Das Bollwerk hält auch in Unterzahl
Im Nachtragsspiel der siebenten Runde in der Österreichischen Bundesliga hatte der SK Sturm Graz die Chance, mit einem Auswärtssieg beim WAC die Tabellenführung zu übernehmen. Cheftrainer Christian Ilzer wollte diesem Umstand vor der Partie aber nicht allzu viel Bedeutung beimessen: „Das ist ähnlich, wie wenn man auf der Streif bei der Ausfahrt Steilhang Zwischenbestzeit hat. Man weiß, dass der erste Abschnitt gut war, aber man weiß nicht, was am Ende rauskommt.“
In der Startformation nahm Ilzer im Vergleich zum bislang letzten Spiel gegen St. Pölten zwei Änderungen vor: Jusuf Gazibegovic ersetzte den in der Winterpause an Corona erkrankten Sandro Ingolitsch, Ivan Ljubic kehrte für den wohl noch etwas angeschlagenen Otar Kiteishvili in die Startelf zurück. Bei den Gastgebern nahm Ex-Blacky und WAC-Neuzugang Thorsten Röcher vorerst nur auf der Bank Platz.
Siebenhandl hält Elfmeter
Die Begegnung begann äußerst ausgeglichen, wenngleich die Kärntner zunächst etwas mehr vom Spiel hatten. Jonathan Scherzer klopfte in der dritten Minute erstmals aus der Distanz an, ansonsten tat sich zu Beginn aber relativ wenig. Die erste größere Möglichkeit fanden die Blackys vor: Kevin Friesenbichler setzte sich nach 13 Minuten im Strafraum gut durch und verzog anschließend mit seinem schwächeren rechten Fuß nur knapp. Auf der Gegenseite scheiterte Dario Vizinger nach einer Viertelstunde an Jörg Siebenhandl, auch wenige Minuten später war der Sturm-Schlussmann nach einem gefährlichen Freistoß von Michael Liendl zur Stelle.
Danach beruhigte sich das Geschehen wieder etwas, ehe Schiedsrichter Markus Hameter in der 28. Minute entscheidend in das Spiel eingriff: Nach einem Zweikampf zwischen Vizinger und Amadou Dante entschied der Unparteiische zurecht auf Elfmeter, verwies den Linksverteidiger zugleich aber mit Rot des Feldes – eine Fehlentscheidung. Den fälligen Strafstoß konnte der seit Monaten in Topform agierende Siebenhandl aber parieren – der Schuss von Liendl ins linke Eck fiel deutlich zu schwach aus. 120 Sekunden nach dem gehaltenen Elfmeter zeichnete sich Siebenhandl bei einer sensationellen Parade gegen Dejan Jovelic erneut aus. Aufgrund der Überzahl waren die Lavanttaler naturgemäß am Drücker und fanden kurz vor der Pause eine weitere Möglichkeit zur Führung vor: Der sehr auffällige Vizinger drückte seinen Kopfball aber knapp am Tor vorbei. In der 45. Minute hätte Dominik Baumgartner nach einem brutalen Foulspiel im Mittelfeld wohl ebenfalls noch die rote Karte sehen müssen. Kurz darauf ertönte der aus Sturm-Sicht erlösende Halbzeitpfiff.
Sturm hält das 0:0
Etwas überraschend ging es unverändert in den zweiten Abschnitt. Zwar blieb der WAC weiterhin die tonangebende Mannschaft, wirklich einfallsreich präsentierten sich die Gastgeber aber nicht. Sturm setzte vereinzelt immer wieder Nadelstiche und hatte in Halbzeit zwei auch die erste vielversprechende Gelegenheit. Jakob Jantscher schlenzte einen Freistoß aus aussichtsreicher Position in Minute 55 jedoch am Tor vorbei. Wenig später lenkte WAC-Schlussmann Alexander Kofler einen starken Abschluss von Stefan Hierländer gerade noch so über die Latte. Defensiv hatten die Steirer die Partie mittlerweile gut im Griff, bis auf zahlreiche Flanken aus dem Halbfeld fiel dem Europa-League-Starter aus Wolfsberg nicht allzu viel ein.
