Absolute Krönung einer großartigen Saison?

Spielvorschau: Wolfsberger AC vs. SK Sturm Graz

Am Samstag wartet der letzte Showdown der diesjährigen Bundesliga-Saison. Der SK Sturm trifft in der Lavanttal-Arena auf den Wolfsberger AC. Mit dem Sieg gegen Rapid konnten die Grazer bereits am vergangenen Wochenende den internationalen Startplatz fixieren. Am Samstag könnte man eine starke Saison sogar mit dem Vizemeistertitel krönen.

Platz zwei in Reichweite

Auch mit dem bereits erreichten Saisonziel „Europacup“ sind die Spieler laut Trainer Christian Ilzer absolut motiviert: „Wir versuchen immer, das Maximum rauszuholen und wir versuchen alles zu gewinnen, was es zu gewinnen gibt.“ Kann man gegen den WAC mehr Punkte einfahren als Rapid Wien im Parallelspiel gegen den Linzer ASK, winkt Platz zwei und damit der Vizemeistertitel sowie die Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation. Es wäre mit der Saison 2017/18 das beste Resultat seit der Meisterschaft 2011. „Der Vizemeistertitel in Österreich hat mit der Dominanz von Red Bull ja sowieso einen ganz besonderen Stellenwert“, stellt Ilzer klar.

Otar Kiteishvili und Co könnten eine tolle Saison noch veredeln ©Martin Hirtenfellner Fotografie

Mit dem WAC wartet am Samstag das einzige Team, das der SK Sturm in dieser Bundesliga-Saison noch nicht schlagen konnte. Die letzten beiden Spiele unterlag man den Lavanttalern. „Es waren schon immer Spielverläufe, die uns das Leben sehr schwer gemacht haben. Wir waren in zwei Spielen mehr als 60 Minuten (insgesamt, Anm.) in Unterzahl“, sagte Ilzer zu den jüngsten Aufeinandertreffen. In der Meistergruppe setzte es Mitte April eine knappe 0:1-Niederlage. „Wir waren schon das bessere Team, da ist uns einfach kein Tor gelungen und der WAC hat in der Schlussphase mit einem Elfmeter das Spiel entschieden.“ Zudem sah Niklas Geyrhofer die rote Karte. „Es ist höchste Zeit, dass wir das direkte Duell gegen den WAC gewinnen.“

Letzte Partie für zwei Stürmer

Nach dem Fixieren der Europacup-Teilnahme gab Ilzer seinem Team zwei Tage frei, stellte aber klar, dass die Mannschaft sehr fokussiert und bestens eingestimmt sei: „Es fühlt jeder so ein bisschen eine Leichtigkeit im Herzen.“ Was den Kader betrifft, kann Ilzer abgesehen von den Langzeit-Verletzten Vincent Trummer und Sandro Ingolitsch aus dem Vollen schöpfen. Einzig Stefan Hierländer dürfte noch nicht bei 100 % sein. „Es ist eine muskuläre Geschichte, die er aus dem Spiel gegen die WSG mitgenommen hat. Wir werden sehen, ob sich das ausgeht, aber es ist definitiv kein großes Problem. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass er am Samstag zum Einsatz kommt“, stellte der Coach seinem Kapitän Spielminuten in Aussicht.

Für zwei Spieler geht mit dem Spiel am Samstag ihre Karriere in schwarz-weiß definitiv zu Ende. Wie Geschäftsführer Andreas Schicker bereits vor Wochen bekanntgab, verlassen Kevin Friesenbichler und Bekim Balaj den Verein mit Saisonende. Es ist unwahrscheinlich, dass beide gegen den WAC zum Einsatz kommen. Wie die Zukunft von David Nemeth aussieht, steht noch nicht endgültig fest. Die Grazer wollen jedenfalls um eine weitere Leihe kämpfen. Für eine etwaige Rückkehr des jungen Innenverteidigers zu Stammverein Mainz 05 soll aber vorgesorgt sein. „Es liegt dann in unserer Pflicht, einen so guten Ersatz zu finden, wie es David in dieser Saison gemacht hat. Es gibt Spieler, die wir da im Auge haben“, bestätigte Ilzer.

