Boom Boom, Balaj
Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der Begegnung SCR Altach vs. SK Sturm Graz sind abgeschlossen und alle Einsendungen ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man of the Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.
Man of the Match
Bekim Balaj – Note: 1,37
Der Neuzugang auf der Stürmerposition zeigte im Ländle eindrucksvoll, weshalb man ihn wohl primär geholt hat: Tore. Neben seiner ausgeprägten Einsatzbereitschaft ohne Ball (gegen Altach bestritt er mit 21 Zweikämpfen die meisten aller Blackys) verfügt der Albaner nämlich über eine hervorragende Kopfballtechnik, die ihn in Summe zu einer für seine Gegenspieler unangenehmen und brandgefährlichen Sturmspitze werden lassen. Letzteres bescherte Sturm zudem das erste Kopfballtor nach einer Ecke(!) seit gefühlt 1972 – bei einer weiteren in Durchgang eins scheiterte er nur knapp. Fünf Minuten vor Spielende setzte der Neuner nach einem gefühlvollen Dominguez-Chip allerdings noch einen drauf und schürte somit seinen ersten Doppelpack im Dress der Schwarz/Weißen. Es mögen bitte weitere folgen. Vollkommen verdient und von euch dazu erkoren, darf sich der 28-Jährige nun also „Man of the Match“ nennen.
Anastasios Avlonitis – Note: 1,95
Wieder eine sehr souveräne und abgebrühte Leistung des Innengriechen, der im Verbund mit Lukas Spendlhofer in den bisherigen sechs Runden ein wirklich gestandenes Innenverteidiger-Duo abgibt. Avlonitis antizipierte auch in Altach stark, zeigte Einsatz und setzte auch in der Offensive seine Duftmarke – beispielsweise bei den neuerdings und im westlichsten Bundesland Österreichs so gezeigten brandgefährlichen Ecken der Grazer, bei denen er in einstudierter Manier Platz für Balaj zu schaffen wusste. In Minute 63 hatte er Pech, als sein Kopfball nach einem Schrammel-Freistoß nur die Stange traf. Efcharisto, Tasos und immer weiter!
Jörg Siebenhandl – Note: 1,98
Eigentlich ein sehr ruhiger Arbeitstag, den Sturms Nummer eins alias 27 vergangenen Sonntag in Altach hinter sich brachte. Ruhig und dennoch ärgerlich, denn der Wunderwuzzi-Köpfler von Pangop in der 91. machte das Geschehen am Feld nochmal vollkommen unnötig spannend. Siebenhandl jedenfalls trifft hierbei nicht die geringste Schuld, der Kopfball war relativ unhaltbar. Ansonsten hielt er gegen zwar gefällig auftretende jedoch offensiv dennoch harmlose Altacher, was zu halten war. Und das in souveräner Art und Weise. Siebenhandl hätte sich definitiv ein Zu-Null verdient.
Juan Dominguez– Note: 2,13
Beim Spanier hat man das Gefühl, dass er sich von Woche zu Woche immer besser in die Mannschaft zu integrieren vermag – das sah man im Vorarlberg am Platz, aber auch seine Körpersprache sagt`s so und das freut bei seinen technischen Möglichkeiten natürlich enorm. Gleichzeitig und aufgrund dieser/seiner spanischen Skills in Puncto Ballbehandlung und -verteilung lässt sich allerdings auch noch viel mehr erkennen, was da in Österreich so alles gehen könnte. Sein gefühlvoller Schlenzer auf Balaj in Minute 85, der zum 2:0 für die Grazer führte, kann als Beispiel für diese Behauptung an so manchem Wirtshaus-Tisch gern herangezogen werden. Conclusio: Ansprechende Leistung mit noch mehr Luft und Führungsanspruch nach oben.
Michael John Lema – Note: 2,25
Grundsätzlich zeigte der Flügelflitzer der Marke Sturm-Eigenbau gegen Altach eine wirklich starke und dynamische Vorstellung auf der linken Außenbahn, wenngleich auch nicht alle der von ihm in der Offensivbewegung getroffenen Entscheidungen glücklich waren. So fiel vor allem in Durchgang eins auf, dass Lema ein- ums andere Mal in vereinzelten Überzahl-Situationen, die allerdings auch er zu ebendiesen werden ließ, letztendlich ein Eitzerl zu eigensinnig agierte. Da wäre teilweise mehr drin gewesen – vielleicht auch ein Man of the Match – und da muss er noch cleverer werden, was auch zweifelsohne mit den richtigen Ratgebern an seiner Seite passieren wird. Lemas Leistung in Altach kann unterm Strich dennoch mit einem Ausrufezeichen versehen werden.
