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Spielercheck: SK Sturm Graz vs. SKN St. Pölten

Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der letzten Partie SK Sturm Graz vs. SKN St. Pölten sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet, sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man of the Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.

Man Of The Match:

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie

Deni Alar – Note: 1,77

In der fünften Minute zeigte unser Man Of The Match, warum man ihn als Torjäger bezeichnen darf. Nach einem schweren Patzer von Diallo, dem ein Rückpass gründlich misslang, zeigte der Obersteirer seinen Torinstinkt.  Reaktionsschnell kam er dem gegnerischen Keeper zuvor, brachte den Ball völlig alleine im gegnerischen Strafraum unter Kontrolle und vollstreckte schließlich sehenswert mit dem Außenrist zum sehr frühen 2:0. Somit feierte Alar seinen 16. Saisontreffer. Zuvor allerdings setzte er Schmerböck schon perfekt in Szene, so dass dieser schließlich das 1:0 vorbereiten konnte. Selbst beim alles entscheidenden dritten Treffer hatte er seine Beine im Spiel, indem er abermals Schmerböck, den Torschützen, mit einem brauchbaren Zuspiel versorgte. Ein Tor, ein Assist, außerdem drei Torschussvorlagen – Deni Alar zeigte, warum das in ihn gesetzte Vertrauen auch nach so mancher Durststrecke gerechtfertigt ist. Wenn er die richtigen Bälle bekommt, ist er eine Gefahr für den gegnerischen Kasten. Sein Auftritt am vergangenen Samstag macht jedenfalls Hoffnung, dass er seine Führung in der Torschützenliste der Bundesliga noch ausbauen wird!

Marc Andre Schmerböck – Note: 1,92

An ihm gibt es bei der Benennung der Startelf derzeit einfach keinen Weg vorbei. Im Spiel gegen St. Pölten hatte er bei den gefährlichen Angriffen des SK Sturm seine Beine praktisch immer im Spiel. Schon in der dritten Minute konnte Stefan Hierländer eine seiner Hereingaben zum frühen 1:0 verwerten. Im weiteren Spielverlauf konnte er immer wieder gute offensive Akzente setzen, wie etwa bei zwei leider ausgelassenen Sitzern: Zweimal löste er sich dank seiner Antizipation perfekt von seinen Gegenspielern und konnte zwei Top-Zuspiele alleine vor dem gegnerischen Tormann annehmen. Nicht viel fehlte in beiden Situationen zum Torerfolg, wahrscheinlich nur Coolness und Abgebrühtheit. Die legte er dann an den Tag, als er mit einem flachen Prachtschuss aus ca. 15 Metern ins lange Eck für das zwischenzeitliche 3:1 sorgte.

Christian Gratzei – Note: 2,01

Der Torhüter musste zwei Gegentore einstecken, konnte aber, wie gewohnt, weitestgehend überzeugen. Beim zweiten Treffer der Gäste muss man sich natürlich fragen, ob er den Eckball nicht einfach hätte wegfausten können. Es wäre aber keinesfalls richtig, ihm die Schuld an diesem Tor anzulasten, denn die Innenverteidigung, allen voran Kapitän Christian Schulz, ließ in dieser Situation Entschlossenheit missen. Christian Gratzei ist nach wie vor ein echter Rückhalt für den SK Sturm und stellt Runde für Runde unter Beweis, warum er gegenüber Daniel Lück den Vorzug erhalten muss. Der Autor dieses Checks möchte auch anmerken, dass er, ebenso wie Roman Kienast, durch das Erscheinen beim Gruabn-Legendentag am 1. Mai im Gegensatz zu so manchem Team-Kollegen seiner Zugehörigkeit zum Verein auf eine Weise Ausdruck verlieh, wie sie schöner nicht sein könnte.

