jahres und nicht am ersten April. Wenn man sich dann die Auftritte von Serrano angesehen hatte, konnte man die Pressemeldung und warum Atletico den 20-Jährigen wieder verliehen hat schon eher nachvollziehen. Bei seinen 15 Einsätzen in der Kampfmannschaft spielte der Spanier einzig in der Cuppartie gegen Leobendorf durch und kam in Summe auch nur auf 467 Einsatzminuten. Zweikampfstärke kann man dem Spanier nicht absprechen auch wenn er es das ein oder andere Mal durchaus etwas rüde eingestiegen ist, mit der ‚Krönung‘ bei seinem Ausschluss gegen Blau-Weiß Linz, der mit einer roten Karte endete. Im Spielaufbau merkt man die spanische Schule, nur sind halt die Zeiten des Kernöl-Tiki-Takas unter Ivan Osim bei Sturm leider schon einige Jahre vorbei. Und für die Spielidee von Chris Ilzer spielte Serrano gefühlt ein paar zwei bis fünf Meter Querpässe zu viel. Man wird sehen, ob eine weitere Vorbereitung dem sympathischen Spanier helfen kann, die Spielphilosophie von Ilzer zu verinnerlichen und dann im Frühjahr auf mehr Einsatzminuten zu kommen.
Stefan Hierländer (ø-SturmNetz-Leserzeugnisnote: 2,93)
So wie es sich für einen Kapitän gehört, verlässt dieser das Schiff zuletzt. Und während es bei Costa Concordia Kapitän Francesco Schettino durchaus wenig positiv war, dass er früher ging, wäre Stefan Hierländer hier sicher gerne weiter vorn bei unseren Leserzeugnisnoten. Während Hierli zu Saisonbeginn noch gesetzt war, gingen seine Einsatzminuten dann zurück. Ich finde, dass er seine Sache zu Saisonbeginn eigentlich recht ordentlich gemacht hat, ab Oktober wurde die Spielzeit weniger, dafür die Kritik von einigen Lesern und in einigen Medien lauter. Der Tiefpunkt war sicherlich die harte gelb-rote Karte in der Europaleague gegen Bergamo, auch wenn diese dann im Nachhinein betrachtet für den weiteren Spielverlauf vielleicht gar nicht so schlecht war. Insgesamt kam der Kapitän bisher auf 23 Einsätze und 1119 Minuten. Sieben gelbe und wie geschrieben eine gelb-rote Karte stehen zu Buche, zehn Mal wurde er ein- und sechs mal ausgewechselt. Ich persönlich sah die Leistung weit weniger kritisch als andere und mit bald 33 ist er zwar kein Jungspund mehr, aber ein starkes Frühjahr traue ich Hierli auf jeden Fall zu, man wird sehen, was das Trainerteam ihm noch zutraut.
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