Besser als Ronaldo und Messi

Spielercheck: SK Rapid Wien vs. SK Sturm Graz

Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der letzten Partie sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet, sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man Of The Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.

Man of the Match:

MOTM Thorsten Röcher in Jubelpose mit Stefan Hierländer (c) Martin Hirtenfellner – Fotografie

Thorsten Röcher – Note: 1,30

Bereits zum zweiten Mal in der noch jungen Saison kann sich der Neuzugang aus Niederösterreich Man of the Match nennen. Eine höhere Auszeichnung als diese, gewählt von unseren strengen UserInnen, ist im Leben eines Fußballers eigentlich kaum zu erreichen. SturmNetz-MotM Auszeichnungen in der Saison 2017/18: Ronaldo 0. Messi 0. Röcher 2 – hochverdient obendrauf. Dabei war es meistens einfacher als zuletzt, einen Sieger zu bestimmen, drängen sich doch gleich mehrere, wenn nicht gar alle Blackies auf. Thorsten Röcher machte abermals Meter ohne Ende und setzte sich in Zweikämpfen immer wieder stark durch. Auch in technischer Hinsicht war dies wieder ein überaus gelungener Auftritt. Das Tor hat er sich absolut verdient. Einmal mehr bleibt festzuhalten: Was für eine Verstärkung!

Peter Zulj – Note: 1,32

Nur ganz knapp hinter der Nummer 1 finden wir bereits den nächsten Neuzugang. Peter Zulj konnte dem Spiel erneut seinen Stempel aufdrücken, aber wie. Er gewinnt gefühlt jeden Zweikampf, spielt genau dann, wenn er spielen muss, verzögert genau dann, wenn er verzögern muss und leitete mit zwei seiner Weltklassepasses mal eben locker wieder einmal zwei Tore ein. Peter Zulj ist in Graz eingeschlagen wie eine Wasserstoffbombe. Es hat eben einen derart geilen Verein gebraucht, um sich derart geil zu entfalten. Zulj schafft das große Kunststück, Uros Matic fast vergessen zu machen, auch wenn es schwer fällt, diese Zeilen zu schreiben. Kann der Neuzugang aus Ried diese Form halten, sind weitere Jubelorgien gewiss. Für ihn gilt dasselbe wie für den Herren ober ihm: Was für eine Verstärkung! Wäre man einfallslos, man könnte glatt vom Porno-Peter sprechen.

Dario Maresic – Note: 1,77

Ihr habt den Namen gelesen, muss man noch viel mehr schreiben? Der 17-jährige (unfassbar…) Maresic antizipiert immer, wohin der Ball gespielt werden wird und kann durch sein hervorragendes Stellungsspiel zumeist unspektakulär klären. Spektakulär? Kann er natürlich auch. Dario ist DER Ruhepol schlechthin und unterstreicht eindrucksvoll, was er uns im Interview verraten hat. Der Junge kennt einfach keine Nervosität. Eigentlicher Man of the Match? Seine Unterhose, die weit über 90 Minuten diese Cojones zu tragen hat. Gab sich nach dem Schlusspfiff extrem fannah und machte ewig lange Selfies mit den Kiddies. Achja, fast vergessen, auch seine Spieleröffnung ist absolut großartig.

Stefan Hierländer – Note: 1,84

Auch Stefan Hierländer spielt bist dato eine grandiose Saison. Alles, was man sich von ihm stets erhofft hat, setzt er gegenwärtig perfekt um. Der Kärntner bietet Spiel für Spiel solide Leistungen, ist immer anspielbar, technisch stark, zeigt viel Übersicht und Spielwitz, beherrscht den tödlichen Pass und ist somit stets Ausgangspunkt für Gefahr in des Gegners Hintermannschaften. Seine Vorarbeit zum 2:0 – GIGANTISCH! Er umspielt dabei seinen Gegner und schlägt eine für Sturm vormals untypisch geniale Flanke auf Röcher.

