Am Rande der Sensation

Spielbericht: SK Sturm Graz vs. RB Salzburg (1:1)

Wirklich viel durfte sich der SK Sturm Graz vor dem Spiel gegen RB Salzburg nicht erwarten. Die Mozartstädter agierten in der laufenden Spielzeit bislang überragend und gingen gegen die Blackys als klarer Favorit in die Begegnung. Naturgemäß wusste dies auch Sturm-Trainer Nestor El Maestro, der vor dem Spiel aber auch an die Offensivqualitäten seiner Mannschaft appellierte: „Ich hoffe, dass wir nicht mit allzu viel Respekt spielen.“

Salzburg-Coach Jesse Marsch setzte vor dem Champions-League-Match gegen den SSC Napoli auf Rotation, sowohl Takumi Minamino als auch Hee-chan Hwang (nicht einmal im Kader) standen nicht in der Startformation der Gäste. Dafür kehrte Erling Braut Haaland in die erste Elf zurück. Bei Sturm feierte Isaac Donkor etwas überraschend sein Debüt, zudem verzichtete El Maestro zunächst auf Kiril Despodov.

Traumstart

In der vierten Spielminute wurde es für die Grazer zum ersten Mal brenzlig: Masaya Okugawa tankte sich auf der rechten Seite durch, seine Hereingabe konnte Jörg Siebenhandl gerade noch vor dem heraneilenden Dominik Szoboszlai entschärfen. Dennoch begannen die Schwarz-Weißen im Großen und Ganzen sehr ordentlich und suchten ihr Heil in der Offensive – und fanden daher in der elften Minute die RIESENMÖGLICHKEIT auf das 1:0 vor. Stefan Hierländer eroberte den Ball im Mittelfeld und schickte Bekim Balaj in eine 3-gegen-2-Situation. Der Albaner passte ideal auf Thorsten Röcher, der plötzlich alleine vor Cican Stankovic auftauchte. Der Salzburg-Tormann kam noch leicht an die Kugel und nahm somit so viel Tempo aus dem Schuss, dass Marin Pongracic noch vor der Linie klären konnte. Doch die Grazer blieben weiter die bessere Mannschaft und belohnten sich in der 17. Spielminute. Hierländer flankte auf Röcher, dessen Kopfball nach einer überragenden Parade von Stankovic aber nur an der Latte landete. Doch der Ball sprang zurück in den Fünfmeterraum, wo Ivan Ljubic mutterseeleinallein stand und nur mehr ins leere Tor einschieben musste!

(c) Martin Hirtenfellner – Fotografie

Die Gäste taten danach etwas mehr für das Spiel, doch auch Sturm blieb enorm giftig und durchaus gefährlich. In der 30. Minute kam Salzburg wieder einmal gefährlich vor das Tor der Grazer, Donkor fing einen Pass von Sekou Koita jedoch noch rechtzeitig vor Okugawa ab. Kurz darauf setzte Szoboszlai einen Schuss nach Vorarbeit von Haaland am Tor vorbei. Sturm fand nun offensiv kaum mehr statt, in der 41. Spielminute kamen die Hausherren dann aber doch noch einmal zu einer Topchance. Otar Kiteishvili vernaschte auf der linken Seite Andre Ramalho und bediente Balaj ideal. Die Solospitze scheiterte mit ihrem Versuch aus gut elf Metern aber an Stankovic. Die beiden letzten Möglichkeiten vor der Pause gehörten dann wieder den Gästen: Sowohl Maximilian Wöber als auch Erling Haaland verzogen aber aus äußerst aussichtsreichen Positionen. So ging es mit einer alles in allem verdienten 1:0-Führung für Sturm in die Halbzeitpause.

Bitteres Gegentor

Vor 12.031 Zuschauern gingen beide Teams unverändert in die zweiten 45 Minuten – und Sturm hatte nach nur wenigen Sekunden die erste gute Gelegenheit. Nach einer hervorragenden Kombination zwischen Donkor, Kiteishvili und Balaj stellten sich der Georgier und der Albaner aber nicht geschickt genug an und vergaben somit die Chance auf das 2:0. Im Gegenzug sorgte Salzburg nach einem Freistoß für den vermeintlichen Ausgleich, der Treffer von Ramalho wurde aber aufgrund einer hauchzarten Abseitsstellung des Verteidigers zurecht aberkannt. Drei Minuten später hielt Siebenhandl einen Schuss von Szoboszlai sicher fest. Nach dem sehr intensiven Wiederbeginn flachte die Begegnung danach wieder etwas ab, wenngleich Salzburg das spielbestimmende Team blieb. Wirklich zwingend wurden die Bullen aber nicht.

