Damen-Wochencheck: Drei Punkte für die „Linzer Woche“

4:0-Geburtstagsgeschenk für Trainer Christian Lang

Beim SK Sturm Graz läuft alles nach Plan – ein Satz, welchen man in dieser Saison wohl vorrangig mit den Damen verbinden kann. Sehr erfreulich verlief dieser vergangene 13. Spieltag für die Schwoazen nämlich in jeglicher Hinsicht. Mit dem Spiel am 20. April läutete man in Linz das erste von drei Städteduellen in einer Woche ein. Der SK Sturm wird bekanntlich morgen und am kommenden Sonntag gegen den Linzer ASK antreten.

Spielzusammenfassung

Viel Gutes ist in Linz passiert: Der Trainer feierte am Karsamstag Geburtstag, die Damen einen 4:0-Auswärtssieg in Linz und die Tabellenführerinnen aus St. Pölten strauchelten völlig überraschend in Altenmarkt mit einem mageren 1:1. Von neu auflebenden Titelchancen zu sprechen wäre dennoch völlig vermessen, aber es tut allen Beteiligten gut, zu sehen, dass auch die scheinbar unschlagbaren Niederösterreicherinnen ab und an schwächeln. Dass das aber noch zwei weitere Male passiert, ist sehr unwahrscheinlich, wenn man bedenkt, dass St. Pölten das letzte Mal in der Saison 2013/14 mehr als ein Spiel mit Verlustpunkten hatte.

Einen spannenden Gedankenaustausch durfte ich indes mit einem langjährigen Frauenfußball-Beobachter und Kleinmünchen-Funktionär führen, der nach der Partie in Linz das Spiel des Damen-Teams kritisierte, welches aus seiner Sicht zu defensiv agierte. Einerseits sei das Potenzial von Stefanie Großgasteiger auf der Außenposition vollkommen verschenkt und andererseits würde Celina Degen unnötigerweise viel zu defensiv vor der Verteidigungslinie campieren, obwohl die Offensivpower der Gegnerinnen in Linz überschaubar war. Zudem wurde das Spiel der Sturm Damen „ideenlos und ohne großen Esprit“ bezeichnet.

Trainer Martin Hofer sagte: „Ein extrem ärgerliches Ergebnis, weil wir nicht so schlecht waren, wie das Ergebnis das aussagt! Dass wir uns daheim, auf unserem kleinen Platz, von Sturm auskontern lassen, darf eigentlich nicht sein!“

Die mutige, aggressive Anfangsphase der Linzerinnen fand ein jähes Ende, als Modesta Uka in Minute 17 einen Ball im Spielaufbau abfing und auf 1:0 stellte. Vier Minuten später war das Spiel entschieden, als ein Kristler-Abschlag hinter der Abwehr von Jessica Frieser via Heber über die gegnerische Torfrau zum 2:0 (21.) verwertet wurde. In Hälfte zwei schlug noch ein Weitschuss, ebenfalls von Frieser (66.), zum 3:0 ein. In der Schlussphase sorgte Julia Wagner mit ihrer ersten Ballberührung für das 4:0 (86.).

Die Spielzusammenfassung von Christian Lang (laut sksturm.at) liest sich im Vergleich zum Linzer Trainer wie folgt: „Der Doppelschlag in der ersten Hälfte war natürlich sehr wichtig. Noch mehr beeindruckt hat mich aber, wie unsere Mädels in der zweiten Hälfte aufgetreten sind. Trotz des kleinen Spielfelds haben wir gut kombiniert und eine super Leistung gezeigt. Das war ein echt geiler Auftritt.“

(c) Martin Hirtenfellner – Fotografie

Schritt für Schritt zum Leistungsmaximum

Nun lässt sich natürlich kritisieren, dass der SK Sturm als nominell zweitstärkstes Team der Liga gegen Abstiegskandidatinnen auswärts verhalten agiert und nicht auf die Tordifferenz geht, sondern sich mit den Punkten zufrieden gibt, jedoch geben die Erfolge und auch die Statistik Coach Christian Lang derzeit recht: Es ist und bleibt die beste Saison der SK Sturm Damen, seit es sie gibt. Eine kontinuierliche Weiterentwicklung erfordert natürlich einerseits eine spielerische Verbesserung und andererseits auch eine Vergrößerung des Abstandes, was Torverhältnis und Punktestand angeht. Zu kleinen Vereinen wie Linz. Vielleicht ist es also berechtigt, diese Kritikpunkte am Spiel der SK Sturm Damen anzubringen – dass aus dem bereits vorhandenen Potenzial nicht das mögliche Maximum abgerufen wird – aber wenn man sich an das Maximum Schritt für Schritt herantastet, somit einen ganzen Kader mitzieht und sich nicht nur auf Schlüsselspielerinnen verlassen möchte, dann ist das Vorgehen des Betreuer*innenstabs aus derzeitiger Sicht vollkommen in Ordnung. Wichtig ist, dass man in der Entwicklung nicht stehen bleibt und das haben Christian Lang und Celina Degen bereits im Interview im Februar bestätigt. Was sich jedenfalls aus den beiden Wortmeldungen der Trainer ableiten lässt, ist, dass das Spielfeld in Linz kleiner war als üblich.

Am Sonntag alle nach Messendorf!

Bei einem Spiel weniger liegt Sturm Graz trotzdem sieben Punkte hinter dem Spitzenteam aus St. Pölten auf dem zweiten Platz, einen Punkt vor den Konkurrentinnen von Landhaus/Austria Wien (ebenfalls ein Spiel mehr als Sturm), die man bereits im Spitzenspiel kommenden Sonntag wieder abschütteln kann. Es geht um den Vize-Titel und den wollen wir natürlich alle gemeinsam nach Graz holen. Fünf Spiele vor Schluss sieht es gut aus – mit ordentlicher Unterstützung vom Feldrand, sollte es für unser Team auch möglich sein eine kleine Vorentscheidung herbeizuführen!

Es ist fantastisches Wetter angesagt, die Kantine in Messendorf wird die Getränke kalt stellen, das Team wird gut eingestellt und vorbereitet in die Partie gehen. Das Phrasenschwein würde sagen: Es ist angerichtet. Wir sagen einfach nur: Auf nach Messendorf! Es ist möglich das LASK-Heimspiel der Herren danach ebenfalls und ganz entspannt zu besuchen. Doppelter Spielbesuch bedeutet auch doppeltes Kalorien-Verbrennen beim Jubeln und Ärgern, das ist nach den deftigen Osterjausen auch bitter nötig (zumindest in der Sturmnetz-Redaktion).

Anpfiff ist am Sonntag, 28. April um 12:35 im Trainingszentrum Messendorf!

2 Kommentare

  1. graz4ever sagt:

    RESPEKT!!!
    Grandiose Leistung

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