Nicht zuletzt deshalb brachte Ferdinand Feldhofer nach 70 Minuten Röcher in die Partie. In der Folge wurde der WAC wieder stärker und wäre in der 76. Minute beinahe in Führung gegangen. Vizinger kam im Strafraum zum Abschluss, der überragende Siebenhandl wusste den Rückstand aber auch diesmal mit einer Glanzparade zu verhindern. Für Entlastung konnte Sturm in den letzten Minuten kaum mehr sorgen, die Abwehr schien aber trotz des immer größer werdenden Drucks relativ stabil zu stehen. Dieser Eindruck sollte sich bis zum Schluss bestätigen, für die Kärntner gab es kein Durchkommen mehr. So hielt Sturm trotz mehr als einstündiger Unterzahl im sechsten Pflichtspiel die Null. Der Sprung an die Tabellenspitze wurde zwar verpasst, dennoch dürften die Grazer die Heimreise über die Pack durchaus zufrieden antreten. Bereits am Freitag geht es für den SK Sturm auswärts bei Rapid Wien weiter.
Spieldaten
Hat sich sein Geburtstagsgeschenk selbst gemacht. Happy Birthday 7handl!
Top gefightet, Gratulation zum Punktgewinn! Tolle Hinrunde, ich freu mich sehr. Auf die Schwoazn!
Dante komplett von der Rolle. Er ist zwar noch jung aber ihm tut eine kleine nachdenkpause nach so einer Katastrophalen Leistung sicher ganz gut. Mit 11 Mann gewinnen wir diese Partie, davon bin ich überzeugt. Ansonsten ein Starker auftritt und Jörg ist spätestens jetzt, sollte es Foda noch nicht erkannt haben die Nummer 1 in Österreich!
Inwiefern bitte war Dante „von der Rolle“ bzw. „katastrophal“? Er hat sich in einer Situation nicht besonders clever angestellt und fertig!
Und worüber soll er nachdenken? Dass er mit 20 eigentlich schon zu gut für Sturm ist???
@Maldini
Dante war leider vom Anpfiff bis zu dieser Situation schon komplett von der Rolle. War wohl nicht sein Tag, aber das kann bei Spieler in seinem Alter schon mal passieren.
Er hat uns auch schon sehr oft positiv überrascht, also – alles gut .
Warum war der 11er zu recht? war doch klar außerhalb! Rote hat sowieso nur da Schiri gesehen!
Wenn man die Szene in Slow Motion abspielt, sieht man eindeutig, dass es kein absichtliches Foulspiel von Dante war. Somit wurden beide Strafen zu Unrecht verhängt. Der Schiri hat diese Möglichkeit bis zur Einführung des VAR nicht. Vinzinger hat das halt sehr schlau gemacht. Man sollte mit Dante nicht so hart ins Gericht gehen. Das ist eben Fussball. Das Spiel hat auf jeden Fall einen wichtigen moralischen Schub für die Mannschaft gebracht!
Seit wann ist es entscheidend ob Absicht oder nicht?
Fakt ist, dass ein Kontakt da ist. Fakt ist, dass die Hand bis in den 16er auf der Schulter von Vizinger war. Fakt ist, dass dieser allein auf das Tor gelaufen ist, zu Boden ging und Dante keine Chance auf den Ball hatte
Ergibt in Summe einen völlig richtigen Elfmeter und eine berechtigte Rote weil Notbremse ohne Chance auf den Ball!
Dass es hart war und schon gar nicht viel war , weil Vizinger mehr den Kontakt gesucht hat und Dante eigentlich nur aufläuft stimmt schon…Aber das muss einfach geschickter verteidigt werden – Dante wird daraus lernen und künftig auch intelligenter in so einen Zweikampf gehen, davon bin ich überzeugt.
Zu Dante:
Ja war keine Glanzleistung von ihm, der Auschluss aber auch beinhart und der Elfer auch knapp. Er ist jung. Erfahrung macht ihn stärker.
Man kann Rot geben, ja. Dann musst aber auch den Typen schicken der den Kuen in den letzten Sekunden der ersten Hälfte ohne Not umgesenst hat ohne Rücksicht auf den Gegenspieler. Deswegen ist der Schiri ein Häferl. Auch der Tafener hat geschrien als ob er sterben würde. Er wollte eine harte Linie hat sich aber nicht getraut sie durchzuziehen.
Zum Spiel:
Sehr guter Abwehrkampf zu 10 halt. Brav entgegengehalten. Beim 7 könnte man überlegen ihn zum Captain zu machen. Ohne Schmäh der wird sooft zum Besten Spieler gekürt da brauchen wir nicht mehr abstimmen. Dagegen ist die deutsche Meisterschaft der letzen Jahre ja spannend. Würde ja sagen er würde sich mit diesen Leistungen fürs Team empfehlen…aber dafür kenne ich den Teamchef zu gut.
