Andreas Gabalier verdrängt Sturm aus Stadion
Austrian problems. Nachdem bekannt worden ist, dass die Wiener Austria aufgrund des Frauenlaufs mit 35.000 Teilnehmerinnen in der letzten Runde der Österreichischen Bundesliga ihre Partie gegen RB Salzburg nicht im Ernst-Happel-Stadion austragen kann, muss nun auch der SK Sturm für sein Cup-Halbfinale gegen den SK Rapid umsiedeln. Das gab der SK Sturm heute morgen per Presseaussendung bekannt. Grund dafür ist niemand geringerer als der Volks Rock’n’Roller Andreas Gabalier höchstselbst.
Gabalier hätte am 18. April ab 20 Uhr in der Grazer Stadthalle sein Konzertprogramm „I rock di, du rockst mi“ im Rahmen seiner Österreich-Deutschland-Tour zum Besten geben sollen. Bereits zu Verkaufsstart im vergangenen Jahr, so Armin Egger, Geschäftsführer des Messecongress Graz (MCG), sei bereits mitgeteilt worden, dass im Falle eines übergroßen Andrangs das Konzert in die Merkur Arena verlegt werden solle. Diese fasst bei Events nämlich bis zu 21.000 Personen, die Stadthalle Graz hingegen ist bei einer reinen Stehplatzvariante mit 14.500 Gästen bereits ausgelastet. Nun sei man bei 14.000 verkauften Tickets angelangt, die magische Grenze, bei jener das Konzert in die Heimstätte des SK Sturm verlegt wird. Dass an diesem Abend auch das ÖFB-Cup-Halbfinale in der Merkur Arena stattfinden sollte, verursacht nun eine unvermeidbare Terminkollision. Das Hauptproblem: Für beide Events wurden bereits massenhaft Tickets abgesetzt.
„Mit dieser Eventualität haben wir vor einem Jahr ja gar nicht gerechnet, die Chancen, dass der ÖFB genau an diesem Tag ein Cup-Spiel in Graz ansetzt, steht 1 zu 1.000“, so Egger weiter. „Außerdem hätten wir nie gedacht, dass der SK Sturm so weit kommt!“ Bereits vor einer Woche gab es mit den Verantwortlichen des SK Sturm und jenen des MCG ein mehrstündiges Gespräch, in dem Lösungen gesucht, gefunden und mit dem heutigen Tag präsentiert wurden. „Dass wir das Heimrecht an Rapid abgeben, stand für uns nie zur Debatte“, meint Geschäftsführer Sport Günter Kreissl. Aufgrund des großen Besucherandrangs ist deshalb das EM-Stadion in Klagenfurt die einzige Option. „Positiv dabei ist, für das Spiel nun noch mehr Zuseher gewinnen zu können, außerdem haben wir somit gleich eine Generalprobe für das Finalspiel“, setzt Kreissl mit einem Augenzwinkern fort. Das Wörthersee-Stadion, in welchem auch das ÖFB-Cup Finale ausgetragen wird, hat ein Fassungsvermögen von 32.000 Personen. Bereits erworbene Karten für das Stadion Liebenau sind auch für Klagenfurt gültig.
„Natürlich ist uns bewusst, dass diese Nachricht einige Fans verärgern wird, aber wir haben uns das auch nicht so ausgesucht“, wird Geschäftsführer Wirtschaft Thomas Tebbich in der Presseaussendung zitiert. „Deshalb besteht auch die Möglichkeit, bereits erworbene Tickets ab Dienstag in unseren Fanshops wieder umzutauschen.“ Die vollen Kosten soll man dafür aber nicht zurückerstattet bekommen, entweder man tauscht seine Karte gegen ein Andreas Gabalier-Stehplatzticket um oder man bekommt die Hälfte des Kaufpreises und ein Volks Rock’n’Roller-Goodie retour. All jene Sturm-Fans, denen die Reise nach Klagenfurt zu weit ist oder die sich nicht zwischen Gabalier und Rapid entscheiden können, gehen beim „I rock di, du rockst mi“-Konzert in der Merkur Arena natürlich auch nicht leer aus. Auf den beiden Anzeigetafeln im Stadion soll nämlich ab 20:30 Uhr – natürlich stumm geschaltet – das Cup-Halbfinale übertragen werden. Bei einem Tor der Steirer wird Gabalier laut Management sein Programm kurzzeitig unterbrechen und seinen selbst geschriebenen Sturm-Song „1909“ performen.
