Alexander Prass: „Wir streben nach dem Höchsten“
Nachdem er zwei Mal hintereinander zum Man-of-the-Match gewählt wurde, war Alexander Prass am Montag Abend zu Gast bei Talk und Tore und sprach unter anderem über die bevorstehende Europa-League-Gruppenphase, Rotation, den Abstand zu Salzburg und über seine Zeit bei Red Bull:

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie
Über die Doppelbelastung bzw. Rotation in den letzten Wochen
„Ich stehe am liebsten immer am Platz. Dafür spielt man Fußball, man will Minuten sammeln und zeigen, was man kann. Solange ich fit bin, möchte ich immer spielen.“
Über das Ausscheiden gegen Dynamo Kyiv:
„Obwohl wir insbesondere im Rückspiel eine richtig gute Leistung gezeigt haben, war es in allen Bereichen ein bisschen zu wenig. Wir waren in beiden Spielen ein wenig schwächer und Dynamo ist insgesamt verdient weitergekommen. Wir können daraus lernen, bekamen aufgezeigt, wo wir uns verbessern müssen und das ist sehr wichtig für das Team.“
Was bedarf es, um in dieser Saison die Gruppenphase in der Europa-League zu überstehen?
„Wir haben uns im letzten Jahr in der Europa-League in jedem Spiel gesteigert. Gegen Sociedad und Monaco hat sehr viel gestimmt und wir haben uns an dieses Niveau gut angepasst. Wenn wir die richtigen Schlüsse aus dem letzten Jahr ziehen, wird es auf dieser Bühne irgendwann leichter. Wir sind daher heuer einen Schritt weiter.“
Die bisherige Performance in der Bundesliga:
„Grundsätzlich war es ein guter Saisonstart, auch wenn wir nicht ganz das mitgenommen haben, was möglich gewesen wäre. Gegen den WAC haben wir nicht die erhoffte Leistung gebracht, trotzdem hätten wir dort drei Punkte einfahren müssen. Gegen Ried waren es noch mehr zwei verschenkte Punkte. In Überzahl nur Unentschieden zu spielen, war sehr bitter. Allerdings sind wir immerhin ungeschlagen und blicken mit Zuversicht auf die nächsten Spiele.“
Über den nächsten Gegner, den LASK:
„Die Linzer haben sich gut verstärkt, sind in einem guten Flow und wir sind natürlich gewarnt. Unser Ziel wird es aber sein, diesen zu unterbinden.“
Wie groß ist der Abstand zu Salzburg?
„Jeder weiß, dass Red Bull ganz andere finanzielle Mittel zur Verfügung hat. Vor allem hinsichtlich Kaderbreite sind sie ganz weit weg von allen anderen Vereinen. Es wird sehr schwer, an Salzburg ranzukommen. Klar ist aber: Wir streben nach dem Höchsten. In den direkten Duellen haben wir ja schon mehrfach bewiesen, dass sie schlagbar sind. Nur müssen wir dieses Leistungsvermögen die ganze Saison hindurch durchziehen. Mit der Dreifachbelastung gestaltet sich dies allerdings schwierig, eben weil uns nicht diese Kaderbreite zur Verfügung steht.“
Wann klappt es mit dem ersten Treffer?
„Mittlerweile ist mir diese Frage schon ein bisschen unangenehm. Vor jedem Spiel sagt mir jemand, dass es heute so weit sein wird. Vor dem letzten Spiel etwa Andreas Schicker. Immerhin hab ich dann zu zwei Toren die Vorarbeit geleistet, auch wenn mir nur ein Assist gutgeschrieben wurde. Damit hab ich dem Team geholfen. Aber es wäre wirklich längst an der Zeit und es würde mich freuen, wenn es endlich klappen würde.“

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Über seine Freundschaft zu Rasmus Højlund:
„Wir hatten von Anfang an einen guten Draht miteinander. Ich habe ihn nach seiner Ankunft ein wenig unterstützt, da war dann gleich eine Verbindung da. Wir verstehen uns sowohl am als auch außerhalb des Platzes.“
Sein Wechsel vom LASK in die Red-Bull-Schule:
„Ich kam bereits mit 12 in das Internat. Das war natürlich am Anfang nicht so leicht, aber meine Eltern haben mich wöchentlich besucht und ich hatte sehr nette Erzieher. Das waren durchaus in gewisser Maßen Ersatzeltern. Die Zeit ist sehr schnell vergangen. Ab der Akademie war dann vieles nicht mehr so einfach: Es wurde einem nichts geschenkt. Dadurch hab ich gelernt, mich durchzusetzen. Auch der Sprung zu Liefering war kein Selbstläufer. Ich war einer der Letzten aus der U18, der einen Vertrag bekommen hat. Ich bin dennoch extrem dankbar für diese Zeit.“
Warum eigentlich der Schritt zu Sturm?
