6x ausgelost, 5x verloren und trotzdem nie gewonnen
Spiel 0: 9. Februar 1947
Zum ersten Mal wurde die Cup-Begegnung Rapid Wien gegen Sturm Graz bereits im Winter 1946/1947 ausgelost. Der Modus besagte damals, dass jede einzelne Cup-Partie in der Bundeshauptstadt auszutragen sei und jeder Bundesländerklub einen Wiener Gegner zugelost bekommt. Die Wiener Vereine setzten diese Bestimmung im Dezember durch, nachdem in den Sechzehntelfinali bei den Spielen der Wiener Klubs in der „Provinz“ die an und für sich vereinbarte Einnahmenteilung mit dem Argument nicht durchgeführt wurde, es hätte schlicht und einfach gar keine Einnahmen gegeben. Das schien damals sogar recht schlüssig, gab es bei den diversen Sportplätzen in den Bundesländern noch gar keine Umzäunung. Nach der Auslosung vom 10.01.1947 erklärten die Wiener Vereine, ab dem nächsten Spieljahr nur mehr an einer Wiener Meisterschaft und einem Wiener Cup teilzunehmen und lehnten jeden gesamtösterreichischen Bewerb ab. Die Partien wurden daraufhin nochmals gelost und Sturm bekam den 1. SC Wiener Neustadt als neuen Gegner. 11.000 Zuschauer stürmten die Gruabn. Bis heute das zweitbestbesuchteste Cup-Heimspiel des Sportklub Sturm, erst 1975 im Cupfinal-Rückspiel gegen Wacker Innsbruck (2:0, zwei Tore von Hubsi Kulmer, nach einem 0:3 am Tivoli) wurde diese Zahl mit rund 12.000 Besuchern zum ersten und – bis Mittwoch – zum letzten Mal überboten. Sturm gewann gegen die Niederösterreicher durch zwei Tore von Hans Gmeindl (ja, genau der, der später jahrzehntelang eine Kantine in der Gruabn betrieb) und je eines von Kurt Schmidt und Ludwig Durek mit 4:0 und scheiterte erst im Viertelfinale gegen den SC Rasenspieler Hochstädt (einem Werksverein aus dem 20. Wiener Hieb Brigittenau) mit 1:2.
Spiel 1: 11. April 1962
Achtelfinale
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Rapid – Sturm Graz 2:1 (1:0)
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11. 4. 1962
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Praterstadion, 8.000, Tittel Tore: 1:0 (9.) Wolny, 2:0 (52.) Flögel, 2:1 (71.) Hauser RAPID: Huyer; Zaglitsch, Glechner, Höltl; Skocik, Giesser; Tutschek, Wolny, Hanappi, Flögel, Bertalan STURM: Mikscha; Reiter, Schröttner, Rafaelidis; Kandler, Finding; Klug, Hauser, Wagner, Tautscher, Pammer |
Der damalige Regionalligist Sturm machte seinen Ruf als Cupfighter auch in mageren Zeiten alle Ehre. Nach Siegen gegen Vorwärts Steyr (6:1), den Innsbrucker AC (4:0) und einem hart umkämpften 4:3-Sieg gegen die damals große Vienna auf Schneeboden in der Grazer Gruabn, ist allerdings im Prater Endstation für die Schwarz-Weißen. Den Anschlusstreffer in Minute 71 – und somit Sturms erstes Cup-Tor gegen Rapid – erzielte Helmut Hauser in seinem letzten Pokalspiel für die Blackys. Der Rechtsaußen war 1954 vom Grazer Sportklub in die Gruabn gewechselt, von 1960 weg war er sogar Kapitän. Der Chemie-Student schlug nach seiner sportlichen Karriere eine akademische Laufbahn ein und lehrte bis zu seiner Pension an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich.
