Bringen Veilchen Glück?

Spielvorschau: SK Sturm Graz vs. FK Austria Wien

„Besser kann man auswärts gar nicht spielen“, verteidigte Trainer Franco Foda die Leistung seiner Mannschaft am vergangenen Samstag, als sie eine bittere 0:1-Niederlage gegen den Aufsteiger aus Mattersburg einstecken musste und somit eine kleinere Unserie gegen die Burgenländer prolongierte. Zumindest in Ansätzen ist diese Aussage auch, wenn auch mit Bauchweh, nachvollziehbar, denn es mangelte weder an Offensivbemühungen noch an Chancen. Gleich acht Schüsse auf den gegnerischen Kasten gelangen in dieser Partie. Der Ball wollte einfach nicht in das Tor – wieder einmal. In sieben Spielen (inkl. Cup) seit dem Frühjahrsauftakt durften lediglich drei Tore gefeiert werden und das ist in jeglicher Hinsicht ungenügend. Der SK Sturm schreitet somit derzeit durch eine Talsohle, die in Anbetracht des geringen Abstandes zu den Abstiegsrängen nun bald überwunden werden sollte. Ob die Wiener Austria, die heute zum Spitzenspiel der 27. Runde der tipico Bundesliga im Liebenauer Stadion gastiert, der richtige Gegner dafür ist?

Hoffnung

„Das sind Dinge, mit denen wir uns jetzt nicht länger beschäftigen. Wir haben im Training an der Offensive gearbeitet“, bekräftigte der Chefcoach beim Mediabriefing angesprochen auf die akute Torflaute und Marko Stankovic, der sich ebenfalls den Fragen der Journalisten stellte, zeigte sich überzeugt, dass Sturm gegen die Austria „das ein oder andere Tor machen wird“. Die Statistik lässt zumindest hoffen, denn von zehn Heimspielen in dieser Paarung hat der SK Sturm lediglich eines verloren. Viermal durften die Blackies sogar als Sieger vom Platz gehen. In den letzten zehn Aufeinandertreffen, sowohl Heim- als auch Auswärtsspiele berücksichtigt, mussten sie lediglich zwei Niederlagen einstecken. Außerdem darf die starke Defensivabteilung der Grazer nicht vergessen werden, die seit Anfang Februar nur fünf Gegentreffer kassiert hat. Zwar liegen Rapid (2), Salzburg (3) und der erstarkte WAC (4) in dieser Statistik vorne, aber mit fünf Verlusttreffern liegt Sturm weit vor allen anderen Kontrahenten. Sicher kein Nachteil ist, dass Tanju Kayhan nach kurzer Verletzungspause wieder einsatzbereit ist, denn er zeigte in seiner letzten Partie vor seiner kurzen Verletzungspause eine ansprechende Leistung. Außerdem gelang in den letzten Heimspielen gegen die Wiener vom Verteilerkreis immer zumindest ein Tor. Trotz dieser durchaus eindrucksvollen Zahlen muss aber wieder einmal der Blick auf die Tabelle, insbesondere auf die Punktekonten der beiden Kontrahenten, gewagt werden. Mit 45 Punkten zählt die Austria mit Rapid und RB Salzburg zur obersten Kaste in der „Zweiklassenliga“, während sich der SK Sturm im ligainternen „Unterhaus“ mit den Gegnern um Punkte balgt. Ganze zehn Zähler weniger schlagen sich für die Steirer nämlich zu Buche und ein derart deutlicher Abstand zum dritten Rang lässt sich auch durch den knappen vierten Platz (Nach den gestrigen Spielen ist Sturm ohnehin nur mehr Sechster.) nicht schönreden.

© Martin Hirtenfellner Fotografie

© Martin Hirtenfellner Fotografie

Glück

Oft schon bekam man zu hören, es fehle derzeit die letzte Konsequenz im Spiel nach vorne – wahrscheinlich aufgrund der mangelnden Konzentration der Spieler. Was diese „Floskeln“, wie Foda sie nannte, aber tatsächlich bedeuten, wurde lediglich vage erklärt. Die Spieler müssten befreiter auftreten und dürften sich nicht andauernd mit der Frage nach den Gründen für die mangelnde Chancenauswertung, die Stankovic im weitesten Sinn dem Problem der „richtigen Entscheidungen im Spiel“ subsumierte, beschäftigen. Das Spiel müsse einfach bleiben, so der Trainer, der zumindest auch ganz kurz vom fehlenden Glück sprach. Fortunas Liebe zu den Schwarz-Weißen dürfte sich derzeit allerdings ohnehin etwas in Grenzen halten, denn ausgerechnet auf der größten Baustelle im Kader, im Sturm, muss weiterhin auf Roman Kienast verzichtet werden, der sich im Training erneut verletzt hat und für das Spiel gegen die Austria mit Sicherheit kein Thema ist, ebenso wie Dauerläufer und Paradekämpfer Thorsten Schick. Mit welcher Variante der SK Sturm die Tordifferenz endlich wieder aufpolieren will, werden wir allerdings erst heute Nachmittag erfahren. Man darf also gespannt sein.

 

Spieldaten

SK Sturm Graz vs. FK Austria Wien

Sonntag, 13. März 2016, 16:30 Uhr in Graz, Stadion Liebenau

SK Sturm: Esser; Kayhan, Avlonitis, Spendlhofer, Lykogiannis; Kamavuaka, Offenbacher; Horvath, Stankovic, Avdijaj; Edomwonyi

Ersatz: Gratzei, Potzmann, Lovric, Jeggo, Gruber, Klaric, Dobras

Es fehlen: Kienast, Piesinger, Klem, Schick

 

SturmNetz startet die Live-Berichterstattung mit Eindrücken aus dem Liebenauer Stadion um 16:00 Uhr.

 

6 Kommentare

  1. Rene90 sagt:

    @Pukl,
    meinen Informationen zufolge wird Schick länger kein Thema zur Zeit sein, frühestens nach Ostern Einsatzfähig. Muskelverletzung soll es keine sein, angeblich etwas mit dem Kreuz

  2. Gustlig sagt:

    Dringender Hinweis and die Redaktion: die Admira heisst schon ziemlich lange nicht mehr „Trenkwalder Arena“ wie das in eurer tabelle links steht.

    Ein ziemlich schräger Fehler von euch. Vor allem wenn ihr „Rheindorf Altach“ schreibt, wo dieser Verein sehr offensichtlich einen Sponsor im Namen hat.

    • Gustlig sagt:

      Noch schlimmer ist freilich das „Puntigamer“ Sturm Graz. Aber das ist wenigstens offiziell richtig, auch wenn ihr euch das gefälligst sparen solltet.

    • Gustlig sagt:

      „Trenkwalder Admira,“ nicht „Trenkwalder Arena“ natürlich. Sorry für den Autocorrect Fehler.

    • Bernhard Pukl sagt:

      Danke für den Hinweis, ich werde das an unsere Techniker  weiterleiten!

       

      SWG

Schreibe einen Kommentar