Böse Schlappe in Salzburg

Spielbericht: SV Grödig vs. SK Sturm Graz

Diese Headline meint in der Regel eher ein erfolgloses Spiel in Wals-Siezenheim, kaum aber in Grödig, am Fuße des imposanten Untersberg. Doch genau da passierte es: Sturm blamierte sich am Samstag bis auf die Knochen und verlor mit 3:0 gegen den Tabellenachten. Niemand hätte sich einen besonderen fußballerischen Leckerbissen erwartet, aber das, was dem Fußballhungrigen in Grödig an Kost geboten wurde, schmeckte schal und aus Sicht eines Schwarz-Weißen zusätzlich auch noch ziemlich bitter, denn Sturm Graz gelang es nicht, den Schwung aus den letzten Partien mitzunehmen. Die Grödiger besiegten die Gäste aus Graz und das, obwohl sie spielerisch nicht wirklich besser waren, sie waren einfach cleverer. Die erste Halbzeit hätte gar nicht ärmer an Ereignissen sein können. Lediglich zwei Situationen aus den ersten 45 Minuten sind eine Erwähnung wert. Zuerst ist es der über rechts heranstürmende Andreas Gruber, der den Grödiger Keeper prüfte, dann versuchte Anel Hadzic es wenig später mit einem Freistoß aus der Distanz, den Swete zur Ecke klären konnte.

Foto: (c) SturmNetz.at

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Von den Grödigern war bis zur Pause kaum etwas zu sehen, nennenswert war lediglich die gelbe Karte für Benjamin Sulimani, der etwas zu rüde gegen Wilson Kamavuaka ans Werk ging. Das Spiel plätscherte vor sich hin und war arm an Höhepunkten. Nach 46 Minuten hatte Schiedsrichter Robert Schörgenhofer Mitleid mit den knapp 1730 Zusehern im Das.Goldberg-Stadion und schickte die Mannschaften zur Nachdenkpause in die Kabinen. Viel mehr gab es aus dem ersten Durchgang nicht zu berichten. Sturm zeigte einfach viel zu wenig Spielwitz und die vielen Fehlpässe machten einen gelungenen Spielaufbau unmöglich. Zu diesem Zeitpunkt bestand für die knapp 300 mitgereisten Sturmfans zumindest noch die Hoffnung, eine bessere zweite Halbzeit zu sehen.

In der Pause dürfte vor allem Trainer Peter Schöttel für seine Spieler die richtigen Worte gefunden haben, denn die Salzburger legten in den zweiten 45 Minuten einen Gang zu. Sturm versuchte weiterhin über viel Ballbesitz das Spiel zu machen, scheiterte daran aber immer wieder. Die Grödiger hingegen begannen damit, die teilweise erschreckenden Fehler im Spielaufbau immer besser zu nutzen. Mit der ersten wirklich nennenswerten Chance gingen sie dann in Minute 57 nach schwerem Patzer von Lukas Spendlhofer in Führung. Benjamin Sulimani setzte sich gegen den schwarz-weißen Innenverteidiger im Zweikampf durch und konnte somit alleine auf Michael Esser zulaufen. Der Torhüter hatte da keine Chance – 1:0 für die Gastgeber.

Foto: (c) SturmNetz.at

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Die Grödiger drehen auf

Bis zu diesem Zeitpunkt war die Führung der Grödiger nicht abzusehen gewesen. Sturm kam aber auch nach dem Verlusttreffer nicht wirklich gefährlich vor das Tor des Gegners. In der 65. Minute hätte es dann auch noch Elfmeter für die Gastgeber geben müssen: Michael Madl greift im eigenen Sechzehner nach dem Ball – Glück für Sturm! Wenig später aber sorgte Sulimani mit seinem zweiten Treffer des Abends für die frühe Entscheidung. Über dreißig Meter entfernt vom Tor der Grazer übernimmt er den Ball volley und schießt ihn ins Kreuzeck – 2:0. Zu diesem Zeitpunkt war klar, dass Sturm ohne Punkte die weite Heimfahrt antreten würde. Zu wenig gelang im Spielaufbau, zu ungenau waren die Pässe, ungenügend die Ideen. Grödig übernahm indes immer mehr das Kommando, ließ Sturm kommen und konterte dann.

