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Spielercheck: Wolfsberger AC vs. SK Sturm Graz (0:1)

Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der Begegnung Wolfsberger AC vs. SK Sturm Graz sind abgeschlossen und alle Einsendungen ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man of the Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.

Man Of The Match

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie

Emanuel Sakic – Note: 1,69

Fabian Koch hat es aktuell nicht leicht, denn seine ihm eigene Position wird von unserem Man Of The Match Emanuel Sakic geradezu mustergültig bespielt. Defensiv agiert er sehr sicher, grätscht gerne auch zielsicher und holt sich so wichtige Bälle oft noch, bevor Gefahr entstehen kann. Offensiv macht er immer wieder einiges an Boden gut und bringt so Schwung ins Spiel. Selbst bei drückend überlegenen Gegnern, wie der WAC am Sonntag einer war, scheint er für etwas Schub nach vorne sorgen zu können. Seine doch recht feine Klinge im Umgang mit dem Ball und die immense Spielfreudigkeit helfen ihm dabei. Koch wäre aktuell jedenfalls anzuraten, sein Glück auf der linken Seite zu suchen.

Bekim Balaj – Note: 1,78

Erstes Spiel, erstes Tor und ein entscheidendes noch dazu. Besser wäre unser Resümee nur dann ausgefallen, hätte er zu Beginn der zweiten Halbzeit seine beinahe schon zwingende Chance zum 2:0 genützt. Selbst wenn es für 90 Minuten noch nicht reichte, zeigte sich bereits, worin Balajs Stärken liegen. Er kann den Ball gut halten und gibt ihn bei Verlust nicht auf. Dass er durchaus einiges an Härte an den Tag legt und weder sich noch seine Gegner schont, war bereits in Ansätzen zu erkennen. Kein Sturmspieler ging gegen den WAC übrigens in mehr Zweikämpfe als er, auch wenn er nur 11 von 20 dieser Duelle für sich entscheiden konnte. Man darf auf die kommenden Spiele mit ihm jedenfalls gespannt sein.

Jörg Siebenhandl – Note: 1,80

Der Grazer Keeper, um dessen Personalie es im Transfergeflüster doch angenehm still geworden ist, hielt seinen Kasten in dieser Saison zum zweiten Mal komplett sauber und das unter, gelinde gesagt, erschwerten Bedingungen, denn der Wolfsberger AC war über die gesamte Spieldauer feldüberlegen und feuerte ganze 25-mal in seine Richtung. Drei Schüsse gingen auf das Tor und zwei davon fanden den Weg an die Querlatte. Die Null blieb stehen, somit hat er alles richtig gemacht. Leider segelte auch diesmal wieder ein Abschlag ins Seitenout und der eine oder andere Ausflug wurde zu zögerlich angegangen, was natürlich der Verbesserung bedarf.

Anastasios Avlonitis – Note: 2,22

Der Grieche rechtfertigte seine Aufstellung am Sonntag mit einer sehr ansprechenden Leistung, auch wenn ihm seine Spieleröffnungen viel zu oft nicht gelangen und einige seiner Klärungsversuche direkt beim Gegner landeten. Unter anderem bewahrten seine wichtigen Ballsicherungen und seine Lufthoheit bei Eckbällen den SK Sturm vor einer Niederlage. Avlo gewann 80 % seiner Zweikämpfe und war damit in dieser Kategorie der Topspieler der Grazer. Der Innengrieche kämpft vehement um sein Stammleiberl. Kann er noch einige Defizite ausbügeln, wird er es wohl über einen längeren Zeitraum überstreifen dürfen, was im Falle eines Maresic-Abgangs wohl dringend wünschenswert wäre.

Philipp Huspek – Note: 2,37

Sehr viel Licht und Schatten zeichneten seinen Spieltag aus. Geistesgegenwärtig legte er in der fünften Minute nach toller Vorarbeit von Jantscher und Kiteishvili quer auf Bekim Balaj, der in weiterer Folge für den einzigen und damit entscheidenden Treffer des Abends sorgen konnte. Außerdem brachte Huspek immer wieder etwas Speed in das insgesamt eher vernachlässigte Aufbauspiel seines Teams. Kurz vor seiner geplanten Auswechslung musste er aufgrund eines Handspiels die zweite gelbe Karte hinnehmen und somit das Spielfeld ohne Wechsel verlassen. In einer solchen Situation, wie sie ihm zum Verhängnis wurde, hätte man sicher geschickter agieren können. Sein Ausschluss erschwerte den Arbeitstag seiner Kollegen noch einmal erheblich.