„Ich hoffe wirklich, dass Sturm gewinnt und auch viele Tore schießt“, sagt der brennende Sturm-Fan Gabalier. „Als ich damals meinen Sturm-Song live im Stadion performt habe, gab es so viel positive Rückmeldung, ich bekomme jedes Mal Gänsehaut, wenn ich das Lied spiele.“ Auch er selbst wäre gerne im Stadion gewesen und hätte „seine Schwoazen“ von der Kurve aus angefeuert, aber „Musik geht dann halt doch immer vor“. Bereits am Samstag zuvor, wenn es für den SK Sturm daheim in der Liga gegen den SV Mattersburg geht, wird der Friesacher im Stadion sein und in der Halbzeitpause als Einstimmung auf sein Konzert und das Cup-Halbfinale in der Halbzeitpause sein Lied „1909“ präsentieren. Besitzer eines Tickets für das Gabalier-Konzert am darauffolgenden Mittwoch haben bei diesem Spiel freien Eintritt. „Vielleicht braucht es einfach meine Hilfe, um das Stadion auch gegen kleinere Gegner voll zu bekommen“, lacht der Volks-Rock’n’Roller. Auch auf Seiten des SK Sturm wird diese Causa eher positiv als negativ gesehen. Präsident Christian Jauk: „Ich denke, so konnten wir eine zufriedenstellende Lösung für alles finden.“ Pressesprecher Alexander Fasching wird übrigens ebenfalls nicht in Klagenfurt dabei sein. „Er hat um Urlaub angesucht, er freut sich wie ein kleines Kind auf den Andreas Gabalier“, so Jauk weiter. Einzig Trainer Heiko Vogel soll gar nicht glücklich mit der Situation sein. Auf Nachfrage von SturmNetz fauchte er nur etwas von „Möchtegern-Musiker“ ins Handy, bevor er wütend auflegte.
Update 17:00 Uhr
Hiermit müssen wir leider alle Ohropax-Vertreter enttäuschen, die sich bereits Hoffnungen auf ein Open-Air-Konzert von Andreas Gabalier gemacht haben. Bei diesem Artikel handelt es sich um nichts weiter als einen Aprilscherz. Auch möchten wir uns bei all jenen Usern entschuldigen, deren „April, April“-Kommentare wir gelöscht haben, um den Spaß noch etwas länger aufrecht zu erhalten. Sollte Andreas Gabalier tatsächlich in der Merkur Arena auftreten, können wir bei Gott nichts dafür.
Geile Aktion zum 1. April… hab schon kurz das letzte Fünkchen „Glauben“ an die Bundesliga verloren
Chapeau Chapeau! Bis zu: „Außerdem hätten wir nie gedacht, dass der SK Sturm so weit kommt!“
War i brenn haß! Unten raus wirds dann aba doch too much ;-). Aber whs eh ganz bewusst.
Es war in der Meistersaison 2010, beim Heimspiel gegen Innsbruck. Ziemlich volles Stadion, der „Künstler“ im Vollplaybackmodus, wurde gnadenlos ausgepfiffen, und das zu Recht, wir sind urban und nicht provinziell, ich war mächtig stolz auf unseren Anhang, und später auf die Mannschaft, 2:0 Sieg!
Ist Ihre Antwort auch ein Aprilscherz?
Weil es wäre interessant zu wissen, wie viele Zuseher Sturm hätte lediglich mit „urbanen“ Grazern ohne den anderen zwölf steirischen Bezirken bzw. Nachbarbundesländern….
Ob man Gabalier mag oder nicht mag hängt nicht davon ab, ob man in der Stadt oder am Land lebt.
Ich z.B. lebe am Land und mag die Musik von Gabalier auch nicht.
Hingegen füllt der Gabalier Stadien und Hallen in großen Städten. Also fahren die sogenannten Städter auf ihn auch, wenn nicht noch mehr ab.
Sturm ist kein Stadtverein, sondern ist der Verein von der gesamten Steiermark. Ich glaube, dass mehr als die Hälfte der Zuseher von außerhalb Graz kommen.
Sorry, dass ich bei Euch zwei Helden etwas zu viel an Checkerqualitäten vorausgesetzt habe. „Provinziell“ war in diesem Zusammenhang als Geisteshaltung gemeint, die man leider auch sehr oft im „urbanen“ Bereich antrifft! Und dass der Sk Sturm „Graz“ heisst und nicht „St. Gigritz am Potschen“ ist auch dadurch belegt, dass ein nicht unwesentlicher Teil des Mythos sich aus seiner urbanen (Gründungs)-Geschichte ableitet. Das soll aber dezidiert keinen Fan, wo immer er herkommt, ausschließen….
das urbane graz und deren bewohner (fans anderer mannschaften bezeichnen diese auch als „bauernschweine“), war auch die stadt der volkserhebung. war diese „errungenschaft“ dann eher urban oder provinziell?
Stadt der Volkserhebung im Sinne von: „Wir sind eure Hauptstadt, Ihr Nazis!“?
Aber im Ernst:
Urban oder umlandig, wir sind schwarz weiß, die Welt ist es nicht!
Gratuliere, ich bin echt fast drauf reingefallen. Eh traurig, wie plausibel dieses Szenario ist.