Lukas Spendlhofer – Note: 2,26
Für Spendlhofer gilt gegen Altach und generell beinahe selbiges wie für dessen griechischen Artgenossen in der Grazer Innenverteidigung. Sehr souveränes und abgebrühtes Auftreten des Kapitäns in spe. Bei der Nummer 23 im schönen schwarz/weißen Jersey lässt sich zudem ein ausgesprochen feines Gefühl für die Spieleröffnung erkennen (eh schon länger, aber speziell gegen Altach). Seine Pässe und Ideen sind ebenso gute und mit rund 89% im Ländle der Top-Wert in Schwarz/Weiß – das sagt schon einiges darüber aus, auch wenn in einer Innenverteidigung zugegebenermaßen viel hin- und hergeschoben wird – so auch gegen Altach. Seine mit 80% geführte Zweikampfquote stellt zudem den Bestwert aller der 27 am Feld gelisteten Akteure dar. Stark!
Emanuel Sakic – Note: 2,33
Als kompakt, agil, aber vor allem offensiv diesmal recht unnauffällig lässt sich der Auftritt des Neo-Rechtsverteidigers im Dienste der Grazer am Sonntag in Altach recht mundgerecht beschreiben, ohne dass man sich dabei groß verschluckt. Sakic bereichert das Spiel der Grazer definitiv. Wenn man sich aber gegen Altach spätestens nach der Führung und bei Ballgewinn ein viel stärkeres Ausschwärmen der Grazer gewünscht hat, so wie der Autor hier, dann wär vor allem er einer derjenigen gewesen, die im Konter das eine oder andere Mal öfter für die Überzahlsituation sorgen hätte sollen. Allerdings weiß man auch nicht, an welche taktischen Anweisungen er gebunden war. Und demnach soll seine Leitung am Sonntag hier schon als wirklich gut eingestuft werden.
Otar Kiteishvili – Note: 2,37
Es war nicht die große Partie des kleinen Georgiers, der in so manchen entscheidenden Angriffsphasen im noch kleineren Altach oftmals nicht durchschlagskräftig genug auftrat. Dennoch agierte Kiteishvili auch im Ländle gewohnt tempo- und trickreich im Zentrum – vier erfolgreiche Dribblings stellen den Bestwert aller der vergangenen Sonntag eingesetzten Akteure dar. Auch im Spiel gegen den Ball war Oti brav: 19 geführte Zweikämpfe, davon knapp 68% gewonnen – das ist für einen offensiven Mittelfeldspieler schon sehr brauchbar und könnte zudem im Verbund mit dem zweikampfstarken Balaj künftig eine echte Waffe der Grazer werden – wenn denn dann unmittelbar nach Ballgewinn auch ein Ausschwärmen vom Rest der Truppe passiert, was gegen Altach und auch schon eine Woche zuvor nach dem 2:0 gegen Wattens viel zu wenig oft der Fall war.
Ivan Ljubic – Note: 2,39
Durchaus schön und sehr wohltuend, den immer mehr aufstrebenden Ljubic wieder in der Startformation zu sehen (Anm.: Heimspiel gegen Rapid), auch wenn seine (Offensiv-)Leistung am Sonntag eher mau ausfiel. Defensiv durchaus brav und ohne Blöße, haben im Spiel nach Ballgewinn – subjektiv gesehen – allerdings die offensiven Akzente gefehlt, die er aber absolut drauf gehabt hätte. Auch hier gilt aber erneut: sein (mögliches) taktisches Korsett ist dem Autor nicht bekannt. Sei`s wie`s sei, seine Leistungen sind gut, seine teils intensiv geführten Zweikämpfe und Balleroberungen ab und an eine Augenweide – so auch am Sonntag
Stefan Hierländer – Note: 2,48
Ein beherzter und ambitionierter Auftritt des Kapitäns bei seinem Startelf-Debüt. Es gelang ihm dabei mit Sicherheit nicht alles, aber es scheint dennoch ungemein wichtig, dass Hierländer von Spiel zu Spiel mehr Sicherheit und vor allem den nötigen Rhythmus bekommt. Zudem lieferte Hierländer beim 1:0 durch Balaj den Assist in Form eines Eckballs. Nach 80 Minuten wurde der Kärntner vom Feld genommen – der Geist seiner Führungspersönlichkeit blieb drauf.
Thomas Schrammel – Note: 2,50
Als jemand, der speziell dem Schrammel intensiver auf die Beine schaut als anderen, muss vom Autor an dieser Stelle angefügt werden, dass seine Bewertung gegen Altach viel höher hätte ausfallen müssen! Das war nämlich teils wirklich ein sehr sehr guter Auftritt des Außenverteidigers der alten Schule. So verhinderte er beispielsweise beim Stand von 0:0 in Durchgang eins gegen Jamnig das 1:0 der Altacher mit einem unglaublichen Tackling aus kürzester Distanz! Wie dann das Spiel verlaufen wäre – man kann sich´s theoretisch hochrechnen. Seine Zweikampfquote ist mit knapp 67% durchaus positiv und zugleich auch die drittbeste sämtlicher eingesetzter Akteure. Aber auch offensiv, beispielsweise beim Stangen-Köpfler durch Avlonitis – die Vorlage, den Freistoß, zirkelte er auf den Griechen – sorgte er ab und an für Gefahr. So darf es gerne weitergehen.