Stefan Hierländer – Note: 2,25

Nur knapp drei Minuten waren gespielt, als der Kärntner zum Torjubel abdrehen durfte. Eine Schmerböck-Hereingabe, abgefälscht von Grasegger, konnte er verwerten, ohne dem gegnerischen Tormann eine Chance zu lassen. Sein Tor war der Auftakt einer furiosen Anfangsphase (zwei Tore in den ersten fünf Minuten gelangen den Grazern zuletzt 1977), die letztendlich aber in einem eher mäßigen Spiel des SK Sturm endete. Hierländers Leistung darf man jedoch getrost als zufriedenstellend bezeichnen, weil er im Aufbauspiel immer wieder in der Lage war, Bälle schnell nach vorne zu bringen und drei Abschlüsse können sich schon sehen lassen. Sein Passspiel hat allerdings noch viel Luft nach oben, denn eine Passquote von 46,2 % zeichnet kein besonders gutes Bild. Viel Licht und auch Schatten.

James Jeggo – Note: 2,38

Der australische Part der Doppelsechs hatte nach Ansicht des Autors seinem Partner Piesinger gegenüber leistungsmäßig diesmal etwas das Nachsehen. Im Spielaufbau verlor er den Ball oft unnötig und außerdem kam er, sehr untypisch für ihn, in nur wenige Zweikämpfe. Er wirkte weniger bissig als gewohnt und machte einen müden Eindruck. Nichts desto trotz erstaunte er das Publikum mit einer sehr schönen Aktion: ein Zuckerpass auf Schmerböck. Leider ließ die Nummer 24 die darauffolgende Top-Chance aus, womit er Jeggo um einen Scorerpunkt brachte. Dass er im Zentrum wichtige Akzente setzen kann, hat er bereits in vielen Spielen bewiesen, auch in diesem. Eine Steigerung muss aber wieder her, denn auf der Zielgeraden der Saison könnten seine Fähigkeiten noch entscheidend sein.

Dario Maresic – Note: 2,49

Das Jungjuwel in der Grazer Innenverteidigung legte einen soliden Auftritt hin, wenngleich ihm verständlicherweise Anspannung anzumerken war. Ein paar zum Glück nicht sonderlich folgenschwere Fehler unterliefen Maresic, was am positiven Gesamteindruck seiner Leistung jedoch nichts ändert. Besonders auffällig agierte der junge Spieler nicht, was gerade auf seiner Position jedoch nicht unbedingt von Nachteil ist. Beim Gegentreffer durch Daniel Schütz verabsäumte sein erfahrener Partner Christian Schulz die Lücke zwischen ihm und Lykogiannis rechtzeitig zu schließen, so dass die Niederösterreicher letztendlich leichtes Spiel hatten.

Fabian Koch – Note: 2,66

Der Tiroler – Geburtstagskind Ivica Osim hätte seine Freude mit ihm gehabt – liefert konstant zufriedenstellende Leistungen ab und zeigt Spiel für Spiel, warum seine Verpflichtung ein Glücksgriff war, auch wenn er offensiv gegen St. Pölten kaum auffallen konnte. Eine Flanke schlug er und die misslang. Defensiv rackerte er sehr brav, konnte auch mit den relativ spielfreudigen Flügeln der Gäste mithalten und den einen oder anderen gefährlicheren Angriff unterbinden. Osim hätte ihn wohl als Wasserträger bezeichnet und wer den Jahrhunderttrainer kennt, weiß um die Ehre dieses Titels.

Charalampos Lykogiannis – Note: 2,97

Mit einer kämpferisch sauberen Leistung hat sich Lykogiannis nach diesem Spiel wenig vorzuwerfen, einzig einige Fehler in Spielaufbau und Stellungsspiel bedürfen der Verbesserung, will er dazu beitragen, Sturm in der Tabelle weiter von den Altachern weg nach vorne zu bringen. Die Vorarlberger zeigten nämlich im Spiel gegen die Austria nämlich, dass sie Probleme mit einem schnellen Flügelspiel und präzisen Flanken nach flottem Umschalten haben. Lykogiannis dürfte übrigens auch bei Fortuna einen Stein im Brett haben, denn nur ihr war es zu verdanken, dass Schiedsrichter Grobelnik sein strafwürdiges Foul im eigenen Strafraum, kurz vor Deni Alars Treffer zum 2:0, nicht ahndete.