In der 68. Spielminute brachte El Maestro Kiril Despodov für Thorsten Röcher ins Spiel. Der Bulgare stellte sich nur zwei Minuten später mit einem Freistoß auch gleich bei Cican Stankovic vor, der Schuss geriet jedoch etwas zu zentral. Kurz darauf ließ Despodov den Winkel nach einem Zuspiel von Kiteishvili etwas zu spitz werden. Just, als Sturm wieder etwas mutiger wurde, schlug der Tabellenführer dann aber doch zu: Wöber riss ein Schuss zunächst völlig ab, der Ball sprang aber unglücklich an Donkors Oberschenkel, von dem das Leder genau vor Koita landete. Die Nummer sieben ließ sich nicht zweimal bitten und schoss via Innenstange staubtrocken zum 1:1 ein.

(c) Martin Hirtenfellner – Fotografie

Danach entwickelte sich ein offenes Spiel mit Chancen für beide Mannschaften. In der 77. Minute traf Hierländer nach einem guten Haken nur Pongracic, Schiedsrichter Dieter Muckenhammer entschied sich wohl zurecht gegen einen möglichen Handelfmeter. Sekunden darauf rettete Siebenhandl überragend gegen Majeed Ashimeru, in der 81. Spielminute verfehlte der eingewechselte Patson Daka das Tor nach einer Hereingabe von Wöber nur um wenige Zentimeter. Doch auch Sturm versteckte sich nicht, insbesondere Despodov zeigte seine Klasse und setzte in der 87. Minute einen Freistoß aus rund 30 Metern an die Stange – zuvor hatte Zlatko Junuzovic den Mittelfeldspieler gestoppt, eine rote Karte wäre aber wohl zu hart gewesen. El Maestro sah dies allerdings anders und sah wie Junuzovic den gelben Karton. Sekunden darauf vergaben die Blackys dann die Riesenchance auf das 2:1: Despodov bediente Hierländer nach einem starken Sololauf ideal, der Kapitän setzte seinen Kopfball völlig freistehend über den Kasten. In der Nachspielzeit sorgte Balaj mit einem Roller nur für ganz kleine Sorgenfalten bei den Salzburgern, auch ein Freistoß von Despodov sorgte nicht mehr für den Lucky Punch. Somit endete das Spiel mit einem 1:1-Unentschieden – dass nach dieser Partie sogar ein etwas bitterer Beigeschmack aufgrund der Vielzahl an Topchancen bleibt, darf als durchwegs positiv gewertet werden. So darf es in der kommenden Woche beim SKN St. Pölten gerne weitergehen.

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2 Kommentare

  1. bianco nero tifoso sagt:

    Ich bin glücklich, ich bin freu, a echter Sturmfan is immer treu, 2. HZ gegen eine hiniche Austria is vergessen, se la vie, wir sind von Sturm besessen, geh bitte, locker, Euphorie, Aufbruchstimmung is wieder da, St. Pölten, Kapfenberg, wir schaffen das, upper class, so ehrlich muss man sein, 2 Spiele, wir sind die Favouriten, wir sind die Kings vom SK Sturm und lieben Frauen mit grossen Titten.

    23 Mann Kader, danke Gü, bitte kein deja wü vom letzten Johr, a guade Kämpfertruppe, alles was Sturm ausmacht, born to fight, die Sturmgene intus ein Leben lang.

    El Maestro, Kulttrainer, super eingestelt die Burschen, 2019/20 wird unser Saison und unser Leben, was kann es Schönres geben als ein Sturmfan zu sein.

    So sind wir und das is unser Leben, wir ham noch lange nicht genug, ruhig Blut, wir geben Vullgas, grober Spass, wir sind wir, wir sind so, 110 Jahre, von der Wiege bis zur Bahre.

    Sturm Graz, ich liebe diesen Verein!

    • jorge72 sagt:

      mir taugen deine positiven kommentare einfach. du bist einer von denen die sich wirklich freuen können und nicht ihren angestauten frust hier loswerden wollen. weiter so!!!

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