Danish Dynamite in schwarz und weiß
Mit dem Transfer von Rasmus Højlund findet sich zum ersten Mal seit 30 Jahren wieder ein Spieler aus Dänemark im Kader der Blackys. Es gab jedoch eine Epoche in der Vereinsgeschichte, in welcher Dänen als fixer Bestandteil und Leistungsträger in den schwarz-weißen Reihen fest verankert waren. In diesem Artikel haben wir die Laufbahnen der bisherigen Dänen beim SK Sturm Graz genauer unter die Lupe genommen.
Kurt Stendal
1971 bis 1973 / 1973 bis 1978 / 1979 bis 1982
Im Jahre 1971 entstand mit dem Transfer von Kurt Stendal eine echte Dänen-Äre in Graz. Der damals 20-Jährige kam von Hvidovre IF zu Sturm und sollte sich in weiterer Folge zu einer echten Stürmer-Legende entwickeln. Bereits in seinem ersten Einsatz sorgte er für den Siegestreffer im Meisterschaftsspiel gegen den LASK. Am Ende seiner langen Sturm-Karriere sollten noch 84 Tore dazukommen. Zwar zog es den Torjäger mehrere Male in seine Heimat zu Hvidovre zurück, dennoch fand er immer wieder den Weg zurück zu Sturm, wo er seine größten Erfolge feierte und nach der Saison 1981/82 unter dem damaligen Trainer Otto Baric seine aktive Karriere beendete. Nach seiner aktiven Zeit arbeitete Stendal als Journalist und Trainer, setzte sich für den Nachwuchs seines Heimatvereins ein und war bis zu seinem Ableben mit seiner Frau Tove Stendal regelmäßig in Graz zu Gast. Nach schwerer Krankheit verstarb Kurt Stendal im am 21. August 2019 im 69. Lebensjahr.
Iver Schriver
1972 bis 1974
Der heute 72-Jährige startete seine Karriere bei BK Herning Fremad und wechselte zur Saison 1970/71 zu Vejle BK. Nach zwei Spielzeiten wagte Shriver im Frühjahr 1972 den Sprung nach Graz, wo er in der ersten Saison zusammen mit seinen Landsmännern Kjeld Seneca und Kurt Stendal unter Trainer Adolf Remy, der gute Kontakte nach Dänemark hatte, nur den 14. Rang erreichte. Die Saison verlief für Iver Schriver deutlich besser. Unter Trainer „Sir“ Karl Schlechta konnte der SK Sturm in der Nationalliga Tabellenplatz 4 erreichen und qualifizierte sich damit für den Europacup. Schriver, der insgesamt hinter den Erwartungen zurück blieb, wurde in seinem wohl besten Spiel im Sturm-Dress von einem Belgischen Verein entdeckt, welcher eigentlich Kurt Stendal beobachten wollte. Nach zwei Spielzeiten in Graz wechselte Schriver für damals sensationelle 2 Millionen Schilling nach Antwerpen zum KFC Olympia Wilrijk, der heute unter dem Namen K Beerschot VA bekannt ist.
Kjeld Seneca
1972 bis 1975 / 1977 bis 1978
„Von Sturm zum besten Verein in Europa“ lautete der Titel eines 2017 erschienenen SturmNetz-Artikels, der sich ausführlich mit der Laufbahn von Kjeld Seneca beschäftigt. Der 1950 in der Kleinstadt Odder geborene Mittelfeldakteur wurde 1972 von Aarhus GF, wo er eine Saison aktiv war und auf Anhieb den Erstliga-Aufstieg schaffte, nach Graz gelotst, wo zu dieser Zeit mit Schriver und Stendal bereits zwei Dänen kickten. Seneca avancierte in seiner Zeit bei Sturm zu einem der stärksten Spieler des Landes. In seiner vorerst letzten Saison 1974/75 wurde Mittelfeld-Regisseur gar zum drittbesten Legionär der Bundesliga und besten Mittelfeldspieler gekürt. Der damals beim TSV 1860 München tätige Trainer Max Merkel war zu dieser eit für den Cheftrainer-Posten beim Stadtrivalen FC Bayern München vorgesehen und hatte ein Auge auf den damals quirligen 24-Jährigen geworfen. Aufgrund des Meisterpokal-Sieges der Bayern blieb Trainer Dettmar Cramer doch auf seinem Posten und Merkel musste sich mit dem Trainerposten beim FC Augsburg zufriedengeben. Kjeld Seneca wurde aber dennoch verpflichtet. Ein Teil des Deals war ein Abschiedsspiel gegen den frisch gebackenen Europapokal-Sieger, welches Sturm im Bundesstadion Liebenau mit 6:5 für sich entscheiden konnte. In München zählte Seneca jedoch nicht zum Stammpersonal und musste in seiner ersten Saison bis zum letzten Spieltag auf einen Einsatz warten. In der zweiten Spielzeit reichte es immerhin zu fünf