Bester in einer schwachen Mannschaft!

Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der Bundesliga-Begegnung Wolfsberger AC vs. SK Sturm Graz sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet, sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man of the Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.

Man of the Match: 

Thorsten Röcher – Note: 2,48

Der mit Abstand beste Grazer am Spielfeld. Wirkte zwar nicht derart explosiv und spritzig wie noch am Mittwoch, zeigte aber eine sehr ansprechende Leistung. Sein Tor erzielte er in Manier eines absoluten Goalgetters – die Ballmitnahme nach Zulj-Zuspiel wunderschön. Immer wieder setzte ihn Peter Zulj mit Spielverlagerungen auf dem rechten Flügel gut in Szene. An ihm ist die Niederlage jedenfalls nicht festzumachen. Und das reicht dieses Mal auch schon, um völlig verdienter Man of the Match zu werden.

Jörg Siebenhandl – Note: 2,65

Der zuletzt als Assistgeber fungierende Schlussmann durfte am Samstagnachmittag leider über keine weitere Torvorlage jubeln, auch wenn er immer wieder versuchte mit gezielten Abschlägen Emeka Friday Eze an forderster Front einzusetzen. Bei den Gegentoren kann man dem Keeper keinen Vorwurf machen – eine gewohnt solide Leistung von Siebenhandl.

Lukas Spendlhofer – Note: 3,20

Spendlhofer fungierte gegen den WAC ganz klar als sicherster Bestandteil der Vierer-Abwehrreihe, konnte bei den Gegentoren allerdings das Schlimmste auch nicht mehr abwenden. Erlaubte sich defensiv kaum Unkonzentriertheit und tat mehr für die Spieleröffnung als sein deutsches Pendant im Verteidigungszentrum. Für ihn spricht auch eine ausgezeichnete Passquote von 93,4%. Allgemein hat der Verteidiger wieder zurück zu alter Stärke gefunden – man kann nur auf die baldige Bekanntgabe einer Vertragsverlängerung hoffen.

Fabian Koch – Note: 3,20

Selbst der sonst so konstant starke Koch erwischte gestern nicht seinen besten Tag. Dem Tiroler sei zu Gute zu halten, dass er am Mittwoch ein unglaubliches Laufpensum an den Tag gelegt hatte und deshalb in Kärnten schlicht und einfach müde wirkte. Nichtsdestotrotz rackerte die Nummer 26 der Blackys mit großem Einsatz und verzeichnete dementsprechend auch die meisten Ballaktionen in den Reihen der Schwarz-Weißen (103). Wirklich viel gelang ihm allerdings nicht.

Peter Zulj – Note: 3,29

In der ersten Halbzeit noch eine akzeptable Vorstellung inklusive wunderschönem Assist zum 1:0 auf Thorsten Röcher und einigen Wechselpässen zum Zungeschnalzen. In der zweiten Spielhälfte flachte seine Leistung komplett ab – auch der sonst so wichtige Spielmacher wirkte mit Fortdauer der Partie behäbig, müde und ideenlos.  Es ist schon auffallend, wie die gesamte Mannschaftsleistung der Blackys mit der Laune beziehungsweise der Performance von Peter Zulj steigt und fällt.

Jakob Jantscher – Note: 3,35

Das Bemühen ist dem Heimkehrer ja nicht abzusprechen, gelingen wollte ihm im Lavanttal allerdings kaum etwas. Von einem zukünftig als Führungsspieler eingeplanten Fußballer seines Formats darf man sich dann trotzdem mehr erwarten. Blieb über 90 Minuten völlig blass und konnte dem Spiel in keiner Phase seinen Stempel aufdrücken.

Emeka Eze – Note: 3,48

Eine sehr enttäuschende Leistung des zuletzt als Edeljoker in Erscheinung getretenen Eze. Immer wieder verdribbelte sich der Nigerianer, wirkte zu verspielt und zu wenig zielstrebig. Verzögerte oft das Spiel, indem er den Ball zu lange hielt – bekam jedoch auch oft keine Hilfe. Ganz schnell abhaken und an den Leistungen in den Spielen davor orientieren.