Foto: (c) SturmNetz.at

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Das schließlich führte zum letztlich verdienten 3:0 durch Lucas Venuto, der zunächst noch an Esser scheiterte, aber im Nachschuss die Schlappe der Schwarz-Weißen besiegelte. Was Sturm auf dem Spielfeld ablieferte, war selbst für Franco Foda heute nicht mehr nachvollziehbar: „So wie wir uns heute präsentiert haben, darf man nicht spielen! Das war katastrophal. Darüber müssen wir jetzt sprechen!“ Da ist dem Cheftrainer wohl nur zuzustimmen. Sturm zeigte heute erschreckend wenig und schaffte es kaum, für Gefahr zu sorgen. „Wir hatten keine Leidenschaft, kein Tempo, die Aggressivität hat gefehlt“, gab Foda im Interview zu. Peter Schöttel hingegen war hocherfreut, denn zum ersten Mal seit einem halben Jahr schafften es die Grödiger, ein Spiel ohne Gegentor zu beenden.

Der SK Sturm muss jetzt mit einem gewaltigen Dämpfer in die Länderspielpause gehen, in der Foda außerdem nicht alle Spieler zur Verfügung hat.


Stimmen zum Spiel:

Lukas Spendlhofer:

Roman Kienast:

 

Spieldaten:

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Die Spieler könnt ihr HIER bewerten.

 

9 Kommentare

  1. wama sagt:

    Auch wenn alle 3 Tore aus Eigenfehlern resultierten, gegen eine kampfstarke, aber letztlich doch biedere Grödigtruppe so abzustinken, mit so wenig Engagement und Siegeswillen zu spielen, offensiv rein gar nichts zustande zu bringen, so darf man niemals auftreten.
    Unsere Pseudostars, die in Wahrheit ein Haufen zwar technisch guter, nicht mal sehr guter Fußballer sind, aber eben noch kein Team, das über längere Zeit funktioniert, wenig Variabilität draufhat, sollten sich ernsthaft hinterfragen nach bereits 11 Spielen in dieser schwachen Saison.
    Foda geling es einfach nicht, Konstanz in diese sich selbst überschätzende, oft pomadig und ideenlos auftretende Truppe zu bringen, dazu haben wir wohl den schlechtesten Angriff der Liga, ist keiner im Angriff auch nur annähernd da, der Spiele alleine entscheiden kann, mal das gerade in solchen Partien entscheidende Führungstor machen kann, weil er vor lauter Können und Torgeilheit einfach nicht anders kann…
    Zum wiederholten Male: Mit diesem Angriff ist Rang 3 sicher nie zu erreichen!
    Und an unsere Starkicker: Denkt mal dran, was ihr mit euren bescheidenen Auftritten anrichtet bei uns Fans.
    Die nächsten beiden Heimspiele werden wohl nur mehr 6-7000 Leute vor Ort sehen wollen..:
    Alles sehr beschämend und schade nach den Erwartungshaltungen vor Saisonstart.

  2. Schworza99 sagt:

    Ich bin weder Foda Kritiker noch Foda Freund. Aber wenn das Team nicht bald die Wende schafft ist Foda 3.0 auch schon wieder vorbei. Mag sein dass das Spielermaterial nicht das Beste ist, gegn Grödig Aber Offensiv einen totalen Ausfall zu haben ist nicht 1. Liga würdig (eher ERSTE LIGA würdig). Wenn alle Spieler kämpfen würden wie verrückt und sie trotzdem gegn überlegene Teams verlieren, ok. Sowas kann man als Fan akzeptieren. Aber wie z.B. Kienast einmal rennen einmal nicht…da wird man wild.