Einsätzen in der Bundesliga, zwei im DFB-Pokal und einem im Europapokal. Nach dem Deutschland-Abenteuer holte ihn der damalige Präsident Franz Gady wieder nach Graz zurück. Kjeld Seneca wurde mit einer Ausnahme in jedem Bundesliga-Spiel über die volle Distanz eingesetzt, hatte aber schon in dieser Zeit mit Knieproblemen zu kämpfen. Dies war auch der Grund für das frühzeitige Karriereende nach der Saison 1977/78. Danach zog es ihn wieder zurück nach Dänemark wo er als Lehrer an einer AHS und als Trainer beim Nørresundby Boldklub tätig war. 1988 folgte eine erneute Rückkehr nach Graz, diesmal in der Funktion als sportlicher Leiter, die er drei Jahre lang ausübte. Nach der Zeit bei Sturm arbeitete Seneca bis 2016 für die Raiffeisen-Landesbank und nebenbei als Trainer mehrerer Amateurvereine in der Schilcherregion. Der Steiermark und Sturm blieb er bis heute treu. So lebt der heute 71-Jährige in der Weststeiermark und wurde 2017 in den Legendenklub aufgenommen.
Johnny Hansen
1985 bis 1987
Johnny Hansen kam im Sommer 1985, wie Kurt Stendal 14 Jahre zuvor, von Hvidovre IF zu Sturm. In seiner ersten Saison kam er in genau der Hälfte aller Erstliga-Spiele zum Einsatz. Seinen ersten Treffer Im Sturm-Trikot konnte Hansen im Intertoto-Pokal gegen Arminia Bielefeld bejubeln. Sturm konnte sich am Ende durch ein weiteres Tor von Gernot Jurtin sensationell gegen die Ostwestfalen, in deren Reihen der damals 19-jährige Franco Foda zum ersten Mal auf Sturm traf, mit 2:0 durchsetzen. In der Saison 1986/87 verzeichnete Hansen in der achten Runde seinen ersten Liga-Einsatz, in dem er gegen VOEST Linz einen Treffer zum 2:0-Erfolg beitrug. Es sollte der letzte Treffer für Sturm gewesen sein. Zu Jahresbeginn 1987 wechselte der damals 22-Jährige aufgrund der strengen Legionärsregelung (nur 3 Legionäre spielberechtigt) in sein Heimatland zum Ikast FS, der heute als Zweitteam vom FC Midtjylland gilt. Nach weiteren Stationen innerhalb Dänemarks beendete Johnny Hansen 1998 beim Zweitligisten BK Fremad Amager seine aktive Karriere.
Sigurd Kristensen
1990 bis 1992
Sigurd Kristensen war der fünfte und bis vor kurzem auch der letzte Däne im Sturmdress: Nach Kurt Stendal, Iver Schriver, Kjeld Seneca und Johnny Hansen wechselte Kristensen vom Ikast FS, auf den Sturm 1988 im Intertoto-Pokal traf, im Sommer 1990 an die Mur. Unter Trainer Gustl Starek erreichter Sturm mit Kristensen den dritten Tabellenrang. Nach der Saison 1991/92 in der die Grazer nur den neunten Platz erreichten, wechselte Sigurd Kristensen, der keinen neuen Vertrag mehr bekommen hatte, nach Salzburg zum damals in der zweiten Spielklasse spielenden FC Puch, für den er noch bis Sommer 1994 aktiv war. Noch heute verfolgt der 57-Jährige den Fußball in Österreich intensiv. Zum einen wegen Sturm, zum anderen wegen seinem Neffen Rasmus Kristensen, der als absoluter Leistungsträger bei Red Bull Salzburg in naher Zukunft wohl bei einem europäischen Top-Klub landen wird. In einem kürzlich erschienenen SturmNetz-Interview meinte Kristensen über Sturms Neuzugang: „Gibt man Højlund die nötige Zeit, wird er Sturm viel Freude bereiten.“
Rasmus Højlund
Seit 2022
Rasmus Højlund wechselte vom dänischen Traditionsklub FC Kopenhagen zu Sturm, wo er einen Vertrag bis 2026 unterzeichnete und gilt in seiner Heimat als großes Talent. Zwar konnte der bald 19-Jährige in der abgelaufenen Herbstsaison in seinen 15 (Kurz)Einsätzen für Kopenhagen in der dänischen Superligaen keinen Torerfolg verbuchen, durch zwei Treffer in der Europa Conference League Qualifikation gegen Torpedo Zhodino bekam er jedoch den Spitznamen „Mr. Europa“ verliehen. Seit September ist der großgewachsene Stürmer auch Teil der dänischen U19-Auswahl. Durch die für Grazer Verhältnisse hohe Ablösesumme werden bereits jetzt hohe Erwartungen in den jungen Offensivspieler gesetzt. Wie Sigurd Kristensen bereits betonte, ist es wichtig, dass man ihm die nötige Zeit gibt, sein Potenzial zu entfalten.