Einwechslungen:
Fabian Koch – Note: 3,05
Wurde in Minute 87 für Lema eingewechselt und versuchte wirklich alles, um eine Empfehlung abzugeben. Gefühlt die gesamten sieben Minuten der bis dahin verbliebenen Spielzeit im Sprint unterwegs wie einst ein gewisser Gump Forest. Das war schon beeindruckend.
Christoph Leitgeb – Note: 3,13
Für Otar Kiteishvili in Minute 92 in die Partie gekommen, stand er somit am Spielbericht. Für eine aussagekräftigere Bewertung eignet sich dies allerdings nicht.
Markus Pink – Note: 3,52
In Minute 80 für den Kapitän eingewechselt, gelang dem Stürmer wenig bis gar nichts. Ein Hands unmittelbar nach seiner Einwechslung blieb in Erinnerung.
Sonstige Bewertungen:
Trainer Nestor El Maestro – Note: 2,30
Der Sturm-Coach wusste seine Elf sehr gut auf das Auswärtsspiel in Altach einzustellen. Die Grazer waren vor allem in den ersten 15-20 Minuten ungemein dominant, das spricht für das zuvor Gesagte. In weiterer Folge probierte der SCR offensiv mehr, agierte in den entscheidenden Angriffsphasen mit wenigen Ausnahmen aber enorm harmlos, was zum einen für eine von El Maestro erneut hervorragend eingestellte Defensive von Sturm, aber auch für eine gewisse Zahnlosigkeit des Gegners spricht. Und genau auf letzterer Tatsache basieren die folgenden Zeilen: Wie schon vergangene Woche nach dem 2:0 in Halbzeit zwei beim Heimspiel gegen Wattens war es dem Autor auch am Sonntag nach der Führung gegen Altach ein vollkommenes Rätsel, wieso es den Grazern absolut nicht möglich war, für Kontergefahr zu sorgen. Vor nicht allzu langer Zeit antwortete El Maestro auf die bei einer Pressekonferenz gestellte Frage, warum er denn so wenige Spiele, in denen er 1:0 in Führung geht, im Endeffekt verliert mit dem Statement, dass Mauern für ihn keine Option darstelle, weil sich dabei der Druck immer mehr erhöht, was er als wenig erfolgsversprechend erachtet (sinngemäß wiedergegeben). Wenn aber gegen Wattens und Altach nach einer jeweils mehr oder weniger knappen Führung so gut wie kein Offensivspiel mehr stattfindet, obwohl temporeiche, quirlige und technisch beschlagene Spieler vorhanden sind, könnte dies allerdings sehr wohl als mauern interpretiert werden. In beiden Partien wären deutlich höhere Siege absolut möglich gewesen, ohne dabei deutlich mehr Risiko nehmen zu müssen. Für den Autor enttäuschend war am Sonntag allerdings die Wechselpolitik des Trainers: Erstmals saßen mit Winfred Amoah, Tobias Koch und Vincent Trummer drei Amateure auf der Bank – keiner davon kam auf nur eine Minute Einsatzzeit. Gegen Altach. Beim Stand von 2:0 für Sturm.
Schiedsrichterteam um Gerhard Grobelnik – Note: 2,05
Unauffällige, relativ fehlerfreie Leistung.
Das SturmNetz – Team bedankt sich für 232 eingegangene Bewertungen und widmet dem Man of the Match, Bakim Balaj, folgende Nummer:
Schrammel mit Balaj und Dominguez der stärkste Spieler. Viele bewerten halt nur nach Sympathie, völlig wurscht wie der Spieler gespielt hat. Schade.
Stimmt total!!!
Ich gab ihm auch eine 2. Ich seh den nicht so schwach wie es immer alle tun. Ich finde er ist solide, gibt natürlich bessere aber eine Baustelle ist er im Moment nicht.
Da seh ich lema noch überbewertet! Der kann sicher mehr, aber von ihm kommt nahezu wirklich nix. Und für mich war er der schwächste sturm spieler ab der startelf.. da kann ich mir einfach nicht helfen, auch wenn mich ein paar hier wieder würgen wollen! Er bleibt vieles schuldig!
Kann euch nur zustimmen – ich fand Schrammels Leistung auch TOP!!
Entweder wird hier nur nach Sympathie bewertet oder jene die bewerten schauen sich die Spiele nicht an!
Zweiteres, würde ich sagen.
Oder eben beides gleichzeitig…
Schiedsrichter Grobelnik schaut Schiedsrichter Hameter verdammt ähnlich
😉
hat sehr viel spass gemacht diese bewertung zu lesen, super geschrieben!
danke…
überhaupt war der gestrige spannende transfertag mit sturmnetz nocheinmal so lustig!
schön das euch gibt!