Philipp Huspek– Note: 1,88

Seit Philipp Huspek über seinen Familienzuwachs im nächsten Jahr Bescheid weiß, agiert er einfach in Höchstform. Bekanntlich kann so etwas sehr beflügeln. Hätte man ihm vergangene Saison phasenweise etwas zu wenig Torgefahr attestieren können, so beweist er jüngst genau das Gegenteil. In ein paar Situationen war Huspek dieses Mal gefühlt etwas zu wenig egoistisch, aber dennoch ein ständiger Gefahrenherd. Seinen Gegenspielern ist er permanent davongelaufen und hat sich, wie man das von ihm ohnehin kennt, abermals so richtig reingehaut.

Sandi Lovric – Note: 1,89

Endlich scheint sich Sandi Lovric seinen Stammplatz ergattert zu haben. Er bedankt sich für das in ihn gesetzte Vertrauen mit einer guten Vorstellung nach der anderen und wirkt mittlerweile gefestigt und befreit. Auf der Sechs mimt er den Edelstaubsauger und lässt dabei kaum etwas anbrennen. In der 80. Minute machte Sandi Platz für Jimmy Jeggo, seines Zeichens Kampfstaubsauger.

Marvin Potzmann – Note: 1,98

Marvin Potzmann ist einer der großen Profiteure der zahlreichen Ausfälle in dieser noch jungen Saison. Würde man von einer Leistungsexplosion sprechen, es wäre untertrieben. Kaum jemand hätte wohl einen derart starken Potzmann auf der Rechnung gehabt. Im neuen, variablen Defensivkonzept von Franco Foda ist er eine wichtige Stütze und wird wohl ganz schwer aus der Startelf zu drängen sein. Auch gegen Rapid, und es gibt leichtere Aufgaben, als dort auswärts zu spielen, überzeugte er mit einer durchwegs guten Leistung.

Deni Alar – Note: 2,19

Deni hat sich dieses Mal unglaublich viel bewegt und im Pressing im Verbund mit zwei, drei Kollegen Rapid oft zu Fehlern im Spielaufbau gezwungen. Darüber hinaus hat er als Stürmer das gemacht, wofür er am Platz steht: ein Tor. Also war es gut.

Jörg Siebenhandl – Note: 2,34

Die neue Nummer 1 hat bisweilen Unglück im Glück und Glück im Unglück, aber der Reihe nach: Glück hat er, weil er bei hohen Bällen bereits mehrmals Unsicherheiten zeigte, die jedoch nie bestraft wurden. Unglücklich für ihn ist, dass er in jedem Spiel ein Tor kassiert, für das er absolut nichts kann. Unglücklich für ihn ist ebenfalls, dass er kaum Einladungen für dankbare Paraden bekommt, um sich auszuzeichnen. Gegen Rapid konnte er das zu Beginn allerdings sehrwohl, als er mit einer starken Reaktion einen frühen Rückstand verhinderte.

Fabian Koch – Note: 2,57

Es war dies sicherlich nicht eine der stärksten Auftritte der Tiroler Kampfmaschine, die sich gegen Rapid ungewohnt wacklig präsentierte. Mit einigen unsauberen Ballannahmen und Abspielfehlern sowie dem Umstand, dass er gelegentlich den Ball zu lange hielt, anstatt diesen nach vorne zu befördern, brachte er sich und Sturm unnötig oft selbst unter Druck. Dafür haute er sich erwartungsgemäß in alles rein, was an diesem schönen Spätnachmittag Grün trug.

Charalampos Lykogiannis – Note: 2,72

Lyko zeigte eigentlich eine gute Partie, verursachte aber das obligatorische große Zittern, nachdem er sich von Joelinton auf der Seite düpieren ließ. Dieser einen Szene ist es wohl geschuldet, dass seine Bewertung im Vergleich zu seinen Kollegen etwas schwächer ausgefallen ist. Ansonsten machte er seine Sache nämlich ordentlich und rettete einmal weltklasse gegen Kvilitaia.