Lukas Spendlhofer – Note: 2,43

Der Innenverteidiger scheint sich schön langsam an seinen „neuen“ Partner Tasos Avlonitis zu gewöhnen. Selbst vielleicht nicht allzu auffällig spielend schaffte er mit dem „Innengriechen“ unter Druck ein sehr belastbares Grundgerüst für die Grazer Defensivabteilung, wehrte viele der laufend anrollenden Angriffe ab und brachte den Gegner dazu, einen Großteil der Torschüsse, die allesamt ihr Ziel verfehlten, aus größerer Distanz zu wagen. Neben Avlonitis wirkte er phasenweise etwas unscheinbar, was aber unter anderem daran lag, dass der Grieche mit Abstrichen einen bombastisch guten Tag hatte.

Ivan Ljubic – Note: 2,45

Der junge Mittelfeldspieler lieferte am Sonntag eine gute Leistung ab. Immer wieder musste er Fehler seines Partners Domínguez ausbessern, der offenbar einfach einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte. Ljubic war vor allem auch damit beschäftigt, seine Leute im Stile eines echten Mittelfeldregisseurs dem taktischen Konzept des Trainers entsprechend zusammenzuhalten und diverse Lücken im Zentrum zu schließen. Mit einigen wichtigen Tacklings konnte er seiner Hintermannschaft bei der Brandbekämpfung helfen. Offensiv wirkte er bemüht, obwohl auch er kaum in der Lage war, für vielversprechende Umschaltmomente zu sorgen.

Juan Domínguez Lamas – Note: 2,47

Der Spanier konnte am Sonntag leider nicht überzeugen – er war morgens wohl einfach mit dem falschen Fuß aufgestanden. Immer wieder spielte er unüberlegte Pässe und sorgte so dafür, dass Konter bereits im Keim erstickt wurden. Bei der Arbeit gegen den Ball wusste er nicht so recht, wie ihm geschah. Eine so defensive Spielweise scheint ihm einfach nicht zu liegen. Belassen wir es dabei!

Otar Kiteishvili – Note: 2,50

Wieder zeigte der Georgier, dass er bei passiverer Spielweise ebenso die richtige Wahl für die Startelf ist, wie bei offensiverer Ausrichtung. Defensiv hackelte er nämlich mustergültig. Ihm schien die Kraft einfach nie auszugehen. Dass er als Draufgabe auch noch per Kopf entscheidend am Siegestreffer beteiligt war, krönt seine Leistung. Kaum einem gönnt man ein erlösendes Tor wohl mehr als ihm. Kiteishvili ist immer wieder Dreh- und Angelpunkt des Grazer Offensivspiels. Dass er bei der Arbeit gegen den Ball so effektiv agiert, macht ihn wohl zum komplettesten Fußballer in den Reihen der Schwarz-Weißen.

Jakob Jantscher – Note: 2,73

Der „Obstbauer“ scheint nun endlich zuhause angekommen zu sein, denn wieder zeichnete er für den Erfolg unter anderem entscheidend mitverantwortlich. Durch seine Flanke nach Doppelpass mit Thomas Schrammel kam es letztlich zum Siegestor durch Balaj. Dass er über den Rest des Spiels eher blass wirkte, ist vor allem der defensiven Ausrichtung und dem mangelnden Offensivdrang seiner Hinterleute zu verdanken. Alles in allem darf man aber wieder einmal von einer soliden Leistung sprechen und das in einem Spiel, das sich zu einem immensen Kraftakt entwickelte.

Thomas Schrammel – Note: 2,97

Wieder legte der Linksaußen seine Rolle eher bieder und uncharmant aus. Deshalb tauschten er und Sakic phasenweise die Positionen – so konnte auch über links zumindest zeitweise etwas mehr Druck aufgebaut werden. Besonders gut funktionierte diese Rochade allerdings nicht – vor allem, weil Philipp Huspek in der 69. Minute mit Gelb-Rot vom Platz flog und jegliche Offensivbemühungen somit quasi eingestellt wurden. Wieder kann man Schrammel das offensichtliche Bemühen nicht absprechen, dem Role Model des modernen Außenverteidigers entspricht er allerdings (immer noch) nicht, auch wenn er mit 68 Ballkontakten öfter das Spielgerät am Fuß oder am Kopf hatte als jeder andere Spieler.

Einwechselspieler:

Dario Maresic – Note: 2,52

Er verstärkte ab der 75. Minute die schwer unter Druck stehende Defensive und tat, was von ihm verlangt wurde. Der Kasten blieb sauber und der WAC konnte trotz Überzahl effektiv nur selten richtig gefährlich werden.