Christian Schulz – Note: 3,02

Der deutsche Routinier, am schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn, zeigt zwischendurch, was er kann, nur um wenig später wieder für Kopfschütteln zu sorgen. Achterbahnfahrt, Hilfsausdruck (frei nach Wolf Haas). Mit einigen klärenden Aktionen trug er maßgeblich zum Erfolg bei und dennoch konnte er auch in dieser Partie nicht vollends überzeugen. Seine Spieleröffnungen bedürfen dringend deutlicher Verbesserung. Beim ersten Gegentreffer verzichtete er auf sein Stellungsspiel, was dem Gegner einen tödlichen Lochpass ermöglichte und beim zweiten verabsäumte er es aufgrund von Zaghaftigkeit, gegen Petrovic ins Luftduell um den Ball zukommen. Sein Bonus, der ihm zu einem Platz in der Startelf verhilft, ist seine Routine, die er als Abwehrchef allerdings abermals nur selten ausspielen konnte. Seine Viererkette hatte er nur ansatzweise unter Kontrolle.

Simon Piesinger – Note: 3,28:

Der Sechser spielte eine mehr als nur passable Partie und zeigte mit einem feinen Pass auf Schmerböck, der die daraus resultierende Top-Chance leider vergab, dass er über Spielübersicht und Ballgefühl verfügt. Eine Passquote von 89,3 % kann sich sehen lassen, ebenso seine Zweikampfquote von 60 %. Der Turm kann es also immer noch und stellte diesmal nach Ansicht des Autors vor allem offensiv auch seinen Partner Jeggo etwas in den Schatten. Einen Piesinger in Form, wie wir ihn in der Partie gegen St. Pölten zu sehen bekamen, kann Sturm gut gebrauchen.

Baris Atik – Note: 3,62

Momentan stockt der quirlige Turbo etwas. Viel zu oft verliert er den Ball nach langen Dribblings, weil er Probleme damit zu haben scheint, eine meist zweifelsohne vorhandene Anspielstation zu finden. Er agierte bis zu seiner Auswechslung beinahe komplett farblos. Zumindest beim zwischenzeitlichen 3:1 leistete er wichtige Vorarbeit. Schwamm drüber! Ein junger Spieler erleidet nun einmal Leistungseinbrüche, das gehört zum Erwachsenwerden auf dem Feld dazu.

Wechselspieler:

Sascha Horvath – Note: 2,74

In der 71. Minute kam Horvath für Baris Atik ins Spiel. Auch wenn er keine allzu großen Offensivakzente setzen konnte, deutete er doch an, dass er für sein Reservistendasein zu gut ist. Ungemein stark in der Ballbehandlung, passsicher und schnell – mit jedem seiner Auftritte empfiehlt er sich für die Startelf. 

Philipp Zulechner – Note: 3,36

Zulechner kam ins Spiel und fiel vor allem durch einen auf unverständliche Weise vertändelten Angriff auf, in dem er im Eins-gegen-eins den Weg zum Tor hätte suchen müssen. Er entschied sich dafür, das Spiel zu verzögern und verlor schließlich den Ball.

Marvin Potzmann – Note: 3,11

Seine Einwechslung diente der Absicherung des Ergebnisses. Allzu viel konnte er aber aufgrund seiner zu kurzen Zeit auf dem Spielfeld nicht dazu beitragen.

 

Das SturmNetz.at – Team bedankt sich für 216 eingegangene Bewertungen und widmet Man Of The Match Deni Alar folgenden Song:


 

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