Auf den Spuren von … Kevin Friesenbichler
In unserer neuen Kolumne „Auf den Spuren von …“ begeben wir uns im Ausland auf die Spuren von ehemaligen Spielern des SK Sturm.

Foto: Martin Hirtenfellner Fotografie (4.10.2020)
Starten möchte ich mit einem Spieler, der von 2020 bis 2021 für 1 ½ Saisonen bei den Schwoazen war. Kevin Friesenbichler erzielte in dieser Zeit in 42 Spielen 5 Tore und lieferte 6 Vorlagen. Während man dem aktuell 29-Jährigen den Einsatz in keiner Situation absprechen konnte, ließ er Torgefahr und Kaltschnäuzigkeit leider doch des Öfteren vermissen. Was wohl einer der Hauptgründe war, warum Friesenbichler nach dem Ender der Saison 2020/21 die Blackies verließ und in Riga beim FK RFS anheuerte.

Stadion Arkādija – Foto: SturmNetz
RFS wurde 2005 gegründet und stieg 2016 erstmal in die Virsliga, die höchste lettische Spielklasse auf. Gemeinsam mit Friesenbichler sollte der Verein auch seine größten Erfolge feiern und 2020/21 seinen ersten und bisher einzigen Meistertitel erringen und seinen ersten Pokalerfolg feiern. Der Ex-Blacky konnte dazu immerhin 5 Treffer beisteuern. Nach einem zweiten Pokalsieg in der Nachfolgesaison 2021/22 und einigen europäischen Auftritten sollte Friesenbichler den Verein nach insgesamt 63 Spielen mit 16 Toren und 13 Vorlagen wieder verlassen.
Während sich die Statistiken für unseren Ex-Stürmer also nicht schlecht lesen, muss man wissen, dass Fußball in Lettland nicht den höchsten Stellenwert hat. Das sieht man nicht nur an den Zuschauerzahlen, die sich durchgehend im dreistelligen Bereich bewegen.

Weg zum Stadion des RFS. Foto: SturmNetz
Bei einem Lokalaugenschein am vergangenen Wochenende beim Stadtderby zwischen dem FK Metta und Friesenbichlers Ex-Verein RFS konnte dieser Eindruck bestätigt werden. Zuallererst muss man wissen, dass das Stadion von FK Metta gerade renoviert wird und das Heimspiel deswegen in der Heimstätte des RFS gespielt wurde. Rund eine Stunde vor Anpfiff hatte man noch nicht den Eindruck, dass hier bald ein Stadtderby zwischen dem Tabellen-6ten und dem Tabellen-2ten stattfinden würde. Gemeinsam mit Steven, einem schon leicht panischen Groundhopper aus Glasgow („I couldn’t find the stadium it’s somewhere in the f.cking woods“), waren wir die einzigen, die sich auf den Weg zum Platz befanden. Nachdem uns dann doch 4 Securities und die Dame an der Kassa bestätigten, dass hier das „Derby“ stattfinden wird, wussten wir zumindest, dass wir unsere 5 Euro Eintritt am richtigen Ort bezahlt hatten. Im „Stadion“, das rund 660 Zuschauern Platz bietet, hatten sich dann in Summe doch bereits 5 Fans (aus Schottland, Deutschland und Österreich) eingefunden. Da beim einzigen „Snackstand“ dann auch kein Bier ausgeschenkt wurde, blieb nichts über, als sich intensiv mit dem Aufwärmen der Torhüter bzw. später der beiden Mannschaften auseinanderzusetzen. Es schwante nichts Gutes für Metta, denn deren Goalie musste beim Aufwärmen gefühlt 2 Schüsse halten, weil alle anderen Schüsse der Mitspieler am Tor vorbei gingen.

Foto: SturmNetz
Zum Anpfiff hatte sich die einzige Tribüne des Platzes dann doch recht gut gefüllt, offizielle Zuschauerzahl 517 und Fanklubs von beiden Vereinen, die zusammen ca. 20 Fans ausmachten. RFS erhielt zusätzlich zu einem sehr engagierten Vorsänger, der hierfür kein Megafon benötigte, auch Unterstützung von einem enthusiastischen Trommler. Generell konnte man hier mehr RFS als Metta Fans ausmachen. RFS dominierte das Spiel auch von Anfang an, Metta konnte trotz einiger Eckbälle keine Gefahr erzeugen. So war es auch nur eine Frage der Zeit, bis Andrej Ilic RFS in der 21. Minute verdient in Führung bringen sollte. In der 37. Minute erhöhte Markhiyev auf 2:0 für den „Gast im Heimstadion“, was auch der Pausenstand werden sollte. In der Pause gab es dann eine große Wanderung Richtung Ausgang, was mich vermuten ließ, dass es vielleicht doch noch irgendwo eine Kantine geben könnte. Dem war nicht so, aber am lettischen Platz herrscht anscheinend Rauchverbot, was viele Zuschauer in der Pause nach draußen gehen ließ. Nicht alle schafften es pünktlich zurück, um den schönen Weitschuss zu sehen, der in 47. Minute durch Panic zum 3:0 führte. In der 55. Minute folgte das 4:0 durch den technisch starken Brasilianer Deocleciano, der einen schönen Spielzug genauso schön abschloss. Weitere Treffer durch Panic und dem eingewechselten Uzela in Minute 62 und 78 sorgten für den auch in dieser Höhe absolut verdienten Endstand von 6:0 für Kevin Friesenbichlers Ex-Klub RFS. Nicht nur die „RFS-Ultras“ waren begeistert von der Leistung ihrer Mannschaft.