Off-Topic:
Oti ist schon wieder (oder noch immer) verletzt. Eine Rückkehr am 12. darf stark bezweifelt werden. Hier sollte man sich was überlegen.
Intern die Position zu besetzen halte ich schwierig da Oti keinem unserer anderen Spieler ähnelt. Niangbo wird versucht aber der ist halt eher Stürmer. Sollte man mit Niangbo Längerfristig planen (leistbare Kaufoption etc.) würde ich’s noch am ehesten verstehen. Sollte er aber gehen im Sommer sollte man sich bereits jetzt mit einem Legionär verstärken (Deaconu?). Schicker hat ja schon angedeutet was er von der Legionärsregelung hält. 400k aus dem Topf sind halt nicht die Welt wenn wir daran denken was wir mit Yeboah und EC verdient haben. Gazi wird ab nächster Saison auch nicht mehr als Ö gelten. Heißt wir bauen den Kader ohne Not für 400k um oder scheißen auf das Geld.
Ich wäre dafür darauf zu scheißen. Haben wir guten Nachwuchs in Ö geht der sowieso ins Ausland (Alaba) oder zu RB (Schmidt). Die Idee dahinter bringt halt nur den kleinen was da 400k halt nicht die Welt sind für die obere Tabellenhälfte. Ein Fusseini könnte wenn er aufgeht uns viel Geld bringen – was auch in die Infrastruktur geht – was auch dem Nachwuchs zu Gute kommt – diese Rechnung wird aber eher bestraft als belohnt.
Ehrlich: Mir egal ob die Jungen jetzt aus Fürstenfeld oder China kommen. Solange sie gut für Sturm spielen und sich mit dem Verein identifizieren ist mir die Staatszugehörigkeit egal. Natürlich freuts mich wenn ein Grazer in der Kampfmannschaft spielt aber am Ende des Tages zählt der Erfolg und da kommen eben die besten zum Zug und nicht die die innerhalb der Landesgrenzen geboren sind.
Ich würde Schicker den Schritt empfehlen hier flexibler zu werden. Mit Wüthrich und Oti sind 2 der 6 Legionäre ohnehin sehr oft verletzt. Einer ist immer müde, krank, hat privat Probleme oder ist mental am Ende etc. Pausen tun gut, besonders in solchen Drucksituationen wie dem Profisport. Sollten die Amateure aufsteigen kann man zudem flexibler agieren und dort „Verletzte“ langsam wieder heranführen. Es bringt halt nichts alles auf Oti zu setzen und der hadert dann immer mit dem Körper.
IMO hat man für Sturm und 10er Position Jantscher, Hojlund, Sarkaria, Niangbo, Kite und Kronberger.
Dazu noch Lang. Ljubic hat auf der 10 auch schon schon überzeugt und Krienzer als Option im Sturm geht auch.
Das reicht. Ich würde mir trotzdem einen bis 2 Stürmer spätestens ab Sommer wünschen.
Niangbo hat keine KO und soll bis vor ein paar Monaten Höchstverdiener gewesen sein. Wie es jetzt nach Rasmus und der VVL von JGS aussieht, weiß ich nicht.
Aber Niangbo rechtfertigt das Gehalt bei weitem nicht und auch keine Ablöse im Millionenbereich.
Ich bin auf Grund der Regelung pro Österreicher.
400.000 sind für uns viel Geld.