Christoph Leitgeb – Note: 2,62

Auch er half dabei, die Führung des SK Sturm über die letzten Minuten hinwegzuretten und sorgte für Stabilität. Wirklich auffällig agierte er dabei allerdings nicht.

Markus Pink – Note: 3,70

In so einem Spiel ist es für einen Stürmer natürlich sehr schwer, zu glänzen und Akzente zu setzen, aber ein bisschen mehr hätte es bei Pink schon sein dürfen. So hinterließ er während seines knapp halbstündigen Einsatzes leider keinen positiven Eindruck. Die Bälle, die er bekam, waren sehr schnell wieder weg. Positiv: Gleich drei Mal konnte er ein Foul ziehen und so wertvolle Sekunden verstreichen lassen.

Sonstige Bewertungen

Trainer Nestor El Maestro – Note: 2,02

El Maestro wusste ganz genau, wie es gelingen könnte, den äußerst spielstarken „Wölfen“ die Zähne zu ziehen und das nach einem enorm anstrengenden internationalen Spiel am vergangenen Donnerstag. Von Anfang an setzten die Grazer auf das schnelle Umschalten und vor allem eine stark zubetonierte Defensive. Am Ende des Tages gab ihm die Anzeigetafel recht. Die Wechsel ergaben angesichts der gelb-roten Karte gegen Philipp Huspek durchaus Sinn. Etwas mehr Offensive darf künftig allerdings wieder sein!

Schiedsrichter Dieter Muckenhammer – Note: 2,82

Mit einigen Vorbehalten war die Leistung des Unparteiischen am vergangenen Sonntag durchaus solide. Einige wenige Fehlentscheidungen verhauen ihm die „weiße Weste“, jedoch muss man wohl beinahe schon zufrieden sein, wenn man sieht, wie sich sein Kollege Jäger in St. Pölten anpatzte. Ein guter Schiedsrichter ist vor allem eines: unauffällig! Das ist Muckenhammer sicher gelungen.

Das SturmNetz-Team bedankt sich für 238 eingegangene Bewertungen und widmet dem Man Of The Match, Emanuel Sakic, folgende Nummer:

 

 

 

10 Kommentare

  1. Supersturm sagt:

    Hätte auch gerne mein Voting abgegeben, allerdings habe ich live im Stadion 90 Minuten nichts gesehen…
    Ich fand die Stimmung und den Support durch die Fans echt genial und super, aber wenn es im Fanblock Fahnenschwenker gibt, die sich in den 1. Reihen platzieren und das gesamte Spiel mit ihren Fahnen die Sicht nehmen, nervt das schon ziemlich. Ich hab weder die Chancen des WAC gesehen, noch den Ausschluss von Huspek mitbekommen. Ich habe lange Zeit mitgesungen und mitgeklatscht, aber irgendwann ist mir die Wachelei derart auf den Zeiger gegangen.. In Graz ist es egal, wenn man höher oben steht, aber in derart kleinen Gästesektoren, finde ich es nicht okay, wenn die, die weiter hinten stehen, gar nix sehen. Vielleicht könnte man auch daran denken.. Könnte die Menge der Auswärtsfans vielleicht in Zukunft auch beeinflussen..

    • Toastbrothauer sagt:

      da kann ich dir nur zu 100% zustimmen!
      Das ist der Grund, warum ich immer weniger gerne im Auswärtssektor dabei bin!
      Natürlich möchte ich Sturm unterstützen, aber gerne auch das Spiel ansehen!
      Bei einem Mittelfeldgeplänkel habe ich noch eher Verständnis für die Fahnen als beim eigenen Angriff oder bei einem Eckball der eigenen Mannschaft!
      Das die oberen Reihen auch gerne was sehen möchten, kapieren die Fahnenschwenker wohl nicht… Wo bleibt der Hausverstand? 😉
      Da brauche ich nicht 15-20€ zu zahlen damit ich nur Fahnen sehe und mich ärgere… sehr schade!

    • another sagt:

      Ich würde jetzt ja sagen ich sehe bei Heimspielen nur eine Hälfte des Spielfeld wegen der, jewels?, Fahne aber die Diskussion hatten wir früher schon öfter, man muss im fansektor ja nix sehen. Daher versteh ich dich da vollkommen, teilweise bekommt man dann wirklich nichts mit.

    • jott1976 sagt:

      Das sehe ich auch so. Beim WAC waren doch fast 1500 Leute in einem relativ kleinen Sektor und von allen Fanklubs waren Vertreter vor Ort. Das Problem liegt darin, dass jeder kleinere Fanklub schon riesige Fahnen mit hat und auch der Meinung ist diese 90 Minuten schwenken zu müssen. Vielleicht sollten die großen drei Fanklubs (Brigata/Sturmflut/Jewels) mit den anderen sprechen, dass hier eine bessere Aufteilung erfolgt. Z.B. Alle Fahnen beim Einlauf in der 1. HZ und 2. HZ und danach nur deren Fahnen und evtl. auch abwechselnd. Ansonsten werden wieder weniger Fans den Gästesektor besuchen, die sich zwar beim Anfeuern beteiligen, aber die auch das Spiel sehen wollen.