Sandi Lovric – Note: 3,49

Das Eigengewächs wirkte, im Verhältnis zum restlichen Team, frischer und erholter. Lovric versuchte das Spiel stets schnell zu machen, seine Mitspieler spielten da allerdings oft nicht so mit, wie er sich das vorstellte. Die großen Momente blieben auch im Spiel des Sandi Lovric aus. Erfüllte seine Aufgaben zwar brav, aber langsam wünscht man sich hin und wieder, dass der Mittelfeldspieler etwas mehr Verantwortung am Spielfeld übernimmt. Bei seiner guten Schusstechnik muss man sich die Frage stellen, warum er nie die Chance bekommt einen Freistoß zu schießen oder einfach einmal aus der zweiten Reihe abzieht.

Thomas Schrammel – Note: 3,86

Etwas überraschend profitierte auch Thomas Schrammel von der doppelbelastungsbedingten Stammelf-Rotation und rutschte anstelle von Stefan Hierländer in die Startelf. Am Ende steht eine sehr unauffällige Leistung des Linksverteidigers zu Buche. Eine starke Offensivaktion bleibt in Erinnerung, bei der er Jakob Jantscher perfekt bediente, dieser aber die Kugel über das Tor katapultierte. Auch in der Defensive fiel er einmal positiv auf, als er nach einem Fehler von Schulz im Strafraum perfekt in den Ball grätschte. Allerdings: So wirklich in Graz angekommen scheint der Defensivspieler nach wie vor nicht. Sollten Marvin Potzmann und Hierländer ihre Verträge nicht doch noch verlängern, herrscht auf dieser Position im Sommer konkreter Handlungsbedarf.

Deni Alar – Note: 4,26

Deni Alar war am Feld? Wurde nie wirklich in Szene gesetzt, vergab einen Freistoß aus aussichtsreicher Position stümperhaft und kam nie im Spiel an. Alar gewann seine zwei Zweikämpfe und spielte insgesamt nur 20 Pässe. Beim Totalversagen in der zweiten Halbzeit hatte man aber ehrlicherweise als Stürmer kein leichtes Leben. Es war nicht der Tag der schwarz-weißen Stürmer.

Christian Schulz – Note: 4,81

Was soll man dazu sagen? Heiko Vogel gönnte dem etwas überspielten Dario Maresic eine wohlverdiente Pause und setzte stattdessen auf den deutschen Routinier im Verteidigungszentrum. Der in dieser Saison bereits oft gescholtene und kritisierte Verteidiger wusste wieder einmal zu überzeugen: seine Kritiker! So sah er bei beiden Gegentoren nicht sattelfest aus. Speziell der zweite Gegentreffer geht ganz klar auf die Kappe des Deutschen, als er einen Ball völlig unnötig mit dem Außenrist annehmen wollte und aufgrund einer technischen Unzulänglichkeit für den entscheidenden Ballverlust sorgte. Bei allem Respekt vor dem sympathischen Kapitän – um es in Form des Cup-Final-Slogans auszudrücken: Es ist Zeit, lieber Christian.

Wechselspieler:

Bright Edomwonyi – Note: 3,93

Der Cup-Held von Mittwoch kam in der 59. Spielminute für seinen crazy Bruder Emeka Eze und fügte sich nahtlos in das ungefährliche und behäbige Spiel der Grazer ein. Hatte bei seinen wenigen Ballaktionen Probleme mit Ballannahmen und wirkte völlig neben der Spur. Vergab zu guter Letzt auch noch die einzige Topchance in der zweiten Halbzeit. Gegen Rapid geht’s dann hoffentlich wieder besser.

Stefan Hierländer – Note: 3,25

Kam in der 66. Minute für Thorsten Röcher in das Spiel und belebte das Spiel noch am Ehesten. In Erinnerung bleibt die wunderschöne Kombination in der Schlussphase, an der der Kärntner maßgeblich beteiligt war und den optimalen Querpass auf Edomwonyi spielte.

Marc Schmerböck – Note: 3,76

Der zuletzt kaum eingesetzte Flügelspieler kam in Minute 70 zu lang ersehnter Spielzeit. In gut 25 Minuten, inklusive Nachspielzeit, spielte er lediglich fünf Pässe. Das ist für einen Joker, der für neuen Schwung sorgen soll, schlichtweg zu wenig.

Das SturmNetz – Team bedankt sich für 341 eingegangene Bewertungen und widmet dem Man-of-the-Match Thorsten Röcher folgende Nummer: