Blah Blah Blah

Spielercheck: SK Sturm Graz vs. LASK

Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler sowie des Trainers und des Schiedsrichterteams der letzten Partie sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man Of The Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.

Man of the Match:

© Martin Hirtenfellner Fotografie

Vincent Trummer – Note: 2,41

Trummer gehört zur extrem selten gewordenen Spezies der schwarz-weißen Lichtblicke. Das junge Eigengewächs präsentierte sich dynamisch, passsicher, stark im Zweikampf und vermochte es, gelegentlich für etwas Zug nach vorne zu sorgen. Obwohl es die Linzer häufig über seine Seite versuchten, ließ er auf ebenjener nur wenig zu. In seinem zarten Alter in einer derart toten Mannschaft performen zu müssen, ist definitiv eine überaus schwierige wie auch undankbare Aufgabe. In Anbetracht dessen sind seine Leistungen höher einzustufen und der ein oder andere Fehler im Spielaufbau bestenfalls eine Randnotiz.

Jörg Siebenhandl – Note: 2,43

Beinahe Woche für Woche ließe sich an dieser Stelle derselbe Text wie in der vorangegangenen Partie kopieren. Kurzum: An ihm liegt’s nicht. Siebenhandl hat einmal mehr gehalten, was zu halten war und strahlte wieder die bekannte Sicherheit aus. Einige weite Bälle gingen ins Nichts – aber mal ehrlich, wen interessieren solche Lappalien vor dem Hintergrund kollektiven Totalversagens seiner Kollegen?

Otar Kiteishvili – Note: 2,48

Wie sich FIFA spielen würde, gäbe es dort den altbekannten Stern aus Super Mario, weiß man nun auch. Der Flankenlauf des Georgiers, der zur riesigen Kopfballchance von Ljubic führte, lässt sich nämlich nur mit der Einnahme eines solch magischen Sterns erklären. Ohnehin spielt Kite bereits viel zu lange den Alleinunterhalter in der gesamten Grazer Offensive. Seine Tempodribblings sind immer wieder ein Genuss, können eine völlig planlose Mannschaft allerdings wenig überraschend auch nicht wiederbeleben. Der 24-Jährige agiert drei Klassen stärker als sämtliche schwarz-weißen Offensivakteure, aber es hilft auch das nichts. Kiteishvili kann einem nur noch leidtun.

Anastasios Avlonitis – Note: 3,19

Der sympathische Innengrieche lieferte eigentlich eine grundsolide Vorstellung ab und wusste seine Mannen in der Abwehr zu dirigieren. Zusammen mit seinem Innenverteidiger-Kollegen Donkor hatte er die Position des desolaten Lukas Jäger de facto ebenfalls zu bekleiden.

Kiril Despodov – Note: 3,39

Despodov will Tore erzielen. Diesen Eindruck erwecken die meisten seiner Teamkollegen nicht. Wenngleich nicht alles gelingt, strahlt er zumindest etwas Gefahr aus. Er wurde bereits zur Halbzeit aus dem Spiel genommen, da ihn angeblich die Kraft verließ.

Ivan Ljubic – Note: 3,44

Beim 23-Jährigen wird man das Gefühl nicht los, er sei einfach etwas zu brav. Zwar agiert Ljubic defensiv zumeist – wie auch gegen die Oberösterreicher – gut, man würde sich dennoch wünschen, es kämen mehr Akzente von ihm – wie auch gegen die Oberösterreicher. Frechheit siegt, womöglich sollte Ljubic das öfter beherzigen. Dann wäre auch der Ausgleich gefallen, den er auf dem Kopf hatte – und machen muss. Es scheint, als fehle es dem Sechser derzeit an Selbstbewusstsein. Vorzuwerfen ist ihm das nicht.

Stefan Hierländer – Note: 3,49

In einer derart katastrophalen Phase würde man sich einen Kapitän wünschen, der seine Mitspieler dirigiert und mitreißt. Hierländer strahlt allerdings wie seine Kollegen Resignation, Ratlosigkeit und Passivität aus. Zu hören ist – wie nun ohne Publikum deutlich wird – von ihm auch nicht allzu viel. Zum Fußballerischen: Bis zu seiner frühen verletzungsbedingten Auswechslung agierte der sich völlig außer Form befindliche Kärntner zwar unauffällig, aber doch solide und im Vergleich zu den letzten Wochen verbessert.

Juan Domínguez – Note: 3,61

Der Spanier hat bekanntlich das Zeug, als absoluter Dirigent in der Schaltzentrale zu fungieren und große Verantwortung im Spiel der Blackys zu übernehmen. Er tut es aber nicht. Zwar ist ihm die Sicherheit am Leder nach wie vor nicht abzusprechen und er hat es nicht verlernt, Passwege intelligent zuzustellen, der Rest ist allerdings schlichtweg enttäuschend. Domínguez agiert viel zu statisch, nimmt mit zahlreichen Rückpässen stets das Tempo aus dem Spiel und schafft es nicht, für etwas mehr der so dringend benötigten Kreativität zu sorgen.

Isaac Donkor – Note: 4,01

Ruhig am Ball, souverän verteidigt und besserte zahlreiche Fehler Jägers aus – Isaac Donkor zeigte eine anständige Leistung, die er sich selbst allerdings mit Schiedsrichterkritik und einem schwer zu verstehenden, dummen Foul zunichtemachte. Schade drum.

Lukas Jäger – Note: 4,16

Der gebürtige Vorarlberger sollte eigentlich im Jeggo-Style gesunde Härte und Zweikampfstärke in das Spiel der Grazer bringen. Härte brachte er zwar bei seinem selten dämlichen Elfmeter-Foul, ansonsten weiß er weder mit Gegner noch Spielgerät etwas anzufangen. Es war dies eine erschreckende Performance – leider ist er definitiv keine Verstärkung.

Bekim Balaj – Note: 4,37

Den Albaner zu bewerten, gestaltet sich in der Regel durchaus schwierig. So sind seine Qualitäten bestens bekannt, doch kommt er zumeist gar nicht dazu, diese auszuspielen. Für einen Stürmer wie ihn muss Sturms Spielgestaltung die Hölle sein. Das Zweikampfmonster ging gegen die Linzer übermotiviert zu Werke. Allen voran seine zweite Gelbe offenbarte, wie blank die Nerven wohl bereits liegen. Verheizt Sturm einen Stürmer seiner Klasse, es wäre dies ein weiteres düsteres Kapitel. Derzeit deutet alles darauf hin.

Einwechslungen:

Thomas Schrammel – Note: 3,28 (ab der 27. Minute)

Schrammel kam früh für den verletzten Kapitän ins Spiel und ersetzte diesen fast ident – ein allzu großes Kompliment ist das gegenwärtig wohl nicht. Dennoch reicht es für eine der besten Bewertungen an diesem Tag und das ist durchaus vertretbar.

Thorsten Röcher – Note: 3,64 (ab der 46. Minute)

Röcher war bemüht, gelingen wollte ihm jedoch nicht viel. Mit einem Mann weniger und in Rückstand liegend in einer Offensive, die dieser Bezeichnung ohnehin nicht im Geringsten Rechnung trägt, schien er auf verlorenem Posten. Im Vergleich zu jenem Thorsten Röcher, den man an der Mur bereits bestaunen durfte, fehlt ihm neuerdings das Tempo und der Zug zum Tor. Somit wirkte Despodov insgesamt gefährlicher.

Christoph Leitgeb – Note: 3,76 (ab der 68. Minute)

Der Routinier blieb nach zuletzt einmaliger, guter Leistung abermals völlig farblos.

Philipp Huspek – Note: 3,3 (ab der 88. Minute)

Zu kurz eingesetzt.

Sonstige Bewertungen:

Nikon El Maestro – Note: 3,94

Vom jungen El Maestro war nicht viel zu hören. Grundsätzlich ist Sturm verhältnismäßig gar nicht so schlecht in die Partie gestartet. Auch das will jedoch überhaupt nichts heißen, liegt die Latte immerhin im Marianengraben. Eine ernsthafte Bewertung von Nikon El Maestro ist in Anbetracht der Umstände nicht möglich.

Schiedsrichterteam um Julian Weinberger – Note: 3,32

Die erste Gelbe an Bekim Balaj nach nur wenigen Augenblicken war vermutlich doch etwas hart, dafür hätte der Albaner bei seiner zweiten ebenso die glatt Rote kassieren können. Auch am Schiri liegt’s nicht.

Das SturmNetz-Team bedankt sich für 288 eingegangene Bewertungen und widmet dem Cheftrainer, den Spielern und allen Verantwortlichen folgende grauslige Nummer, die mit Musik so viel zu tun hat wie Sturm mit Fußball:

5 Kommentare

  1. schwoaza Peter sagt:

    Top Überschrift für das gesamte sturmnetzteam, bis auf einige Ausreisser passt man sich einfach der Windrichtung an. Schade, gerade Herr Hofer als Verfasser ist für mich so nichtnachvollziehbar. Der Ticker gestern war für mehr als Kindergeburtstag, ist aber euer gutes Recht, STURM12 lässt grüßen

    • frankie roberts sagt:

      Hast du das Spiel gesehen. Ich bin mit der Bewertung 100 Prozent d‘accord, wenn auch für mich Avlonitis MotM war. Ich persönlich würde ja Donkor nächste Saison noch eine Chance geben. In Ansätzen ist er stark und kosten kann er auch nicht viel. Seit wann ist der Röcher bitte so langsam?
      Ich denke wir werden uns vom Otl verabschieden müssen. Verständlich wenn der einfach nur weg will, egal wo hin.

    • arrai sagt:

      muss da @schwoaza Peter zustimmen. Ja, es macht vielleicht momentan weniger Spaß, über Sturm zu schreiben. Aber @Sturmnetzteam vergleicht das mal mit dem Corona-Lock-Down. Da hat es vermutlich den wenigsten Journalist*innen Spaß gemacht, ständig über den gleichen … zu schreiben und so manche/r hätte sich gewünscht, einfach mal einen Artikel mit der Überschrift „blah blah blah“ rauszuhauen.
      Ich vermute, so manche aus eurem Team haben vielleicht das Ziel, in Zukunft mal anderweitig journalistisch tätig zu sein und da wäre es extrem unprofessionell, seine Artikel nach dem aktuell vorherrschenden Mainstream auszurichten, frei nach dem Motto „Köpferl in Sand“ ( (c) Arik Brauer) (ok, ja – kommt natürlich drauf an, für welches Medium ihr mal arbeiten solltet 😉 ). In diesem Sinne: reißts eich zomm und machts wieder a gute Arbeit, wie wirs normalerweise von euch gewohnt sind 🙂

  2. ivoGo sagt:

    Das Spiel hat mir gezeigt, dass Kit.. ein Top La sein kann:
    +Seine Flanken kommen an(nicht nur in dem Spiel)
    +Dribblingsgehören zu seinem Selbstverständnis..
    +Schneller als Töchter ist er alle Mal..

  3. Ritter2016 sagt:

    Ich bin dem Sturmnetz Team ewig dankbar, dass ihr das hier in dieser Form macht. Aber ich kann die Bewertung, also verbal, in dieser Form nicht nachvollziehen. Ich weiß sie ist subjektiv und die Meinung des Autors: das sei unbenommen. Aber mir kommt die Grausbirn hoch wenn man die Wörter „Balaj“ und hochveranlagter Stürmer in den Mund nimmt. Natürlich, er bekommt keine brauchbaren Bälle, keine Flanken, keine zuspiele. Nichts. Aber Balaj hat in seiner ganzen Karriere immer gut begonnen und dann signifikant abgebaut. Da sprech ich von einem durchschnittlichen Stürmer mit Ausreißern nach oben!

    Despodov zu loben halt ich auch für sehr befremdlich. Ja, er will Tore schießen. Aber der ist so schlampig! Warum bekommen Balaj und Fruesenbichler keine Bälle? Wer könnte den Pass geben? Wer die Flanke schlagen? Despodov! Er schafft es aber nie! Primadonna!

    Donkor kann man ziehen lassen. Auch nächste Saison würden sich Licht und Schatten abwechseln. Und er verbraucht einen Legionärsplatz! Ziehen lassen, Geld zusammen kratzen, schauen dass man einen Abwehrchef mit Führungsqualität verpflichten kann. Einen kreativen fürs zentrale Mittelfeld, einen schnellen Stürmer! Keine Durchschnittsware, nur gute Leute!

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