Amateure: Rückblick und Vorschau

So lief die Herbstsaison der SK Sturm Amateure

So verlief der Herbst

Die Vorsaison beendeten die SK Sturm Graz Amateure auf Tabellenplatz sieben, ganze 21 Punkte hinter dem GAK, der die Regionalliga-Mitte quasi überrollte, jedoch auch 27 Zähler vor dem ersten Abstiegsrang. Nach der Saison wurden die Karten neu gemischt und es war bereits im Vorfeld von einer spannenden Liga ohne große Favoriten auszugehen. Und genau so kam es auch. Sturms Amateure starteten mit einem 3:1-Auswärtserfolg beim FC Gleisdorf und waren nach drei weiteren Erfolgen in vier gespielten Runden noch ohne Punktverlust. Danach folgten allerdings vier Runden, aus denen man lediglich zwei Zähler verbuchen konnte. Am neunten Spieltag stand das Auswärtsspiel beim Aufsteiger und Überraschungsteam USV St. Anna am Aigen am Programm. Gegen die Oststeirer, die seit der fünften Runde an der Spitze standen, setzten sich die Jungblackys mit 2:1 durch. Spätestens nach dem Rückschlag gegen Hertha Wels (2:5-Niederlage) ging es für die Grazer bis zur Winterpause wieder steil nach oben. Es folgten vier Siege in ebenso vielen Runden mit einem beeindruckenden Torverhältnis von 16:4, wodurch man sich die Tabellenführung wieder zurückeroberte und sich damit auch die Winterkrone sicherte.

Reif für Liga 2?

Wer sich in den letzten Monaten live ein Spiel der Amateure angeschaut hat, wird gesehen haben, dass sich durchaus einige Akteure für einen Einsatz in einer höheren Liga empfohlen haben. Einer der auffälligsten Spieler war freilich Top-Torschütze Martin Krienzer, der mit zwölf Treffern aktuell den zweiten Platz in der Torschützenliste belegt. Auch der 19-jährige Oliver Bacher trug mit neun Treffern erheblich zum guten Abschneiden im Herbst bei. Ebenfalls hier zu erwähnen sind die quirligen und spielstarken Mittelfeldakteure Dardan Shabanhaxhaj und Winfred Amoah, die nach dem Abgang von Markus Pink möglicherweise schon im kommenden Frühjahr im Kader der Profis stehen könnten. Generell kann man von einem sehr starken, jungen (Ø Alter: 19,7) Kollektiv sprechen, dem man den Aufstieg in die zweite Spielklasse durchaus zutrauen darf. 

© Martin Hirtenfellner Fotografie

So geht’s weiter

Nach der Winterpause starten die Sturm Amateure mit dem ersten Testspiel am 15. Jänner gegen den Landesligisten Bruck an der Mur. Ein interessantes Duell wartet am 8. Februar (ausgerechnet am Tag des Cup-Viertelfinal-Spieles beim LASK), denn an diesem Tag ist ein Testspiel gegen den Zweitligisten SV Lafnitz geplant. Im Kader der Oststeirer stehen mit David Schloffer, Gabriele Piras zwei Ex-Blackys, sowie Lukas Fadinger, der aktuell von den Sturm Amateuren zu den Lafnitzern verliehen ist und dort auch zur Stammelf gehört. Bis vor kurzem hatten die Lafnitzer mit Ferdinand Feldhofer sogar einen Trainer mit Sturm-Vergangenheit. Der gebürtige Vorauer wechselte allerdings unmittelbar vor Weihnachten nach Kärnten zum WAC. Das erste Pflichstpiel im Frühjahr findet am 7. März auswärts gegen TUS Bad Gleichenberg statt.

Aufstieg?

Im Kampf um den Aufstieg hat man aktuell wohl nur Hertha Wels als Kontrahenten. Die Oberösterreicher liegen derzeit auf Rang vier mit vier Zählern Rückstand auf die Grazer. Die dazwischen liegenden Teams aus Gurten und Allerheiligen spielten zwar ebenso einen sehr guten Herbst und dürften sich auch realistische Gedanken um den Meistertitel machen, werden aber keine Lizenz für die zweite Spielklasse beantragen und somit ohne Aufstiegsrecht bleiben. Doch ob die Welser wirklich aufsteigen können, ist aktuell noch fraglich, denn da das eigene Stadion ohne größere Aufwände die Lizenzkriterien nicht erfüllt, müsste man in die Heimat des Stadtrivalen vom FC Wels ausweichen, der von seiner Seite aus noch kein grünes Licht dafür gab.

Bei Sturm gibt es jedoch auch noch einige Fragezeichen. „Wir nehmen einen möglichen Aufstieg der Amateure in unsere Überlegungen bezüglich der Lizenzierung für das Spieljahr 2020/21 mit auf“, sagte GF-Wirtschaft Thomas Tebbich. Unklar wäre jedenfalls vor allem noch der mögliche Austragungsort für die Heimspiele der Sturm-Fohlen. „Das ist eines der schwierigsten Themen, wo derzeit nur Gratkorn in Frage kommt. Liebenau ist ausgeschlossen, es dürfen nur zwei Bundesligavereine in einem Stadion spielen. […] Das ist schon viel komplexer als einfach nur zu denken: „Geil, aufgestiegen.“ Wir sind derzeit in Diskussionsprozessen mit vielen Verantwortlichen und müssen das alles durchdenken. Ich will aber kein Ergebnis vorwegnehmen. Es wird etwas ausgearbeitet, dem Vorstand präsentiert, eine Empfehlung abgegeben und aufs Wirtschaftliche überprüft. Ich denke aber, dass unsere Spieler so weit sind, dass sie auch auf anderen Wegen Spielpraxis auf Zweitliganiveau sammeln könnten – sei es durch Kooperationen oder Leihen“, sagte GF-Sport Günter Kreissl. Man kann nur hoffen, dass die Verantwortlichen des SK Sturm im Jahr 2020 eine Lösung im Falle einer Tabellenführung der Amateure am Ende der Saison finden werden und ein Aufstieg auch angenommen werden kann.

Statistiken

© Foto: Martin Hirtenfellner – Fotografie / © Grafik: Dominik Uhl

 

1 Kommentar

  1. Werner Thoma sagt:

    Ohne Worte.Sieht man ja wie es Salzburg und Lask vormachen…

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