Kurzeinsätze

James Jeggo – Note: 2,42

Kam sinnvollerweise in der 80. Minute, um die zu erwartende Schlussoffensive der Hütteldorfer abzufedern. Genau das tat er auch.

Christian Schoissengeyr – Note: 2,50

Feierte sein Comback in Form eines Kurzeinsatzes. Er ließ im Verbund mit seinen Kollegen nichts mehr zu.

Philipp Zulechner – Note: 2,72

Er lief um jeden Ball, als ginge es um sein Leben. Er vertändelte jedoch einige Male ebenjenen, anstatt etwas Zeit von der Uhr zu nehmen.

 

Das SturmNetz-Team bedankt sich bei 208 eingegangenen Bewertungen und widmet unserem Man Of The Match, Thorsten Röcher sowie den 2.000 mitgereisten Schlachtenbummlern, denen das Lachen trotz Mega-Katers noch immer nicht vergangen ist und die sich noch lange an den Ausflug erinnern werden, folgenden Song:

7 Kommentare

  1. renetotal sagt:

    Kompliment an das gesamte Team: vor allem an die Spieler, die einen Siegeswillen an den Tag legen, der unglaublich ist.

    Kompliment aber auch an das Trainerteam, allen voran an Franco Foda. Man sieht hier einfach, dass FF neue Spieler rasch und perfekt integrieren kann und sie zu einer Einheit formen kann. Man sieht, dass FF sich und die Mannschaft und das Spielsystem teilweise neu erfindet und teilweise einfach perfekt weiterentwickelt. Ansätze davon waren auch schon in der Vorsaison zu erkennen, nur wollten ihn damals ja einige (vor allem hier im Jammerforum) zum Teufel jagen (wo sind denn die ganzen FF-Basher auf einmal? Was ist nun mit dem tollen Transparent: Findet den Fehler? —->

    Muss wohl eher lauten: Franco machts Fabelhaft

    FF ist einer von uns: ein Schworzer!

    • Gernot Hofer sagt:

      Gehört hier eigentlich nicht her. Dennoch eine kurze Anmerkung: Eine vielschichtige Diskussion, die mit Trainertätigkeiten meistens einhergeht, auf „er ist so toll“ und „er ist so scheiße“ herunterzubrechen, ist in beiden Fällen grundsätzlich schwachsinnig. Womit du jedenfalls Recht hast, ist die Tatsache, dass Foda sehr schnell eine Mannschaft formen kann, das hat er ja schon öfters bewiesen. Auch funktoniert Fodas Konzept mit flexiblen Abwehrreihen derzeit wunderbar; dafür scheint er nun das passende Spielermaterial zu haben, die Vorgaben auch dementsprechend umsetzen können. Daran kann wohl niemand etwas auszusetzen haben. Auch ist es schön, wie er junge Spieler einbindet.

      Eine nicht ganz ernst gemeinte Gegenfrage: Vieles, was die FCs beispielsweise gefordert haben, passiert nun. Haben sie jetzt also doch recht gehabt? 😉

    • Schworza99 sagt:

      Kreissl in keinem Wort erwähnt aber von Foda Bashing reden wollen…

      Ich lehne mich mal sehr weit aus dem Fenster und sage unter Goldbrich hätte es so einen Lauf nicht gegeben…Foda braucht anscheinend Contra um das Beste aus dem Team herauszuholen, und bei Kreissl dürfte er genug davon kriegen.

      Foda hat natürlich seinen Anteil am Lauf, nur der von Kreissl wird eben größer sein…

       

    • RAM6I sagt:

      Bitte mal den Ball flach halten.

      Es sind erst fünf Runden gespielt und schon tauchen, die Liebeserklärungen auf. Man lobt seine Arbeiten wieder ins fabelhafte.

      Das FF die Neuen immer wieder schnell eingliedern kann wissen wir.