„Wenn dir als Liefering-Spieler von Red Bull gesagt wird, dass man dir unbedingt einen Vertrag für oben geben will, ist die Wahrscheinlichkeit gering, im Inland zu wechseln. Ich bekam damals aber nie wirklich eine Chance. Ich durfte nur einmal mittrainieren. Mir fehlte die Wertschätzung und ich sah keine Chance, dort auch zu Einsätzen zu kommen. Erst gegen Ende meiner Zeit in Salzburg war überhaupt die Rede von einem Vertrag, da wäre die Idee aber gewesen, mich irgendwohin auf Leihbasis zu transferieren. Das wollte ich nicht. Die Gespräche mit Sturm waren sehr gut und ich spürte dabei diese Wertschätzung. Das war der entscheidende Faktor.“
Gibt es so etwas wie einen Karriereplan?
„Grundsätzlich nicht. Ohne Leistung abzuliefern, kann man ohnehin nichts vorausplanen. Wenn man keine guten Partien abliefert, interessiert sich kein Klub für einen. Wenn schon, kümmert sich mein Berater Max Hagmayr dann darum. Er wird das gar nicht zu sehr an mich ranlassen, da ich mich voll auf Sturm konzentrieren möchte. Ich hab hier gerade verlängert, habe eine tolle Mannschaft rund um mich und fühle mich extrem wohl. Alles Weitere wird man dann sehen.“
Hat wirklich eine großartige Entwicklung genommen. Spielt teilweise geniale Pässe die unmittelbar zu einer Torchance bzw Toren führen, aber dann auch wieder schlampig. Seine Ausdauer ist der Wahnsinn und wenn er jetzt noch zu treffen beginnt (3-5 Tore sollten locker drinnen sein ;), stehen im alle Türen offen.
Dieser Junge wird uns noch sehr viel Freude bereiten (fußballerisch und auch finanziell). Unglaublich weit für sein Alter und ist aus der Stammformation absolut nicht mehr wegzudenken.
Obendrein ist er auch noch sehr sympathisch.
Genießen wir die Spiele noch mit ihm, denn allzu lange werden wir ihn leider nicht mehr halten können.
Kurzer offtopic: warum zum Teufel bekommt Sturm das Rückspiel gegen Kiew nicht als Sieg gewertet und kassiert damit nicht den wichtigen Punkt für die Jahreswertung ein? (Hatte die kleine Zeitung so berichtet). Unabhängig von der vermutlich sinnwidrigen und bald fallenden Regelung sollte man sich auf Sturm-Ebene dagegen doch wehren. Immerhin haben wir in 90 Minuten einen starken Gegner geschlagen. Wäre sehr interessant wenn man sich diesem Thema annehmen könnte, weil es fuchst einfach..
Stoark! Ein Vorbild für jeden Jungen der den gleichen Traum hat…
@Ranko: Die Regel wurde geändert, das Ergebnis zählt nach 120 Minuten (ohne Elfmeterschießen). Hatte mich auch nach 90 Minuten schon mal über die Punkte gefreut, aber dann leider feststellen dass das nicht mehr so ist, oder evtl. immer falsch im Kopf hatte.
@zuggi68: Ja das ist mir schon klar. Aber hätten wir auswärts 2:0 verloren und in Graz 1:0 gewonnen, dann hätten wir den Punkt bekommen (laut Artikel der Kleinen Zeitung – https://www.kleinezeitung.at/sport/fussball/oesterreich/bundesliga/sksturm/6176837/FussballFuenfjahreswertung_Wurde-Oesterreich-betrogen-UEFA-will).
Sprich wir haben besser abgeschnitten und werden dafür schlechter entlohnt, nämlich ohne Punkt. Das ist für mich persönlich absurd und das kann man so fast nicht so stehen lassen, sollte die Regelung tatsächlich so sein. Das wäre dann anzufechten, weil der Punkt wäre verdient und sehr wichtig für unsere 5 Jahreswertung (da liegen wir weit zurück und wir würden den Punkt dringend benötigen).
Aber ja, jetzt darüber ärgern macht wohl auch keinen Sinn mehr…