Spannende Konstellation vor der letzten Runde

Nach dem Sieg gegen Rapid liegt der SK Sturm nun punktegleich mit den Wienern. Das Team von Didi Kühbauer hat mit der deutlich besseren Tordifferenz die Nase vorne, den Extrapunkt, den Sturm aufgrund der ungeraden Punktzahl nach 22 Runden bekommt, erhält auch Rapid. Somit müssen die Grazer am abschließenden Spieltag zumindest einen Punkt mehr machen als die Hütteldorfer. Während die Schwarz-weißen in Wolfsberg antreten, trifft der SCR zuhause auf den Linzer ASK. Nicht nur der zweite Platz ist noch nicht vergeben, auch um Rang vier wird noch gekämpft. So kommt es auch zwischen dem LASK und WAC zu einem Fernduell. Die Lavanttaler liegen vor dem letzten Spieltag drei Zähler hinter den Linzern. Da auch dem WAC bei Punktegleichheit der „Bonuspunkt“ zugutekommt, würden sie bei einem Sieg gegen Sturm und einer gleichzeitigen Niederlage des LASK in Hütteldorf die Saison auf Rang vier abschließen und damit auch das Europacup-Playoff vermeiden. Dem LASK hingegen reicht ein Punkt gegen Rapid, um fix im Europacup vertreten zu sein.

Thorsten Röcher wird es den Grazern auch nicht leicht machen wollen ©Martin Hirtenfellner Fotografie

WAC ohne Abwehrchef, aber mit Fans

Zum ersten Mal seit vielen Monaten dürfen auch wieder Zuseherinnen und Zuseher das Spiel live im Stadion mitverfolgen. Ilzer freut sich, stellt aber klar: „Es sind ja leider nur Auswärtsfans. Es tut aber gut, wenn man nicht das Gefühl hat, allein im Stadion zu sein. Ein Fußballspiel braucht Atmosphäre, braucht Stimmung.“ Die Aktion der Fanklubs vor dem Spiel gegen Rapid zeigte seine Wirkung: „Es hat uns natürlich sehr viel Kraft gegeben, wie wir ins Stadion marschiert sind und uns die Fans empfangen haben. Es war ein Riesenauftrieb für uns, mit den Fans im Rücken. Einfach, dass die Fans da waren.“

Roman Stary, Trainer der Wolfsberger, muss im Heimspiel auf Dominik Baumgartner verzichten, der Abwehrchef sah in der Schlussphase gegen Wattens gelbrot. Dennoch wollen die Wolfsberger alles daran setzten, dem SK Sturm die Suppe zu versalzen. Stary gab die Richtung vor: „Wir freuen uns auf ein Endspiel, indem es für beide Mannschaften um sehr viel geht. Wir werden alles daran setzen, dass wir unsere Hausarbeiten erledigen und dann müssen auf das Spiel in Wien blicken. Unsere Fans werden am Samstag natürlich eine zusätzliche Motivation für die gesamte Mannschaft sein.”

 

Spieldaten

Wolfsberger AC vs. SK Sturm Graz

32. Runde der österreichischen Bundesliga 2020/2021

Samstag, 22. Mai 2021, Lavanttal-Arena

Mögliche Aufstellung: Siebenhandl; Gazibegovic, Nemeth, Wüthrich, Dante; Gorenc Stankovic, Kuen, Hierländer, Kiteishvili; Jantscher, Yeboah

Ersatz: Schützenauer, Geyrhofer, Jäger, Huspek, Ljubic, Friesenbichler, Balaj

Es fehlen: Trummer, Ingolitsch

 

 

6 Kommentare

  1. gepi20 sagt:

    Das letzte Interview von Schicker zum Trainer macht mich unrund : Er geht davon aus, dass Ilzer auch kommende Saison auf der Bank sitzen wird. (?)
    Egal, ich freue mich auf ein gutes Spiel in Kärnten. Egal was kommt, EC ist fix! Wer hätte das gedacht.

    • Melvinuss sagt:

      Und am nächsten Tag gab es in der Kleinen Zeitung ein großes Interview mit Christian Ilzer, wo er am Ende festhielt, dass er eine Vision mit Sturm hat und zudem keine großen Auslandsambitionen. Ich bin überzeugt dass die heurige Saison erst der Beginn von etwas war, dass uns in den kommenden 1-3 Jahren viel Freude bereiten kann. Ich bin mir sicher, dass er kommendes Jahr unser Trainer sein wird.