      Zur Zeit sind wir auch unberechenbar für den Gegner , wir können das Spiel gestalten und gleichzeitig können wir den Gegner auch ins offene Messer laufen lassen.

      Dazu kommt der große Faktor, Einstellungen Moral innerhalb der Mannschaft sind aktuell Top! Jeder läuft für den Anderen.

      Will das derzeitige System/Spiel der Mannschaft/Trainer nicht kleinreden noch schmälern. Doch leider werden wir erst sehen was in der Mannschaft steckt, wen die ersten Einbrüche kommen. Wie schnell finden Sie zrk, wie flexibel sind wir dann wirklich…etc…

      Und der wichtigste Faktor, welche Spieler können über die Saison hinaus verlängert/verpflichtet werden. 

      Aber alles Egal genießen wir die derzeitige Situation, trotz mancher Abgänge.

       

      Wahnsinn oder Leute…fünf Spiele fünf Siege dazu keine geschenkten. Alle mit System, Moral und Können erspielt.

    • RAM6I sagt:

      Edit: Kreissl seinen Anteil dürfen wir auch nicht vergessen.

      Dürfte mehr auf Charakter als Können eines Spielers bei Verpflichtungen Wert legen. Was völlig in Ordnung ist. Sowieso da bisher ka schlechter dabei war…

    • Marchanno Diaz Rabihou sagt:

      ich bin kein basher – aber sicher kein ff freund

      ich sag auch nicht das der erfolg jetzt nur dem gk zuzusprechen ist

      1. der erfolg hat ff immer recht gegeben (teilweise wusste er selber nicht warum) ich habe aber auch beim meistertitel bekrittelt wie grausam wir meister wurden

      2. spielen auf einmal die jungen, gefällt mir sehr (wie es zu dieser sinneswandlung kam weiss ich nicht)

      3. hab ich nichts gegen die person ff, aber er könnte doch ein einziges mal sagen graz is gut, sturm is super oder irgendwas in diese richtung?? er muss ja nicht gleich geil sagen oder von liebe sprechen – hab die pressekonferenz nach dem rapid spiel gesehen (gibts auf youtube) er plappert doch immer des gleiche emotionslose bla bla er will ja gar keinen zuspruch von den fans ! (eigentlich ist jedes interview von ff vorhersehbar) und er zuckt sicher nicht mit einer einzigen wimper wenn er endlich wieder in d arbeiten darf –

      4. hoff ich unrecht zu haben, aber wenn wir länger so erfolgreich sind, wir wieder die 5erkette doppelsechs ausgepackt und punkte verwaltung betrieben (da hat er auch aus matic einen durchschnittlichen 6er gemacht – hoffe auf zulj kommt nicht das selbe zu und röcher darf noch länger bis zum gegnerischen strafraum laufen ohne zurückgepfiffen zu werden)

      5. ich werde immer da bleiben, egal wer trainer ist und egal welcher tabellenplatz

       

       

  2. fid82 sagt:

    Was mir so gefällt ist, dass man gefühlt nicht so von einzelnen abhängig ist. Im Vorjahr waren Matic und Alar unersetzbar. Heuer habe ich das Gefühl, dass jeder zu ersetzen ist.

    Außerdem war die Verletzungsmisere ein Glücksfall. Erst dadurch durfte Maresic spielen, wurden Potzmann und Huspek zu wichtigen Spielern.

     

    Das Lob an Foda und Kreissl teile ich natürlich auch. Jetzt wird es spannend, wer verlängert werden kann. Realistisch gesehen werden Spendlhofer und Lykogiannis gehen (Schulz sowieso).

    Dann muss man Maresic, Schoissengeyr und Potzmann verlängern, sonst hat man ein Riesenproblem. Aber, wie heißt es so schön, in Kreissl we trust.

    Die Tabelle liest sich so schön. Wir sind 7 Punkte vor einem nicht-CL-Platz. Klar nur ne Momentaufnahme, aber ich bin so vorsichtig und sage, der Top4-Platz ist jetzt Pflicht.

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