Auf ins Wunderland
Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der Bundesliga Begegnung aus der 34. Runde, SK Sturm Graz vs. LASK, sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet, sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man Of The Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.
Man of the Match:

© Martin Hirtenfellner Fotografie
Deni Alar – Note: 1,13
Drei Schüsse, drei Tore. Der Kapitän übernahm die Verantwortung vom Punkt aus und sorgte mit einem coolen Elfmeter in die Mitte des Tores für den Ausgleich in Minute 12. Auch 15 Minuten später war der Torjäger vom Dienst zur Stelle, als er einen Fehler von Pervan eiskalt ausnutzte und einen zu kurz abgewehrten Ball über den Torhüter spitzelte und nur wenige Momente nach der Pause nutze er den nächsten Fehler der Linzer Abwehr aus, dieses Mal jenen von Ex-Blacky Pogatetz, und hämmerte den Ball im Strafraum zum 3:1 in die Maschen. Eiskalt – so geht Topstürmer! Übrigens: Sein letzter Triplepack gelang ihm im Dress von Rapid im Dezember 2012.
Peter Zulj – Note: 1,37
Mit einem tollen Laufeinsatz gegen Trauner holte Zulj den Elfmeter heraus, auch weil er gegen Pervan nicht zurücksteckte und das Foul in Kauf nahm. Auch beim zweiten Tor hatte er seine Füße im Spiel, denn mit seinem strammen Schuss von der Strafraumgrenze aus provozierte er den Fehler von Pervan. Mit seiner physisch starken Art warf er sich in jeden Zweikampf (und kassierte so wohl einige blaue Flecke) und bereitete den Linzern damit einige Probleme, denn so viel Gegenwehr sind die meisten Bundesligakicker nicht gewohnt. Dass man Zulj nie auch nur ein paar Meter Platz geben darf, sahen die Linzer auch beim 3:1, als man ihn am Flügel gewähren ließ und er mit seiner Flanke den nächsten Treffer einleitete. Wieder einmal leistete der bärenstarke Oberösterreicher zwei Assists, den Elfer hat er ja auch rausgeholt und er provozierte das Gelb-Rot-Foul von Pogatetz. Danach war aber auch Schluss, hoffentlich verletzungsfrei. Der Edeltechniker musste nach Spielende nämlich zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht werden.
James Jeggo – Note: 1,66
Jimmy Jeggo hatte in der 17. Minute viel Glück, als er bei einer harten Attacke gegen Michorl mit anschließender Rudelbildung „nur“ Gelb sah. Mit Fortdauer der Partie eroberte er jedoch in seiner unwiderstehlichen Art zahlreiche Bälle zurück, stellte Passwege zu und hielt mit einer beinahe greifbaren Coolness die Bälle im Mittelfeld, auch unter höchstem Druck. Mit seinem Spiel zog er den Gästen den letzten Nerv und hatte damit maßgeblichen Anteil am Sieg der Grazer.
Jörg Siebenhandl – Note: 1,90
Keine Chance beim 0:1, da war der Abschluss einfach zu platziert. Bei hohen Bällen war er stets sicher, auch auf der Linie konnten ihn die Linzer nicht überraschen. Immer wieder war er der finale Schlusspunkt der Angriffe der Gäste. Im Spielaufbau war er wieder einmal der elfte Feldspieler und half so, das Linzer Pressing gut zu umspielen. Jedoch fanden seine Zuspiele (Er spielte die meisten Pässe aller Sturmspieler!), die über die Mittellinie gingen, einfach zu selten ihr Ziel.
Dario Maresic – Note: 1,93
Seine Pässe in die Spitze haben wirklich internationale Qualität. In seinen jungen Jahren verfügt das Abwehrjuwel über eine enorme Übersicht und Präzision in seinen Zuspielen nach vorne. Er schmiss sich immer wieder in Zweikämpfe und sicherte auch viele Bälle. Nach 73 Minuten sah er seine erst zweite gelbe Karte in dieser Saison – alleine das ist für einen Innenverteidiger ein absolutes Qualitätsmerkmal. Anlaufen braucht man Maresic übrigens auch nicht, denn da wartet man vergeblich auf einen Fehler.
Marvin Potzmann – Note: 1,95
Der Burgenländer hatte einige Probleme mit dem schnellen und trickreichen Goiginger, denn den flinken Flügelspieler konnte er kaum bändigen. Auch in Ballbesitz wusste er sich nicht so richtig zu entfalten. Allerdings wurde er auch immer recht aggressiv angepresst, teilweise sogar gedoppelt. Alles in allem schlichen sich in Halbzeit eins zu viele unerzwungene Fehler in sein Spiel ein. In der zweiten Hälfte sah man etwas weniger von Potzi, aber das eine oder andere Mal wusste er im Strafraum in höchster Not zu klären.