    Ich drücks Offensiv aus: wenn kühbauer frei wird kriegt der wac im Tausch fürn Didi zum Schmerböck an Foda gratis dazu…

  3. RAM6I sagt:

    Man möge mir mal erklären was die Woche für Woche in Messendorf so treiben? Genauso würde es mich interessieren welch Erfahrungen unser Herr Foda durch das hospitieren bei Trainern ala Pep und Klopp so machte, den nach aktueller Betrachtung dürfte ein Herr Foda komplett Lern-Resistenz sein. (Große Hoffnung ich in ihm steckte) …so als ob man seine letzten Monate nochmals beileben dürfte…doch möge uns dies bitte erspart bleiben! Und vl. sollte man gegen Herrn Goldbrich einen Misstrauens-Antrag stellen, den glaube an Hand der medialen/marketing Werbe-Verkauf-AKtionen das dieser Herr nicht nach fußballerischen Qualitäten Spieler einkauft sondern rein nach Optik entscheidet.
    Auf Alle Fälle stinkt es mal wieder gewaltig in diesem Verein und man fragt sich nur noch wann endlich dieser ganze Mist ein Ende hat und ENDLICH PROFESSIONELLE STRUKTUREN IN GRAZ EINKEHREN…kann doch nicht sein das Rundherum mehr Ernsthaftigkeit zu finden ist als in der Steirischen Metropole selbst und zweitgrößten Stadt dieses Landes! A Wahnsinn…was diese Hitzköpfe da im Klub so treiben…als einfacher Bürger fragt man sich wie dumm man nur so sein kann oder ist es einfach diese Provinz-Macht-Geilheit das einen an der Sache reizt! Danke!

  4. brent_everett sagt:

    Schande! Diese Mannschaft ist nur noch lachhaft. Faktum ist, Sturm ist auf jeder einzelnen Position besser als Grödig besetzt. Trotzdem kackt man gegen diese Dorftruppe mit 0:3 ab. Und die Fodaschwartler in den steirischen Printmedien berichten atemlos, dass sich nun wieder die „Gscheiterln“ melden werden.. Nein, Kritik ist bei einer 0:3 Pleite ja wirklich völlig ungerechtfertigt! Ich arbeite in Wien, aber in Wien lacht man nur noch über Sturm. Nominell ist die Sturmtruppe nicht besser oder schlechter besetzt als Rapid, aber von Spielen wie gegen Ajax oder Villarreal ist Sturm Lichtjahre entfernt. Da fehlt ganz einfach die Siegermentalität. Es ist nun einmal so, dass der Trainer verantwortlich ist, wie eine Mannschaft auftritt und Foda scheint sich offenbar in seiner Komfortzone eingekuschelt zu haben. Nach einem Jahr Foda geht nix mehr weiter. Die Mannschaft braucht eine neue Stimulation. Nutzen wir die Länderspielpause – mit einem neuen Trainer!

  5. Rene90 sagt:

    @brent_everett
    Sturm ist auf jeder einzelnen Position besser als Grödig besetzt.
    IRRGLAUBE !!!!!
    Nominell ist die Sturmtruppe nicht besser oder schlechter besetzt als Rapid
    um LICHTJAHRE entfernt !!!!!!

  6. brent_everett sagt:

    Swete Maak Pichler Strobl Brauer Rasner Venuto Djuric Denner Sulimani.. wer sind diese Leute? Kennt kein Mensch

  7. Rene90 sagt:

    dann ist es dein Problem, wenn du keinen kennst. Beide Stürmer sind schon einmal besser als unsere 3 !!!
    Kainz (hast übrigenz bergessen) als RAV stärker als Potzmann
    Brauer stärker als Kama
    hoffe es reicht !!!

    • brent_everett sagt:

      den Kainz kennt man schon, aber nicht weil er so gut ist *lool* .. u ach sei nicht so verbissen, du kannst ja zugeben, wenn du unrecht hast.

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