Spiel 2: 4. Dezember 1971
Achtelfinale
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Rapid – Sturm Graz 6:1 (3:1)
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4. 12. 1971
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Pfarrwiese, 3.000, Spiegl Tore: 1:0 (8.) Flögel, 2:0 (12.) Buzek, 3:0 (17.) Flögel, 3:1 (32.) Stendal, 4:1 (48.) Gallos, 5:1 (62.) Bjerregaard, 6:1 (88.) Buzek RAPID: Antrich (46. Fuchsbichler); Jagodic, Hof, Pajenk, Fak; Walzer (39. Scheffl), Flögel; Bjerregaard, Buzek, Lorenz, Gallos STURM: Benko (17. Hamerl); Holata, Ruß, Fuchs, Reiter, Kupferschmied; Peintinger, Murlasits, Huberts (63. Trenkwalder); Zamut, Stendal |
Spiel 3: 29. März 1983
Semifinale
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Rapid – Sturm Graz 5:3 n.V. (1:1, 3:3)
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29. 3. 1983
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Hanappi-Stadion, 4.000, Schachhuber Tore: 0:1 (36., Elfmeter) Bakota, 1:1 (38.) Kienast, 2:1 (58.) Pregesbauer, 3:1 (65.) Perovic, 3:2 (66.) Jurtin, 3:3 (70.) Schauß, 4:3 (91.) Willfurth, 5:3 (111.) Krankl RAPID: Feurer; Weber; Krauss, Garger (79. Willfurth); Brucic, Panenka, Pregesbauer, Kienast; Keglevits, Krankl, Hofmann (46. Perovic) STURM: Saria; Vuksanovic; Huberts, Pichler, Schauß; Thonhofer, Steiner, Breber, Hörmann (66. Niederbacher); Bakota, Jurtin |
Spiel 4: 17. April 2001
Viertelfinale
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Sturm Graz – Rapid 2:2 n.V. (2:1, 2:2)
Elfmeterschießen: 3:4 |
17. 4. 2001
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Schwarzenegger-Stadion, 10.500 Zuschauer, Schiedsrichter Drabek Tore: 1:0 (11.) Szabics, 1:1 (22.) Saler, 2:1 (30.) Schopp (Elfer), 2:2 (75.) Wallner Elferschießen: Vastic 1:0, Schöttel 1:1, Schopp 2:1, Wallner (Sidorczuk hält), Schupp (Maier hält), Wetl 2:2, Prilasnig (daneben), Ivanschitz 2:3, Fleurquin 3:3, Wagner 3:4 STURM: Sidorczuk – Prilasnig – Korsos, Neukirchner – Schopp, Schupp, Fleurquin, Hlinka (88. Strafner), Ibertsberger – Szabics (94. Reinmayr), Haas (59. Vastic) RAPID: Maier – Ratajczyk (38. F.Schwarz, 118. Ivanschitz) – Schöttel, Freund – Taument, Saler (60. Radovic), Zingler, Wetl, Jazic – R.Wagner, Wallner |
Spiel 5: 29. Oktober 2014
Achtelfinale
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Rapid – Sturm Graz 1:0 (1:0)
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29. 10. 2014
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Ernst-Happel-Stadion, 7.800 Zuschauer, Schiedsrichter Hameter Tor: 1:0 Schwab (5.) RAPID: Novota – Schrammel, Sonnleitner, M. Hofmann, Stangl (22. Pavelic) – Schwab (66. Grahovac), Petsos – Schaub, S. Hofmann (76. Starkl), F. Kainz – Beric STURM: Gratzei – Ehrenreich, Madl, Spendlhofer, Klem – Piesinger, Offenbacher (65. M. Stankovic) – Schick (81. Schloffer), Beichler, Gruber (65. Tadic) – Djuricin |
Im bislang letzten Cup-Aufeinandertreffen fiel das Goldtor für die Hütteldorfer bereits nach fünf Minuten: Nach einer Flanke von Ex-Blacky Florian Kainz köpfelte Stefan Schwab aus kurzer Distanz zum einzigen Treffer des Spieles ein. Die Grazer blieben über weite Strecken des Spiels ideenlos und ohne echte Torchancen und verabschieden sich sang- und klanglos bereits im Achtelfinale aus dem ÖFB-Cup. Auffallend: Dreieinhalb Jahre später gibt es mit Lukas Spendlhofer nur noch einen schwarz-weißen Akteur, der sich am Mittwoch aktiv für diese Pokalniederlage revanchieren kann.
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14:20 😉
Wieder einmal grenzgenialer Artikel von Günter Kolb mit Aufstellungen und sogar Lebensgeschichte einzelner Spieler. Super Einstimmung auf Morgen.
Mir war gar net bewusst, dass Sturm gegen Rapid im Cup noch sieglos ist, na dann wird’s aber höchste Zeit.