Foto: SturmNetz
Als Fazit bleibt, auch wenn Niveau, Atmosphäre und die Kulinarik im Stadion doch etwas anders sind als in Österreich und man erahnen kann, warum Kevin Friesenbichler bei RFS erfolgreicher war als bei Sturm, hätte sich zumindest dieses Spiel und die allesamt sehr schönen Tore durchaus mehr als 517 zahlende Zuschauer verdient. Auch Steven aus Glasgow hatte die Partie trotz anfänglicher Orientierungsprobleme sehr gut gefallen, Kontaktdaten wurden getauscht und sollten wir in der Champions-League-Quali auf die Rangers treffen, wird es vielleicht bald ein Wiedersehn geben.
Schön. Macht Lust auf Lettland.
Was ich mir wünsche: bei Berichten über ehemalige Sturm-Spieler auch eine Wortspende des jeweiligen Spielers einholen, etwa nach dem Motto: „Mein schönstes Erlebnis in meiner Zeit bei Sturm“. Dann bekommt die Story noch mehr Leben.
Super, danke für den Beitrag. Solche ähnlichen Artikel von Klubs in kleinen Ligen finden sich ja zumeist sonst nur im Ballesterer… ich persönlich hab den Kev immer gemocht. In Danzig geht es ihm ja nicht sooo umwerfend gut. Meist Joker, ohne wirklich vielen Torbeteiligungen …
Und schwub – hat heute bei DSV Leoben unterschrieben …alle halben Jahre einen neuen Verein . .gefühlt …
Olta, des is jetzt schon die längste Sommerpause aller Zeiten, wunderst di nach dieser Saison, Emotion und Tradition, Meister der Herzen und Cupsieger, Kultverein und Kultbier, diese Erinnerungen daran, irgendwann sehen wir uns wieder und singen unsre Lieder.
Kevin, olta Steirabua, einer von uns, für Sturm immer alles gegeben, ois Guade, schenk die Roten ein, dass sie nicht mehr wissen wo hinten und vorne ist.
Die Roten sind nicht unsere Baustelle, bist du deppat, facepalm, Glückwunsch, gratuliere, Mohrenbrauerei Dornbirn sind gute Biere.
Oh Gak, oh Gak, für immer Liga zwa, auch die nächsten Jahr, keiner mag sie, scheissegal.
Steiraschmäh, Alte Garde Donawitz, wilde Jungs, geht scho gemma Vullgas gegen die Roten.
Wen kannst du heute noch vertrauen?
In Andi Schicker we trust, Ausnahmetalent, ehemaliger Lehrbua vom Gü Kreissl, als Steira geboren um Sturm Graz zu dienen, 2023 Geschichte geschrieben, ewig treu, sehr viel freu.
Es ist eine Euphorie in Graz, dass glaubst du nicht, Nordkurve Abo, Warteliste, Olta, beste, positive Sturm Graz Stimmung aller Zeiten, Sturm Graz wird dich ein Leben lang begleiten, es werden nicht alle schaffen, unglaublich, Nord ist ausverkauft, Ausgesperrte mit uns.
San ma uns ehrlich, von Frau zu Frau, von Mann zu Mann, da Andi und Chris sind mehr als Freunde, sie sind wie Brüder, glorreiche Zeiten stehen uns bevor, wir san die Besten, Olta.
Komm ins Stadion, hol dir das Abo 2023/24, reichen wir uns die Hände und werden Legende, peitschen wir die Schwoazen vor, immer Vullgas, noch ein Tor.
Steiraschmäh, Sturm Graz ole`, die schönsten Dinge im Leben sind nicht materiell, wir sind traditionell.
Sturm Graz ist ein Lebensgefühl, Vorzeige-, Mitglieder Verein ohne Sauerein, ein Synonym für einen perfekt geführten Verein, kein Verein der Scheichs, Araber, Spielzeug der Reichen, mitnichten, wir sind reicher als reich, denn Reichtum ist keine Frage des Geldes.
Sei ma net bes, Sommer 2023, es is afoch geil Sturmfan zu sein, afoch nur a geiler Verein.