Thorsten Röcher – Note: 2,01
Röcher machte nach vorne viele Meter und versuchte Gegenspieler an sich zu binden, jedoch hing er die meiste Zeit eher in der Luft und konnte sich nicht wirklich entfalten. Nur zu selten kam er in aussichtsreichen Positionen an den Ball und wenn, dann blieb er meist hängen und konnte mit seinen Zuspielen keinen Mitspieler finden. Er konnte allerdings sehr starke Zweikampfwerte aufweisen (führte insgesamt unglaubliche 18 Zweikämpfe – mehr als jeder andere Sturmspieler) und hatte quasi gleichauf mit Zulj die beste Passquote. Sein Einsatz am Feld stimmte wieder einmal zu 100 %; nächstes Mal schaut dann auch wieder etwas Zählbares dabei heraus.
Sandi Lovric – Note: 2,07
Sturms Nummer acht ging in den Anfangsminuten teilweise etwas übermotiviert in die Zweikämpfe, aber wen wundert es, will der Youngster doch bei jeder sich ihm bietenden Gelegenheit all sein Können zeigen. Er führte einige „Privatduelle“ gegen Michorl und konnte den starken LASKer mit seiner physischen Präsenz ganz gut in Zaum halten. Mit seinen Dribblings hatte er leider weniger Erfolg, denn seine schnellen Antritte blieben an diesem Nachmittag unbelohnt. Wenn er im Ballbesitz war, agierte er häufig zu überhastet. Diesbezüglich sollte er sich noch etwas von seinen beiden starken Mitspielern im zentralen Mittelfeld abschauen. Qualität hat Sandi ohne Zweifel, denn immer wieder blitzt sein Talent durch fabelhafte Pässe oder tadelloses Stellungsspiel durch. Jetzt muss er das nur auch mal über 90 Minuten zeigen können.
Stefan Hierländer – Note: 2,12
Er war beim 0:1 zu weit eingerückt und hatte in Folge keine Chance mehr, den Schuss von Ullmann zu blocken. Er musste jedoch Michorl im Zentrum attackieren und rückte so aus dem Abwehrverbund heraus. Es wäre ihm gegenüber also sehr hart, in diesem Fall von einem Stellungsfehler zu sprechen, denn die Linzer spielten dieses Tor einfach hervorragend heraus. Im Spiel nach vorne wusste er sich nicht so richtig einzubauen und nach 45 Minuten war sein Arbeitsstag auch schon beendet, nachdem er für Jakob Jantscher Platz gemacht hatte.
Fabian Koch – Note: 2,17
Der Tiroler hatte seine Gegenspieler meist gut im Griff und konnte seine Seite weitestgehend dicht halten. Einzig unmittelbar vor dem 0:1 war er vielleicht auch etwas zu weit nach innen gerückt. Beim Lattentreffer von Goiginger in Halbzeit eins hatte er Glück, denn durch ein Foul hätte er einen Schussversuch und das mögliche Gegentor noch verhindern können. Seine langen Bälle in die Spitze fanden dieses Mal leider nicht wie gewohnt viele Abnehmer, aber alles in allem spielte er eine tadellose Partie.
Christian Schoissengeyr – Note: 2,76
Die meisten seiner Fehler entstanden schlicht aus der generell fehlenden Spielpraxis und dem fehlenden „Flow“ mit seinen Mitspielern. Jedoch fabrizierte er in diesem Spiel keinen „Bock“, auch weil er wenig Risiko in seinem Pass- und Stellungsspiel einging. Er konnte das Zentrum ganz gut schließen und seine Stärken besonders in der Luft immer wieder unter Beweis stellen. Am Ende war er es, der für die meisten klärenden Aktionen aller Sturmspieler verantwortlich machte und durch eine solche sogar – ein langer Pass auf Alar – das 3:1 einleitete.
Einwechslungen:
Jakob Jantscher – Note: 2,63
Sein 150. Bundesligaspiel begann für Jantscher erst nach der Pause, nachdem er für Hierländer ins Spiel gekommen war. Jedoch fand er nie so wirklich ins Spiel, beziehungsweise sah er einfach sehr wenige Bälle am für ihn ungewohnten rechten Flügel. Spielte nur wenige Pässe, außerdem fast alle nach hinten, brachte damit aber notwendige Ruhe ins Spiel der Grazer.
Bright Edomwonyi – Note: 2,54
Nach 72 Minuten durfte er für den MOTM Deni Alar ins Spiel kommen und reihte sich gleich ganz vorne in der Spitze ein. Was im Cupfinale noch hervorragend gelang, nämlich die Bälle zu halten, funktionierte gegen die Oberösterreicher nicht ganz so gut. Er hatte Pech, dass sein hervorragender Kopfball in Minute 82 leider noch von Pervan aus dem Kreuzeck gefischt wurde, sonst hätte er sich auch noch mit einem Tor belohnen können. Nachdem Schubert ins Spiel gekommen war, ließ er sich etwas nach hinten fallen.
Fabian Schubert – Note: 2,84
Wurde in Minute 83 für Zulj eingewechselt und konnte nicht mehr entscheidend ins Spiel eingreifen.
Das SturmNetz-Team bedankt sich für 148 eingegangene Bewertungen und widmet dem Man-of-the-Match Deni Alar folgenden Song:
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