      Was ich ihn nur sehr gerne fragen würde: Warum hat er in Wien so auf die junge Garde gesetzt und bei und heuer so gar nicht? Ohne die Gründe dafür zu kennen, denn die gibt es aus seiner Sicht sicherlich genügend, das ist der einzige Kritikpunkt von meiner Warte für diese Saison, da hatte ich mir mehr erhofft. Obgleich ich diesbezüglich festhalten möchte: Das Alter bzw nur jung zu sein, darf nicht der ausschlaggebende Faktor für einen Einsatz sein, den muss sich ein Junger erst verdienen/erkämpfen!

    • fuchsrob sagt:

      ich hoffe diese Mannschaft, die echt ein Wahnsinn ist, zerfällt nicht so wie letzte Cupsiegermannschaft! Dann kann hier echt was entstehen in Graz.

  2. Schworza99 sagt:

    Ziel muss volle Attacke sein.

    Selbst wenn Platz 2 nicht ein Fixplatz ist, MUSS die Champions League immer Ziel sein. Kein Problem wenn wir es nicht schaffen aber das Gerede von „Platz 3“ ist besser ist für’n Hugo. Mit der Ambition kannst Erste Klasse spielen um eine Kiste Bier.

    Sollten wir jemanden Starkes ziehen in CL2 nehmen wir seine Setzung bei einer Niederlage mit in EL3 und auch dort nehmen wir die Setzung mit ins ConL Playoff.

    Sollten wir sechs Niederlagen einfahren in 3 Leistungsstufen haben wir es auch nicht verdient in eine Gruppenphase zu kommen. Punkt.

  3. fid82 sagt:

    Ilzer wird bleiben. Da bin ich mir sicher. Er war nur bei tm als möglicher Kandidat in Bern aufgetaucht. Denke aber, dass Bern anders bzw aus Schweizer Sicht größer denkt.
    Wenn Bern ein Angebot machen würde, wäre es zumindest schwer für Ilzer Nein zu sagen da CL und ein ziemlich sicher vielfaches von seinem jetzigen Salär auf ihn warten würde.

    Zur Kritik an ihm: auch mir baut er die Jungen zu wenig ein. Bei klaren Vorsprüngen muss ich nicht Balaj und Friese bringen. Dawäre mehr Spielzeit für Shabanhaxhaj und Mwepu sicher gut gewesen.
    Der 2. Kritikpunkt ist mit dem ersten verwandt. Er wechselt oft zu spät. Gerade eben auch bei klaren Verhältnissen. Da kann man schon mal in der 60. einen Doppelwechsel machen um eben den Jungen Praxis zu geben und um die Stammspieler zu schonen.
    Da der Kader nächste Saison noch breiter wird, wird dies auch passieren. Aber ein Shabanhaxhaj, Mwepu und Krienzer müssen nächste Saison Praxis bekommen bzw ist es für sie vom Alter her wichtig dass sie viel spielen. Man muss jetzt wissen ob sie das Zeug für uns haben

    Zu den Kommentaren hier: wir alle genießen die Euphorie, aber es wird zu Rückschlägen kommen und nur weil wir heuer 2. oder 3. werden sind wir nächste Saison nicht als Top3 Team zu sehen. Es ist oft so, dass man dem Plan voraus ist und dann eine Rückentwicklung kommt.

  4. sisquoone sagt:

    Ich möchte einmal die ein- und Auswechselungen bei Sturm kritisieren. Nachdem das jetzt bei den letzten x-Trainern ähnlich war, denke ich, dass es vom Präsidium ausgeht. Warum klagt man von Müdigkeit, aber nutzt nicht die Wechsel voll aus. ‍♂️ Dass der Kader nicht so breit ist lass ich net gelten.

    Nächster Kritik. Warum nimmt man friesenbichler und Balaj mit nach Kärnten? Wenn man doch eh schon mit einen Abgang plant dann geb ich doch den Spielern mit Verträgen die Möglichkeit zu spielen.

    Sonst bin ich recht zufrieden mit der Leistung.

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