Jantscher würd schon gehen nur ist er vorne gesetzt und Ilzer macht keine Anstalten dies zu ändern.
Kronberger ist erst kurz bei uns da kann man nicht erwarten dass er nun wie Oti die Bälle verteilen kann.
Sarkaria wäre einen Versuch wert nur bei ihm hab ich das Gefühl er trifft lieber selbst und würde gern den Weg des Jantscher beschreiten.
Niangbo wird probiert aber bisher hat er nicht auf der Position überzeugt. Seine Scorer wären wohl eine Reihe weiter vorne besser.
Ljubic wäre eine Idee da er am ehesten noch wie Oti mit zurück geht. Meiner Meinung nach ist er aber eher ein „Vernichter“ und kein Gestalter. (Vgl. Jeggo – wir brauchen aber einen Matic).
Hojlund wäre interessant nur dann ist wieder die Frage wer schießt die Tore wenn quasi alle OM und Flügel sind. Ein Brecher gehört normalerweise schon der immer seine dreckigen Tore macht (siehe Alar).
Krienzer und Lang sind talentiert nur noch nicht soweit um an die erste Elf anzuklopfen.
Wenn Niangbo wirklich geht im Sommer haben wir dann ohnehin den benötigten Legionärsplatz. Und wenn deine Aussagen Stimmen auch Gehaltskapazitäten.
Verstehts mich ned falsch: Wenn’s gute Ö gibt wie Kronberger gibt zuschlagen. Nur gibt der Markt es nicht immer her und zudem zahlst für die Nationalität einen extra rotweißroten Zuschlag. Wer wäre ein Stürmer für uns? Außer Mustapha gibts kaum jemanden und den müsste man über zwei Vereine loseisen mit einem Batzen Geld. Auch 10er sehe ich keine realistischen für uns.
400k sind a Geld nur bekommst für diese Summe ned einmal ein Butterbrot in der Liga. Und selbst wenn zahlen dann Rapid oder RB mehr Gehalt.
Mein Problem ist halt wir spielen mit fünf Legionären oder weniger obwohl sechs erlaubt sind. Vielleicht kann man ja so eine Rochade einrichten dass das z.B. der Fuseini zwischen Amateuren und KM pendelt je nach Kadersituation. Ausnutzen sollten wir die Regel schon weil päpstlicher als der Papst zu sein bringt uns auch nicht mehr Geld.
Ich habe Jantscher eh als Stürmer eingeplant.
Einen gleichwertigen Oti-Backup bekommen wir nicht. Wie auch.
Da passt Kronberger schon.
Rasmus muss auch Stürmer sein.
Mustapha halte ich fast für zu teuer zum Verpflichten.
Da hätte ich gern bei ihm Leihe + KO ab Sommer.
Wenn man wieder in die Gruppenphase kommt und er gut perform, zieht man die KO.
Ich glaube nicht dass er für Mainz schon eine Option ist.
super bericht – johnny hansen hinterließ 1986 bei meinen ersten gruabn besuchen ein bleibender eindruck, als er auf dem flügel vor mir auf und nieder lief.
magenweh bekomm ich halt immer beim anblick der dänischen flagge, die ist farblich unausstehlich – eine nation mit flagge in sturm farben gibts aber auch gar nicht….
Einerseits ist Kronberger ein guter Spieler andererseits kann man ihm nicht zutraun gleich zu spielen? Ja was denn jetzt?
Wenn wir unseren neuen Weg konsequent gehn wird Kronberger spielen (was ich gut fände weil der wirklich groses Potential hat und auch jetzt schon stark ist) und ich glaube, dass die Position von Kite die am besten geeignete ist=> da der sowieso auch zurückkommen brauch ich keinen Legionär für ein paar Spiele der ihm vor die Nase gesetzt wird. Wird aber eh net passieren.
Super Artikel @Sturmnetz- Gratulation!
Da kann sich der Rufzeichen-Burgi eine Scheibe abschneiden 😉
Off-Topic: Roman Kerschbaumer soll anscheinend ein Thema sein, zumindest gibt es ein Gerücht. Passt eigentlich nicht ins Beuteschema von AS/CI.
Kerschbaum würde ich, wenn er Raute kann, als Kuenersatz für möglich halten.
Wie gesagt : wenn er Raute kann, für gut genug befunden wird, günstig im Gehalt ist, nehme ich auch gerne einen ablösefreien Führungsspieler mit 28 Jahren.