Der Rest war bemüht. Friesi gelaufen wie ein Schwein aber der gewohnte Output. Balaj gut im Zweikampf aber irgendwie wirkt er schon abwesend. Ich hoffe man findet noch einen Abnehemer im Jänner denn diese Situation kann für beide Seiten nicht zufriedenstellend sein.
Winzige Ablöse plus halbes Jahr Gehalt plus Legionärsplatz sollte schon Spielraum geben. Muss nicht unbedingt Djuricin sein. Aber wenn man ihn als 1er aufbaut und Friesi und Mwepu als 2 und 3…wäre billig und österreichisch. Oberlin wäre eine Idee wenn selbst Altach dort ein Angebot abgeben kann. Jaja ein Krawallmacher aber in Corona-Zeiten sollten wir schauen was wir kriegen können.
Das Foul war eines, den Elfer kann man geben aber es war keine rote Karte. Denn Siebenhandel war auch schon in Richtung Ball. Man kann sich über die beiden anderen Sachen streiten, aber es war keine Rote Karte. In Deutschland gibt es seit 2 Jahren keine Doppelbbestrafung mehr. In Österreich hat man davon noch nichts gehört.
Ganz generell ist Fussball ein Kontaktsport. Das heisst also dass eine Berührung alleine noch kein Foul ist. Vinzinger hat den Kontakt gespürt und hat sich dann geschickt fallengelassen. Dies wurde als Foulspiel ausgelegt vom Schiedsrichter.
Reaktion von Hameter passt zur Liga! In einer Top-Liga in Europa wirst Dir in der Kabine von den Eigenen was anhören können weil Du die Situation nicht fertig gespielt hast…denn einen Elfer gibt es dafür sonst nirgendwo! Sonst gibt es in jedem Spiel einen Haufen Elfmeter…
Super gekämpft, mehr als ein X war nach der Roten einfach nicht drin, aber das ist verdient! Geile Moral! Ilzer an der Linie macht richtig Bock…endlich einer der richtig abgeht und immer bei der Mannschaft ist!
Hab´ich was verschlafen oder gab es schon wieder eine Regeländerung? Erinnere mich an ein Spiel vor einem Jahr zwischen Frankfurt und Bayern. Ziemlich ähnliche Situation, wie bei Dante. Da gab es zuerst Elfmeter und gelbe Karte, nach VAR – Kontrolle wurde der Elfer zurückgenommen (Freistoß), dafür aber eine rote Karte gezückt. Weil es, so wurde es erklärt, keine Doppelstrafen (Elfmeter + Ausschluss) geben darf. Zweite Frage: Wo ist der Freistoß zu geben, wo ein Foul beginnt oder endet? Man sieht, wie wichtig dieses VAR geworden ist, um gerade solch kniffligen Situationen sportlich fair lösen zu können. Ich bin davon überzeugt, dass „Torraub“ im 16er mit Elfmeter kompensiert und eine Gelbe für Foulspiel möglich ist. Außerhalb des 16er ist ein „Torraub“ eine glatte rote Karte.
Wenn bei der Attacke für den Verteidiger keine Chance auf den Ball vorliegt, dann ist es nach wie vor mit der Doppelbestrafung zu ahnden.
Zusätzlich gilt bei Foulvergehen um den 16er herum, dass das Foul dort gilt, wo der Kontakt geendet und nicht wo er begonnen hat.
Ich bin auch durchaus der Meinung, dass der Elfer für so einen Kontakt Strafe genug wäre, allein wenn man bedenkt, dass es wohl keine Rote gewesen wäre, wenn er ihn von hinten mit Chance auf den Ball niedergrätscht. Wie sinnvoll diese Regelung daher ist sei dahingestellt….
Da laut Regeln entscheidend ist wo das Foul endet, kann man den Elfer geben. Obwohl es selbst in Zeitlupe sehr schwer zu sehen war.
Die rote Karte hat er ja nicht bekommen weil das Foul so brutal, sondern wegen der Verhinderung einer klaren Torchance. Zwei Vergehen, deswegen ist es auch keine Doppelbestrafung.
Auch das ist laut Reglement in Ordnung. — Leider !!!
@Nikolaus Fink
Beste Analyse der einzelnen Leistungen seit langem !
Alle Achtung,oder wie die Spieler neuerdings sagen — Shampoo