Annähernd vergebene Mühen
Am Samstag stand für die SK Sturm Graz Damen, bisher auf Rang sechs der Tabelle, das Nachtragsspiel aus der zweiten Runde der ÖFB Frauenbundesliga 2017/18 am Programm. Am Verbandssportplatz – die Spielfelder des Trainingszentrums Messendorf werden gerade auf Vordermann gebracht – empfingen sie mit der Union Kleinmünchen die Tabellenachten der Liga. Ca. 100 Zuseher, darunter auch Ex-Blacky Steffi Enzinger, bekamen an einem sonnigen Herbstnachmittag eine druckvolle Sturm-Elf zu sehen, die stets den Weg nach vorne suchte und ihren Gegnerinnen kaum Gelegenheit zum Verschnaufen ließ. Die Oberösterreicherinnen ihrerseits verstanden es aber, die Räume gut eng zu machen und die Grazerinnen in ein Geduldsspiel zu zwingen. Nichtsdestotrotz dauerte es nur acht Minuten, bis Nike Winter die erste Großchance ausließ. Eine Flanke ihrer Teamkollegin Julia Kofler übernahm sie per Kopf und beförderte den Ball aus kurzer Distanz über das Tor.
Sturm am Drücker
Fünf Minuten später zog Sturms Nummer elf Anna Malle aus der Distanz ab, doch Torfrau Tamara Mitterbauer hatte mit diesem Schuss keine Probleme. Die Schwarz-Weißen drückten dem Spiel ihren Stempel auf, verteidigten sehr hoch und zwangen die Kleinmümchnerinnen immer wieder zu Fehlern. In der 24. Minute verpassten sie die nächste Großgelegenheit auf das längst überfällige 1:0. Die sehr spielfreudige Kofler bediente Katharina Naschenweng nach ruhendem Ball von der seitlichen Strafraumgrenze am Elferpunkt ideal, der Schuss der Nummer 19 wurde jedoch abgeblockt. Dann plötzlich ein lauter Schmerzschrei, im Zweikampf mit Sturms Offensivkraft Isabella Posch blieb Nina Wasserbauer liegen und griff sich ans Knie. Die Oberösterreicherin konnte nicht weiterspielen und musste mit Verdacht auf Kreuzbandriss von Rettungskräften ins Spital eingeliefert werden. Für sie kam Johanna Hauhart ins Spiel.
Torlose erste Hälfte
Die schwarz-weißen Ladies wirkten in ihrem Vorhaben, die Führung noch vor der Pause zu erzielen unermüdlich, agierten dabei aber glück- und manchmal auch etwas ideenlos. Jessica Starchls flacher Weitschuss verfehlte in der 36. Minute den Kasten, in weiterer Folge scheiterten Winter und Posch am Torerfolg. Der Ball wollte nicht ins Netz. Das änderte sich nach der Pause jedoch jäh. Nicole Gatternig beförderte das Leder nach gezieltem Freistoß von Winter zur Führung für den SK Sturm in die Maschen – alles im Lot. Dass aber die in der ersten Hälfte eingewechselte Kleinmünchnerin Johanna Hauhart nach Kollektivversagen der Sturm-Defensive im Gegenzug ausgleichen konnte, ließ die freudigen Gesichter des anwesenden Anhangs schnell erstarren. Torfrau Anna-Carina Kristler blieb in dieser Situation chancenlos. Die Reaktion ihres Teams darf aber durchaus als erfrischend bezeichnet werden, denn man verstand es, den Druck sogar noch zu erhöhen. In der 50. Minute brachten Posch und Kofler, die den Abpraller übernahm, den Ball nach Vorarbeit von Emily Cancienne nicht im gegnerischen Kasten unter, den Malle nur kurz darauf kanonierte und Torfrau Mitterbauer so zu einer Glanztat zwang. Sehenswert fischte sie die Kanonenkugel aus dem Kreuzeck und hielt ihr Team, das konditionell langsam aber doch ins Wanken geriet, im Spiel.
Vergebliche Mühen
Die Sturm Damen ließen nicht locker, in 73. Minute versuchte sich abermals Malle im Distanzschießen, dann jagte Posch den Ball knapp über das Tor. In den Schlussminuten drückten die Schwoazn auf die Führung, während die Unions-Kickerinnen ihre letzten Reserven in eine beherzte Defensivschlacht investierten und damit reüssierten. Michelle Schmelzer und Torschützin Gatternig durften gegen Ende des Spiels nämlich ebenfalls nicht noch einmal jubelnd abdrehen. Somit trennten sich die beiden Mannschaften mit einem für die Oberösterreicherinnen schmeichelhaften Remis. Trotz Ermangelung eines vollen Erfolgs konnten die Spielerinnen unter Trainer Christian Lang jedoch einen Tabellenplatz gutmachen und rangieren somit vor dem Grazer Derby gegen LUV am 1. Oktober auf Tang vier.
Aufstellung
SK Sturm Graz Damen: Kristler, Winter, Posch, Cancienne (62. Schmelzer), Malle, Gatternig, Mak, Naschenweng, Weilharter, Kofler, Starchl (74. Lazarek)
Ersatz: Gritzner, Hrnjkas, Schmelzer, Lazarek, Boandl
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