    • Bozo Bazooka sagt:

      Geht mir auch so. Fahnen einfach in die letzte Reihe und es passt.

    • Ritter2016 sagt:

      Ist bei Heimspielen aber auch so. Man sieht die Tore nicht weil ständig jemand mit einer Fahne rumfächert. So nach dem Motto: „Passt, ich hau mich vorne hin. Wedel mit der Fahne. Ich sehe gut“

  2. Ritter2016 sagt:

    Oje. Hätte mich auch gewundert, wenn Thomas Schrammel nicht schon wieder am schlechtesten von allen bewertet wird. Finden alle unsympathisch. Da warten wir drauf, dass er einen Fehler macht und dann können wir los legen. JUHU. Und dabei hat er gar keinen Fehler gemacht…

    Balaj hat sonst auch sehr gut gespielt. Bisher war es noch immer so, dass er bei all seinen Stationen gut begonnen hat und dann nach einer Verletzung das große Abtauchen passierte… hoffen wir, dass es hier nicht so ist.

    • black_aficionado sagt:

      Am schlechtesten wurde zwar Pink bewertet, aber du wirst schon wissen warum du das schreibst…
      Dass der Schrammel jeden Ball in Koch Manier einfach hoch nach vorne drischt und einfachste Bälle für die Mitspieler zur Herausforderung werden hast übersehen? Es stimmt schon, defensiv ist er in der Partie solide unterwegs gewesen, aber wenn man das Zusammenspiel der Jungs auf der rechten Seite zum Vergleich nimmt, dann weiß man auch, warum der linke Flügel in solchen Partien komplett in der Luft hängt…

  3. bianco nero tifoso sagt:

    Danke Gü, danke Emanuel.

    Gü: Speziell nach den Erfahrungen der vergangen Spielzeit, meine Meinung dazu: mit der eingespielten Cupsieger Mannschaft 2018 wäre es möglich gewesen in die EL Gruppenphase zu kommen, forget it, Geschichte, wollen wir in der Auswahl neuer Spieler auf Kriterien wie Leidenschaft, Kampfgeist und hohe Eigenmotivation noch mehr Wert legen, diese Attribute hat da Emanuel, da Gü, du hast Sturm verstanden und bist einer von uns, haz ane on, du hast das Sturmgen inhaliert und weisst wie Sturm Graz funktiontiert,

    Gü, du bist ein Segen für unseren Verein und wir laden dich ein, immer ein Schwoazer zu sein, neuer Stürmer is a do, a Viech, er passt einfach zu Sturm, wüda Bursch, Knipser.

    Sorry, Erfahrungen der vergangen Spielzeit, sog mas grod aus, Cupsieger san ma gworden und die Hälfte von der Mannschaft hat uns wegen des Geldes verlassen, traurig. Ich vergesse das nicht, Mai Cupsieger 2018.

    Jo eh, als Kicka muss halt schauen in da kurzen Zeit, maximale verdienen, modernen Fussball und so, passt scha ihr Kicka, legitim, ganz ehrlich: bei Sturm verdienst ja net schlecht, a wormes Essen jeden Tag, a Gulasch und a Bier, Wohnung a pipifein mit Frau und Kind, aber diese Gier, die Gier nach Geld, Söldner auf der Suche nach maximalen Profit. San ma uns ehrlich, is ja wohr, der Fussball is net mehr so wie es früher wor, muss man akzeptieren, aber ans is fix, Sturm Graz wird immer der größte Verein sein für uns Fans, solln jetzt spenden für mehr Gehalt oder Crowd funding, eine Frechheit, am Grazer Hauptplatz betteln, sorry aber, in der Herrengasse bettl für mehr Gehalt für die Vereinstreue?

    Gegen Wolfsberg, eine Kämpfermentalität, a Traum, eine Freude zum Zuschauen, Kämpfertruppe, old school, ich bin ehrlich: 100 % Sturm Buam

    Die Sturmfans sind treu, einzigartig, Zusammenhalt,die Sturmfamilie wie es scho immer wor, bitte weiter so, spült afoch guten Fussball und ihr könnt Geschichte schreiben.

    Sturm Graz, 110 Johr, i want more, es geht immer weiter, kämpfen, schwoaz-weisse Fighter!

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